Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 361

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 361 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 361); 361 Negativismus Nägelkauen f Fehlentwicklung. Näherelation Systematik der Skalierungsdaten. Nahrungsablehnung Î Anorexie. Narkoanalyse: Durchführung analytischer Ge- sprächstherapie nach leichter Narkotisierung. Man nutzt aus, daß in diesem Zustand die Bereitschaft des Patienten, Konflikte zu äußern, die ihm peinlich sind, größer ist als im Normalzustand. Als Nachteil wird zunächst in Kauf genommen, daß die Äußerungen durch somatopsychische Effekte des Medikaments verfälscht sein können. Man hofft, dies nach Wiederherstellung des Normalzustands durch Überführung der Inhalte ins Normalbewußtsein korrigieren zu können. Diese Überführung ist, ähnlich wie bei kathartischen Hypnosen, außerdem deshalb nötig, weü es in der Psychotherapie nie nur um affektive Entladung, sondern um die Klärung von Konflikten und um Neuorientierung des Verhaltens geht. Narkohypnose: Erleichterung der Fremdhypnose durch die vorherige Gabe milder Narkotika. Narkomanie: mißbräuchliche Einnahme von Î Narkotika zum Unterschied von Gewöhnung und Sucht. Eine Sucht mit all ihren Kriterien ist noch nicht zu beobachten. Einige solcher narkomaner Patienten können durchaus zu Suchtkranken werden, wenn bei ihnen eine konstitutionell-persönlichkeitsspezifische Verankerung im Hinblick auf die Ursachen der Sucht gegeben ist. Die N. wäre im Sinne von SCHWARZ als ein regulierbarer Irrtum in der Gefahrenzone des Ungesunden zu definieren. Narkotika: Psychopharmaka, die zur Narkose, zur reversiblen Lähmung des Zentralnervensystems führen, bei der das Bewußtsein, die Schmerzempfindungen, Abwehrreflexe und die Muskelspannung weitgehend ausgeschaltet werden. Die lebenswichtigen Zentren der Medulla oblongata müssen dabei aber möglichst unbeeinflußt bleiben. Eine allgemein anerkannte Erklärung der Wirkung der N. gibt es noch nicht. Inhalations-N. wirken nur physikalisch, Barbiturate aber wahrscheinlich chemisch. Narzißmus [nach der griech. Sagengestalt Narziß]: übersteigerte Zuwendung zum eigenen Körper, „Verliebtheit“ in den eigenen Körper. Der Begriff N. wird zuweilen zur Kennzeichnung von Personen verwendet, die übermäßig Wert auf das Aussehen der eigenen Person legen. Nach den spekulativen Auffassungen von FREUD (Î Psychoanalyse) bedeutet N. eine Libidobesetzung des eigenen Ichs (Selbstliebe) anstelle der Wahl eines anderen Liebesobjektes. Sekundärer N., d. h. die Rücknahme der Libido von Gegenständen und Personen der Umwelt auf das eigene Ich, soll bei I Schizophrenien und Hysterien Vorkommen. Diese Auffassungen sind wissenschaftlich nicht haltbar. Nativismus [nativus, lat. angeboren]: extremeinseitige Auffassung zur Determination der psychischen Entwicklung. Der N. geht auf DESCARTES und dessen Lehre von den „angeborenen Ideen“ zurück. Um die Jahrhundertwende erhielt er als klassenbedingte Lehre der bürgerlichen Psychologie starken Auftrieb. Der N. postuliert einen anlagemäßig vorherbestimmten Selbstentfaltungsprozeß als Ursache der psychischen Entwicklung. Fähigkeiten, Charaktereigenschaften u. a. werden als angeboren, als direkt abhängig von den Erbanlagen und unabhängig von der Ontogenese betrachtet. Die Rolle der Umwelt und insbesondere der Erziehung wird negiert oder zumindest als sehr gering veranschlagt. Apologeten der herrschenden Klasse der bürgerlichen Gesellschaft versuchen mit der Theorie des N. und der darauf auf bauenden Annahme einer angeblichen Begabungshierarchie die kapitalistischen Machtverhältnisse zu stützen. Dazu dient auch die im Zusammenhang mit dem N. stehende reaktionäre Theorie des Rassismus, negative Übung: in der Î Verhaltenstherapie die Beseitigung einer Störung dadurch, daß der Patient sie bewußt bis zur Übersättigung agiert. Durch die Willkürlichkeit kommt das Symptom in andere psychische Zusammenhänge, eine Wirkung, die noch dadurch verstärkt werden kann, daß bestimmte Begleitgedanken formelhaft eingefügt werden, z. B. der, daß dieses Verhalten später auf gegeben werden soll. Mit solcher Kontextänderung ist die Î paradoxe Intention verwandt. Negativismus: in die Psychiatrie von KAHLBAUM eingeführter Begriff zur Bezeichnung des psycho-pathologischen Phänomens der Sperrung, des sinnlosen Widerstrebens, des bewegungslosen Verhaltens gegenüber äußeren Einwirkungen oftmals auch gegenüber eigenen, inneren Handlungsimpulsen besonders bei der katatonen Form der Schizophrenie. Später wurde der Begriff von der Entwicklungspsychologie übernommen. Er bezeichnet hier trotzartige, starrköpfige und widerstrebende, oftmals situationsunangemessene und unverständliche Reaktionen des Heranwachsenden gegenüber Erwachsenen. Stärkste Ausprägung erfährt der N. i. allg. im Alter von zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren, dem (früher) so genannten Trotzalter, und von zwölfeinhalb bis dreizehneinhalb Jahren, in der Vorpubertät. N. ist keine entwicklungsmäßig notwendige Erscheinung. Er entsteht in erster Linie dann, wenn eigene Ansprüche des Kindes und Jugendlichen mit Erwartungen und Forderungen der Erwachsenen, wenn Selbständigkeitsstreben des Heranwachsenden einerseits und übertriebenes, kleinliches Bevormunden durch die Erwachsenen andererseits in einen scheinbar unlösbaren Widerspruch geraten und dieser keine für den Jugendlichen adäquate Lösung findet. N. ist als eine spezifische Form der Selbstbestätigung und Selbstbehauptung zu verstehen. Das Bedürfnis nach Selbständigkeit und Selbstbehauptung wird da nicht anders möglich durch N. befriedigt. Kinder und Jugendliche, die zu negativisti-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Zollverwaltung bestehen. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze des Verkehrswesens der Transitwege großer Produktionsbereiche einschließlich stör- und havariegefährdeter Bereiche und von Kleinbetrieben und sowie zur Außensicherung itärischer. bjekte.

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