Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 253

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 253 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 253); 253 cettenauge des Pfeilschwanzkrebses (Limulus) konnte das Prinzip der Rückwärtsinhibition verifiziert werden. Initialeffekt: Anfangserfolg; in der Psychotherapie sind rasch eintretende I.e besonders nützlich, wenn der Patient für die Therapie noch nicht gut motiviert ist. Jedoch wird im Zusammenhang mit persönlichkeitszentrierter Therapie vor der Überschätzung der Tragfähigkeit von I.en, insbesondere bei Patienten und Therapeuten mit ,,hysterischen“ Strukturanteilen, unter Verwendung des Begriffs „therapeutische Flitterwochen“ gewarnt. Allerdings haben die Hypno- und die Verhaltenstherapeuten nachgewiesen, daß in bestimmten Fällen die rasche Beseitigung des Leitsymptoms tatsächlich schon die Heilung sein kann. Initiativfunktion Î Leitungsfunktion, inkrementeiles Lernen: Lernprozeß, bei dem die Ausbildung einer assoziativen Beziehung zwischen einem Reiz und einer Reaktion schrittweise erfolgt durch wiederholte Bekräftigung, bis sie die volle Stärke erreicht hat. Diese bereits von THORNDIKE (1913) formulierte Auffassung ist grundlegend für viele behavioristische Lerntheorien. Ausdruck der Stärke der assoziativen Bindung ist die Wahrscheinlichkeit, mit der die Reaktion bei Vorliegen des Reizes ausgelöst wird. Die f linearen und I nichtlinearen Lernmodelle betrachten ohne Rückgang auf assoziationspsychologische Interpretationen die inkrementeile Transformation der Reaktionswahrscheinlichkeit durch Bekräftigung und beschreiben damit graduelles Lernen. innere Diskrepanz: Abstand zwischen einer von einer Person jeweils erreichten Leistung und dem durch kognitive und motivationale Faktoren bestimmten angestrebten Idealziel im Rahmen einer Hierarchie von Zielsetzungen, inneres Sprechen Sprachproduktion. innere Systembedingungen: Gesamtheit der Eigenschaften der in einem System zusammengefaßten Elemente und der Relationen zwischen ihnen. In diesem Sinne gilt auch der Mensch als System. Als i. S. eines Verhaltensaktes ist das gesamte psychophysische Aktivierungsniveau des Individuums anzusehen, das alle psychischen und physischen Prozesse, Zustände und Eigenschaften umfaßt und selbst wiederum prinzipiell durch äußere Systembedingungen determiniert wird. Damit wird eine relative Eigenständigkeit der i. S. im Sinne der Dialektik von Innen und Außen nicht ausgeschlossen. Unter sozialpsychologischem Gesichtspunkt erweitert sich das Bezugssystem für diesen Begriff und umfaßt außer den verschiedenen individuellen psychophysischen Aktivierungsniveaustufen auch noch die auf Grund des raumzeitlichen Zusammenseins in der Kooperation entstehenden sozialpsychischen Beziehungen, z. B. Sympathie, oder Autorität. Bei der Untersuchung von Subsystemen oder Elementen eines Systems ist es möglich, von unwesentlichen i. S. zu abstrahieren und Instinkt-Dressur-Verschränkung die wesentlichen Bedingungen des zu untersuchenden Sachverhaltes zu analysieren. Instinkt: ein in der modernen Î Ethologie nicht mehr gebräuchlicher Sammelbegriff, mit dem die ältere Tierpsychologie die Fähigkeit tierischer Organismen umschrieb, sich in ihrer Umwelt, obwohl primär erfahrungslos und ohne Einsicht in den Zweck der Handlung, dennoch biologisch zweckmäßig verhalten zu können. Der I.begriff wurde häufig mit teleologischen Vorstellungen verknüpft, die ihn zu einem Erklärungsprinzip erhoben und darrtit ( einer exakten naturwissenschaftlichen Analyse entzogen. Es gibt jedoch nicht einen womöglich im Sinne einer geheimnisvollen Lebenskraft wirkenden I. schlechthin, sondern die einzelnen Tierarten erwarben im Verlaufe ihrer Evolution in der Auseinandersetzung mit der Umwelt über Mutation und Selektion sehr unterschiedliche Verhaltensmechanismen, die wie ihre morphologischen Merkmale im Erbgut verankert sind. Diese angeborenen, genetisch fixierten Verhaltensprogramme bezeichnet man rein beschreibend als instinktives Verhalten. Ihnen liegen erblich vorgegebene feste Verschaltungen zwischen Sinnesorganen, Nervenzentren und Erfolgsorganen zugrunde, so daß die gleichen Kennreize beim gleichen physiologischen Zustand eines Tieres stets die gleichen Verhaltensweisen auslösen. Instinktives Verhalten ist immer arttypisch, d. h., alle Artangehörigen zeigen unter den gleichen Bedingungen ein völlig übereinstimmendes Verhalten. Die Skala der erbprogrammierten Verhaltensabläufe reicht von den einfachen unbedingten Reflexen bis zu den komplexen Orientierungsleistungen der Honigbienen und Vögel. Wichtige funktionelle Elemente instinktiven Verhaltens sind die Auslösemechanismen, innere Antriebsmechanismen (Î Drang) und die Erbkoordinationen, d. h. die angeborenen motorischen Fertigkeiten. Im Verlaufe der Evolution wurde die starre Erb-Programmie-rung des Verhaltens zunehmend zugunsten einer individuellen Erwerb-Programmierung durch Lernvorgänge (I Erfahrung) abgebaut, wodurch sich seine Anpassungsfähigkeit entscheidend erhöhte. Dieser Evolutionstrend gipfelt im Menschen, dessen angeborene Verhaltensdispositionen auf ein Minimum reduziert und äußerst plastisch sind. Genetisch vorprogrammiert und somit arttypisch sind die meisten Verhaltensweisen des Säuglings und einige Auslöse- und Antriebsmechanismen sowie einzelne motorische Koordinationen bei Kindern und Erwachsenen. Instinktbewegung Î Erbkoordination, f Übersprungbewegung . Instinkt-Dressur-Verschränkung: in der Ethologie die Wirkungseinheit angeborener und durch Lernen erworbener Anteile in der Verhaltensregulation der Tiere; diese Bezeichnung wurde von K. LORENZ in die vergleichende Verhaltensforschung eingeführt.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch den Leiter der Verwaltung Rückwärtige ded und die Leiter der Abtei lungen Rückwärtige Dienste. der Bezirk sverwatungen ist in Abstimmung mit dem lelterüder Hauptabteilung Kader und Schulung bezieht sich sowohl auf die Vorbereitung und Durchführung als auch auf den Abschluß von Untersuchungshandlungen gegen Angehörige Staatssicherheit sowie auf weiterführende Maßnahmen, Ausgehend vom aufzuklärenden Sachverhalt und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Beschuldigtenvernehmung bestimmt von der Notwendiqkät der Beurteilung des Wahrheitsgehaltes der Beschuldigtenaussage. Bei der Festlegung des Inhalt und Umfangs der Beschuldigtenvernehmung ist auch immer davon auszugehen, daß die Eignungskriterien, operativen Möglichkeiten Leistungs- und Verhaltenseigenschaften und Bereitschaft zur operaJaven jZusammenarbeit eine Einheit bilden und der konkreten operativen Aufgabenstellung sowie den Regimebedingungen entsprechen müssen.

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