Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 457

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 457 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 457); 457 Rückfalltäter Persönlichkeiten verwendet. Man kann diesen Begriff durch Kennzeichnung seiner Hauptbestimmung als Funktionskomplex bezeichnen, muß jedoch beachten, daß dabei einige weitere Merkmale mit enthalten sind, wie z. B. die objektiven Anforderungen, die sich aus der Funktion ergeben, sich in bestimmten Erwartungen als Normbilder nieder-schlagen und zu einem ganz spezifischen Verhalten der Persönlichkeit führen. Rollenkonflikt: eine Situation, in der eine Person, die eine oder mehrere f Rollen zu erfüllen hat, mit einander aus schließenden objektiven Anforderungen oder Erwartungen konfrontiert wird. R.e können im wesentlichen in drei Formen auftreten: 1. Im Interrollenkonflikt ist die Person Träger mehrerer Rollen, die an sie schwer miteinander zu vereinbarende Anforderungen stellen. Zuweüen stehen z. B. die Verpflichtungen, die sich aus der Rolle des Leiters ergeben, im Widerspruch zu Verpflichtungen, die dieser in seiner Rolle als Ehemann oder Vater hat. Die Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen mit ihren unterschiedlichen objektiven Anforderungen kann zu inneren Spannungen führen, da die Wahl zwischen zwei gleichbedeutsamen Werten oder Aufgaben zu treffen ist. 2. Im Intrarollenkonflikt schließen die Anforderungen verschiedener Gruppen an den Träger einer Rolle einander aus. Er kann auftreten, wenn mit der Übernahme einer neuen Rolle ein Komplex von Beziehungen zu anderen Gruppen übernommen wird. Solche gruppenbedingten verschiedenen Anforderungen und Erwartungen können z. B. bei einem Leiter auftreten gegenüber seinen bisherigen Mitarbeitern, gegenüber einem anderen Leiter, gegenüber übergeordneten Instanzen, gesellschaftlichen Organisationen oder gegenüber seiner Familie. 3. Konflikte zwischen verschiedenen Rollenträgern sind möglich, wenn in einem Kooperationsprozeß zwei Rollen direkt aufeinander bezogen sind. Der Prozeß kann dann nur ungestört ablaufen, wenn beide Rollen konsonant miteinander verknüpft sind. Die mögliche Unkenntnis der Verknüpfungen kann zu Unklarheiten über die Befugnisse sowohl der einen als auch der anderen Person führen; es kann so zu Mißverständnissen auf der Grundlage von Fehldeutungen des Verhaltens des anderen Rollenträgers und damit zu einem R. kommen. Die objektiven Kooperationsanforderungen der einen Rolle, z. B. der Rolle A, können nicht übereinstimmen entweder mit den subjektiven Erwartungsanforderungen der Rolle В oder mit den objektiven Kooperationsanforderungen der Rolle В oder mit den subjektiven Kooperationsanforderungen der Rolle B. Bei allen diesen Dissonanzen kommt es zu Störungen der zwischenmenschlichen Beziehungen, die jeweils aus anderen sozialpsychologischen Gründen, im Effekt aber gleichsinnig, die Kooperation behindern. Rollenspiel: 1. In der Entwicklungspsychologie Nachahmungs-, Illusions-, Deutungs- oder Fiktionsspiel, Form des Sujetspiels, bei dem Kinder zur Nachbüdung von sozialen Situationen bestimmte ,,Rollen“, z. B. die des Vaters, der Mutter, eines Volkspolizisten oder des Lehrers, übernehmen und die damit verbundenen Funktionen kindgemäß ausüben. Dieses R. ist eine der wichtigsten Formen der Aneignung von sozialer Erfahrung und von sozialen Verhaltensregeln im Kindesalter während der Soziogenese des Individuums. Jüngere Vorschulkinder gestalten zunächst nachahmend Handlungsverläufe, ohne deren inneren Gehalt zu erfassen, später wird dann der Inhalt stärker beachtet. Erscheinungen aus dem Alltag, aus dem gesellschaftlichen Leben, aus Märchen und Erzählungen werden gestaltet. R.e entwickeln die Vorstellung, die Phantasie, das Gefühl, den sprachlichen Ausdruck und die sozialen Beziehungen. Sie erziehen zum Einordnen in die Gemeinschaft, zur willkürlichen Verhaltenssteuerung und unterstützen die Bildung und Erziehung der Kinder. Führung und Unterordnung sollten dabei wechseln. Die Analyse des R.s gibt Einblick in die Lebenssituation des Kindes. 2. In der Psychotherapie aktive Form der Realisierung innerer Konflikte in dramatischer Darstellung zur Abreaktion von Affekten, zum Bewußtmachen verdrängter Bewußtseinsinhalte und zum Lernen neuer Verhaltensweisen (Î Psychodrama). 3. In der Sozialpsychologie Technik zum Training von sozialem Verhalten, bei der in spielerischer Form z. B. die Rolle des Leiters in einer Trainingsgruppe realisiert wird, um die psychologischen Anforderungen des Verhaltens in einer Situation ohne Realfolgen so zu lernen, daß sie in der Ernstsituation der Berufstätigkeit effektiv eingesetzt werden können (I Leitertraining). In Planspielen und bei der Fallmethode ist das Übungsziel des R.s die Lösung einer Sachaufgabe, beim Verhaltenstraining dagegen das Erlernen der für das Verhalten erforderlichen psychologischen Voraussetzung. Rollenstruktur: Wertung innerhalb einer Gruppe über die Befähigung einzelner Gruppenmitglieder, konkrete Funktionen in einer bestimmten Qualität zu realisieren (f Rolle, soziale). Die R. gehört neben Î Aufgaben- und t Rangstruktur zu den Dimensionen der f Bewertungsmuster von Gruppen. Als Integration der beiden anderen Dimensionen ist sie in der Qualität jedoch mehr als die Summe der beiden. Rorschaeh-Test: projektives Verfahren, das 1921 von RORSCHACH publiziert wurde, bei dem „Klecksfiguren“ von den Vpn. gedeutet, d. h. nicht erkenntnismäßig, sondern anmutungsmäßig erfaßt werden sollen. Testpsychologische Gütekriterien sind beim R. nicht erfüllt, die Anwendung in der Klinischen Psychologie ist sehr umstritten. Rotation j Faktorenanalyse Rückfalltäter: Rechtsverletzer, der sich durch mehrmaliges Begehen von Straftaten hartnäckig;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung Information des Leiters der Abteilung vom chungsa t: Die aus den politisch-operativen LageBedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierenden höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Untersuch.ungsh.aftvollzuges und deren Verwirklichung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Dis imperialistischen Geheimdienste der Gegenwart. Vertrauliche Verschlußsache . Die Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung und offensiven Bekämpfung feindlicher und anderer politischoperativ relevanter Handlungen irn Zusammenhang mit Versuchen von Bürgern der die Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin zu erreichen, Vertrauliche Verschlußsache - Die Verhafteten werden in den für sie erforderlichem Umfang mit den Regimebedinqungen in der Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit , vorn Zeitpunkt der Aufnahme an, vertraut gemacht. Sie werden über ihre Rechte und Pflichten und über die Möglichkeit der Inanspruchnahme des Sekretärs des zuständigen Gerichts zur Klärung insbesondere zivil-, arbeits- und familienrechtlicher Angelegenheiten sowie über die Ordnungs- und Verhaltensregeln von Inhaftierten in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Zur Durchsetzung der Gemeinsamen Anweisung psGeh.ffä lstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, defür Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei vom, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen ist vorrangig auf die Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Strafverfahren zu konzentrieren.

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