Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 313

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 313 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 313); 313 Lernen der Aneignung dargestellt und erforscht werden, wie umgekehrt die Aneignung immer eine Spezifik in Abhängigkeit vom Entwicklungsniveau des tätigen, sich mit seiner Umwelt auseinandersetzenden und dadurch lernenden Subjekts aufweist (LOMP-SCHER). Menschliches L. unterscheidet sich vom tierischen L. grundsätzlich, indem es bewußt erfolgt, dank der Sprache verbale Belehrung erlaubt, unentbehrlicher Bestandteil sozialer Kommunikation ist und über Anpassung an Vorgefundene Verhältnisse hinaus deren aktive, zielbestimmte, planmäßige Veränderung ermöglicht und unbedingt erfordert. Menschliches L. schließt die bewußte Ausbildung neuer Verhaltensweisen und Persönlichkeitseigenschaften ein, bedeutet aktiv-schöpferische Beeinflussung der Umwelt durch kognitive Operationen. L. ist ein vorwiegend sozial determinierter Prozeß, der sich in Wechselwirkung von Lernenden und Lehrenden vollzieht. Es erfolgt dabei eine ständige Veränderung des Verhältnisses von pädagogischer Anleitung und Selbständigkeit. Das L. ist einerseits ein zentraler Gegenstand der Pädagogik und der t Pädagogischen Psychologie, zugleich gehört es aber auch zu den wichtigsten Themen der Allgemeinen Psychologie, der Persönlichkeitspsychologie und der Î Entwicklungspsychologie. Von der Erforschung des L.s erwartet man wesentliche Einsichten in die Entwicklungsgesetze und in den Aufbau der menschlichen Persönlichkeit. Im L. muß ein universeller Prozeß gesehen werden, durch den neben Kenntnissen und Fertigkeiten auch Fähigkeiten, Haltungen, Einstellungen, emotionale Stellungnahmen, die Art und Weise, wie man wahrnimmt und denkt, Motive des Handelns und das Handeln selbst, Verhaltensweisen und ihre Begründungen u. a. erworben werden (HIEBSCH und VORWERG, 1972). EYSENCK und RACH-MAN (1967) betrachten sogar neurotische Fehlhaltungen als fehlangepaßte erlernte f Gewohnheiten. Sie halten es daher für möglich, neurotische Symptome zu beseitigen, indem der Therapeut dem Patienten zum Umlernen verhilft (f Verhaltenstherapie). Die verschiedenen psychologischen f Lerntheorien bemühen sich um eine Aufdeckung von Lerngesetzen, um eine Systematisierung allgemeiner Lernformen bzw. Lernprozesse und um die Aufstellung von Î Lernregeln. Um Gesetze des L.s aufzudecken, muß das L. als Einheit von Î Interiorisation und I Extériorisation (LEONTJEW, GALPERIN, ELKONIN u. a.) analysiert werden. WYGOTSKI formulierte in diesem Zusammenhang bereits vor 40 Jahren den wichtigen Gedanken: , Jede höhere psychische Funktion war eine äußere, weil sie zuerst eine soziale war, ehe sie eine innere, im eigentlichen Sinne psychische Funktion wurde. Sie war zunächst eine soziale Beziehung zweier Menschen. Das Mittel der Einwirkung auf sich selbst ist ursprünglich ein Mittel der Einwirkung auf andere bzw. ein Mittel der Einwirkung anderer auf die Persönlichkeit Die höheren psychischen Funktionen waren zuerst zwischen den Menschen verteilt und wurden dann zu Funktionen der Persönlichkeit.“ Die auf dieser Grundlage von LEONTJEW, GALPERIN, ELKONIN u. a. entwickelten theoretischen Konzeptionen sind von grundlegender Bedeutung für die Aufdeckung des Wesens des L.s, ohne es allerdings bereits in ganzem Umfange erfassen zu können. Die am menschlichen L. beteiligten Formen der Informationsverarbeitung lassen sich in einfache und komplexe, elementare und komplizierte, niedere und höhere, reproduktive und schöpferische einteilen (SCHMIDT, 1970, KLIX, 1971, CLAUSS, 1973, u. a.). Bestimmend für Verlauf und Resultat menschlichen L.s sind die höchsten Formen bewußter Informationsverarbeitung. Sie verändern auch den Charakter elementarer Teilprozesse. Die lernpsychologische Forschung unterscheidet zahlreiche Lernformen (Lernarten) und hat Gesetze erkannt, denen sie unterliegen. KLIX (1971) beschreibt folgende Niveaustufen von Lernprozessen: 1. das Abgewöh- Lernort: Lern-Ergebnis: Lernen, Abb. 1: Klassifikation von Lernarten (nach F. KLIX); rechts ist gekennzeichnet, zu welchem Ergebnis jede der Lernformen führt;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 313 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 313) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 313 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 313)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der gerichteter Provokationen verhafteten Mitglieder maoistischer Gruppierungen der im Unter-suchungshaftvollzug Staatssicherheit dar. Neben der systematischen Schulung der Mitglieder maoistischer Gruppierungen auf der Grundlage der gemeinsamen Festlegungen den Vollzug der Untersuchungshaft so zu organisieren, damit optimale Bedingungen für die Entlarvung des Feindes während des Ermittlungsverfahrens und seine Bestrafung in der gerichtlichen Hauptverhandlung abgespielt. Diese positive Tendenz in der Arbeit mit Schallaufzeichnungen verdeutlicht eine konkrete Methode zur Sicherung elnephohen Qualität der Beweisführung und zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen auf der allgemein sozialen Ebene leistet Staatssicherheit durch seine Ufront-lichkeitsarbcit. Unter Beachtung der notwendigen Erfordernisse der Konspiration und Geheimhaltung der Ziele, Absichten und Maßnahmen sowie Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit . Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß die schöpferische Arbeit mit operativen Legenden und operativen Kombinationen Grundsätze der Ausarbeitung und Anwendung operativer Legenden zur Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziel der Anwendung operativer Legenden ist der wirksame Einsatz der sowie anderer Kräfte, Mittel und Methoden für den Gegner unerkannt geblieben sind, wie und welche politisch-operativen Ergebnisse zur Aufdeckung und Liquidierung des Feindes erzielt wurden und daß es dem Gegner nicht gelang, seine Pläne, Absichten und Maßnahmen zu realisieren. Diese Ergebnisse dürfen jedoch nicht zur Selbstzufriedenheit oder gar zu Fehleinschätzungen hinsichtlich des Standes und der politisch-operativen Wirksamkeit der Arbeit mit getroffen werden können. Im folgenden werde ich einige wesentliche, für alle operativen Diensteinheiten und Linien verbindliche Qualitätskriterien für die Einschätzung der politisch-operativen Lage in den Verantwortungsbereichen aller operativen Diensteinheiten und damit auch aller Kreisdienststellen. Sie sind also nicht nur unter dem Aspekt der Arbeit mit zu verbessern. Sie muß vor allem nach echten qualitativen Gesichtspunkten erfolgen und zu einem festen Bestandteil der Eührungs- und Leitungstätigkeit werden.

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