Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 484

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 484 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 484); sere Städte müssen ein neues Gesicht in doppelter Hinsicht erhalten. Der Ausbau unserer Städte muß den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen Rechnung tragen. Das kommt im vorliegenden Gesetzentwurf mit erfrischender Deutlichkeit zum Ausdrude. Ein neuer, schöner, unserer Zeit des friedlichen Aufbaus und einer glücklichen Zukunft Ausdruck gebender Baustil muß den Aufbau unserer Städte beherrschen und unseren Städten überhaupt das besondere Gepräge geben. Hier erwächst unseren Architekten und Baumeistern eine besondere Aufgabe, die Zweckmäßigkeit mit dem architektonischen Ausdruck unserer Zeit zu verbinden. Hier haben wir bis in die jüngste Zeit so manches versäumt, so manchen Fehler gemacht. Ich erinnere mich einer Konferenz in Hennigsdorf in den Randgebieten Berlins, wo sich unsere Aktivisten, die neue Wohnungen bezogen haben, bitter beklagten über die geradezu unmögliche Enge und Beschränktheit dieser Wohnungen. Wir sind der Meinung, unsere Aktivisten haben Anspruch auf helle, schöne und geräumige Wohnungen zu einem ihren Verhältnissen angepaßten Mietpreis. Es freut uns ganz besonders, daß nach dieser Gesetzesvorlage einer solchen vermurksten Bauerei das Handwerk gelegt worden ist. (Beifall) Die Städte, die hier im Aufbaugesetz benannt sind, sind nicht nur die entscheidenden Städte in der Deutschen Demokratischen Republik, sondern sie sind auch zugleich die entscheidenden Industriezentren unseres Landes. Das bedeutet, daß die Aufbauplanung der Städte weitestgehend davon beeinflußt sein muß. Die Gesetzesvorlage gibt uns die Handhabe, den ökonomischen und kulturellen Bedürfnissen der Massen beim Bau, bei der Anlage und beim Stil unserer neuen Städte nach diesen Gesichtspunkten Rechnung zu tragen. 9,5 Millionen qm Wohnraum sollen im Fünfjahrplan geschaffen werden. Das ist eine sehr große Aufgabe, die in der Qualität sowohl wie in der Quantität nur gelöst werden kann, wenn wir dafür nicht nur die Bauarbeiter, die Architekten, sondern darüber hinaus die gesamte Arbeiterschaft und das gesamte Volk mobilisieren. Die Bauindustrie ist eine Schlüsselindustrie allerersten Ranges. Hier wird die Hauptarbeit, wie schon der Berichterstatter sagte, auch unserer Industriegewerkschaft Bau/ Holz anheimfallen. In unserer Zeit entscheidet das Tempo. Der Fünfjahrplan sieht die Steigerung der Arbeitsproduktivität im Bauwesen um mindestens 55% vor. Außerdem stellt der Plan uns die Aufgabe, die Kosten für Bauvorhaben um mindestens 20% zu senken. Ich kann hier im Namen der Gewerkschaften erklären, daß sowohl die Bauarbeiter wie alle an die Bauindustrie gebundenen Fertigungen den Willen haben, diese durch den Plan gestellten Prozentsätze noch bedeutend zu erhöhen. (Beifall) Das bedeutet die noch stärkere Entwicklung neuer Arbeitsmethoden dm Bauwesen, weitere Technisierung und insbesondere die stärkere Anwendung der Dreier-Methode und auch der Methoden des Nationalpreisträgers Paul Sack, der hier in unserer Mitte sitzt. Unsere Industriegewerkschaft Bau/Holz wird also hierauf ihr besonderes Augenmerk richten müssen. In diesem Rahmen wird auch der Konstruktionsbau eine wichtige Rolle spielen. Unseren Konstrukteuren erwachsen große Aufgaben auf dem Gebiete der Entwicklung neuer Baustoffe, der Einsparungen und der Beschleunigung durch Neukonstruktionen überhaupt. Wir begrüßen es deshalb besonders, daß der § 5 der Gesetzesvorlage ausdrücklich die Heranziehung der Gewerkschaften in der Realisierung dieses Gesetzes vorsieht. Entscheidend ist, daß das Gesetz festlegt, daß die Aufbauplanung der Städte im Einklang mit dem Fünfjahr- plan und seinen Jahresabschnitten erfolgen muß. Einmal wird damit der Städteaufbau, der Bau von Wohnungen, von Kulturstätten und anderen mit dem Ausbau unserer Industrie zweckmäßig koordiniert, und zum anderen wird die Materialfrage im Rahmen des Plans dadurch ständig sichergestellt. Je stärker also im Rahmen der Erfüllung des Gesamtplanes z. B. im Industriezweig Steine und Erden die Zement-, die Ziegelstein-, Dachziegel-, Glas-, Bauholz- und Baueisenindustrie ihre Jahresabschnitte des Plans erfüllen, um so schneller können wir bauen. Das bedeutet, daß besonders die Gewerkschaften auf dem Gebiete der besseren Organisierung der Arbeit, der Entwicklung und Förderung der Aktivisten- und Wettbewerbsbewegung, der Entwicklung des Vorschlagsund Erfindungswesens und der Anwendung neuer Arbeitsmethoden sehr große Aufgaben zu erfüllen haben. Wir sind bereit, diese Aufgaben zu übernehmen, weil wir wissen, für wen jetzt gebaut wird. Der § 10 der Gesetzesvorlage sichert uns die Durchführung der Baupläne auf der Grundlage der Koordinierung der gesamten Planaufgaben. Besonders wichtig ist aber auch, daß durch den § 14 jede Grundstücksspekulation von vornherein unmöglich gemacht worden ist. Die Möglichkeit der Erklärung zum Aufbaugebiet bewirkt, daß eine großzügige, der Schönheit des Städtebildes, der Zweckmäßigkeit und den Bedürfnissen der Werktätigen angepaßte Städteplanung nicht mehr an egoistischen Sonderinteressen einzelner privater Grundstücksbesitzer scheitern kann. (Beifall) So wird das Gesetz die Grundlage sein, daß wir Städte bauen, die in Zweck, Form, Anlage und Stil Ausdruck unserer Zeit sind. Wir bauen im Vertrauen auf die unbesiegbare Kraft und Stärke der Weltfriedensfront, deren Teil auch wir sind. Wir bauen nicht Kasernen und Bunker, sondern gesunde, helle, schöne Städte als Ausdruck der Sorge unseres Staates und unserer Regierung der Arbeit um den werktätigen Menschen und als Ausdruck unserer Liebe zum Frieden. Deshalb werden die Gewerkschaften und deshalb wird die Freie Deutsche Jugend durch die Anwendung neuer, rationeller Arbeitsmethoden, durch die Entfaltung von Wettbewerben, durch aktivistische Leistungen gemeinsam mit unseren Technikern, Konstrukteuren und Architekten alles tun, um auf der Grundlage des Fünfjahrplans und auf der Grundlage des Aufbaugesetzes noch schneller, noch besser und noch billiger zu bauen. (Beifall) Das erkläre ich im Namen meiner Fraktion, im Namen der vielen, vielen Millionen Gewerkschaftler unserer Republik und im Namen der Millionenorganisation der Freien Deutschen Jugend. Diese Zustimmung zum Aufbaugesetz durch unsere Fraktion ist gleichzeitig das Gelöbnis zum verpflichtenden Handeln. (Lebhafter Beifall) Präsident Dieckmann: Das Wort hat nunmehr der Herr Abgeordnete Oberbürgermeister Ebert. Abg. Ebert (SED): Meine Damen und Herren! Der Wiederaufbau der während des Hitlerregimes durch die anglo-amerikani-sdien Bomber zerstörten Städte ist eine der großen Verpflichtungen, die uns aus unserem politischen Versagen nach 1918 gegenüber der Nachwelt entstanden sind. Aus der Initiative der Bevölkerung und aus der Arbeit der Verwaltung heraus ist schon ein gut Teil Wiederaufbau geleistet worden. Im wesentlichen aber mußten wir uns bis dato darauf beschränken, die zerstörten Wohnungen wiederzugewinnen,' sie instandzusetzen. Es ist uns aber trotz dieser Bemühungen nicht gelungen, einen Zustand 466;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 484 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 484) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 484 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 484)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

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