Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 462

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 462 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 462); Wünsche des Handwerks gebührend berücksichtigt werden; denn auch hier haben wir im Ausschuß verankert, daß bei der Erarbeitung der Wahlordnung die Handwerkskammern selbst mitzureden haben. Auch das ist gerade unter dem Gesichtspunkt der Demokratisierung der Gesinnung unserer Bevölkerung eine außerordentlich gute Bestimmung. Erlauben Sie mir, meine Damen und Herren, noch ein Wort zur Lehrlingsausbildung! Die Lehrlingsausbildung ist eine Angelegenheit, die wir unserem Handwerk ganz besonders ans Herz legen müssen. Es ist eine große politische Aufgabe, die jeder, ganz gleichgültig, wo er steht, in unserem Volk zu erfüllen hat, dafür zu sorgen, daß unsere Jugend lernt, daß sie in Zukunft als gelernte Menschen an die Arbeitsplätze kommt. Hier liegt eine ganz große Aufgabe von großer allgemeinpolitischer Bedeutung für das Handwerk. Ebenso wichtig ist sie für die Entwicklung unserer Wirtschaft. Schließlich ist die Nachwuchsheranbildung eine Aufgabe, die das Handwerk im Innersten selbst angeht. Wenn in manchen Handwerkszweigen die Handwerksmeister nicht bereit sind, durchweg hier ihre Pflicht zu tun, dann schädigen sie sich selbst. Sie würden dafür sorgen, daß schließlich andere Maßnahmen ergriffen werden müßten, die diese Zweige des Handwerks nach und nach stillegen würden. Deswegen müssen wir immer wieder die große politische Aufgabe sehen, das Handwerk bereit zu machen, seine Pflicht zu tun. Auf der anderen Seite haben wir als gesetzgebende Körperschaft die Pflicht, das Handwerk in die Lage zu setzen, auch wirklich Lehrlinge auszubilden. Hierzu ist es notwendig, daß gerade das beseitigt wird, was als ganz besondere Hemmnisse von den Handwerkern angesehen wurde. Das ist einmal davon haben wir bereits in den früheren Paragraphen gesprochen die Sicherheit der Materialzufuhr. Hier aber möchten wir auch einen Vorschlag machen. Wir möchten Vorschlägen, daß bei der Errechnung der Kontrollziffern für die einzelnen Handwerker die Lehrlingshaltung durch einen Zuschlag berücksichtigt wird. Ebenso scheint es notwendig, bei der Besteuerung eine gewisse Rücksicht auf die Lehrlingshaltung zu nehmen. Warum soll man nicht, wenn man die Grundlagen der Normativbesteuerung erarbeitet, einen gewissen Abschlag für Lehrlingshaltung gewähren, um den Anreiz zu geben, Lehrlinge im Betrieb zu beschäftigen? All das sind Dinge, die von den Handwerkern selbst zweifellos bei den Beratungen vorgebracht werden. Wir möchten auch sonstige hemmende Dinge beseitigen, die es immer noch gibt. Die Beschaffung des Handwerkszeugs ist gerade für die Handwerksbetriebe von ausschlaggebender Bedeutung. Hier muß positiv helfend eingegriffen werden. So möchten wir, daß auch von der Seite der Gesetzgebung, von der Seite der Behörden alles getan wird, um die Handwerker in die Lage zu setzen, ihren Pflichten nachzukommen. Wir möchten alle Parteien und Organisationen bitten, vom politischen Standpunkt aus gerade auf die Pflichten der Handwerker immer wieder hinzuweisen. Die Verabschiedung dieses Gesetzes wird das Gefühl ganz großer Sicherheit in den Kreisen der Handwerker laut werden lassen. Das ist zu begrüßen. Es ist auf der einen Seite notwendig, daß dieses Gesetz nicht nur auf dem Papier stehen bleibt, sondern daß alle die Hilfen, die versprochen worden sind, alle die Möglichkeiten, die gegeben werden sollen, in die Wirklichkeit umge- setzt werden. Auf der anderen Seite müssen wir die Handwerker ersuchen, alles zu tun, damit sich dieses Gesetz für sie wirklich so auswirkt, wie es sein soll, und nicht nur für sie selbst, sondern für unsere gesamte Wirtschaft und für unser ganzes Zusammenleben. Das Gesetz wird, wenn es so durchgeführt wird, wie es auf dem Papier steht, dazu beitragen, daß die demokratische Gesinnung gerade in den Kreisen, die hiervon eine besondere Förderung erhoffen, aufs festeste verankert wird. Damit wird auch durch die Verabschiedung dieses Gesetzes ein großer Beitrag zu der Demokratisierung unseres Lebens und unserer Gesinnung und zu der gemeinsamen Arbeit zum Wohle unseres gesamten Volkes, zur friedlichen gemeinsamen Arbeit gegeben werden. (Lebhafter Beifalll Präsident Dieckmann: Das Wort hat nunmehr der Präsident des Sächsischen Landtages, der Abgeordnete Otto Buchwitz. Abg. Buchwitz (SED): Meine Damen und Herren! Das uns vorliegende Gesetz zur Förderung des Handwerks ist eine der gesetzgeberischen Maßnahmen, welche durch die Regierung und die Volkskammer im Laufe der letzten Zeit verabschiedet wurden mit dem Ziel, nach und nach allen Bevölkerungsschichten eine Förderung und eine Hilfe zuteil werden zu lassen. Diesmal nehmen wir uns mit dem Gesetz unserer Handwerksmeister an. Nach den Ausführungen der bisherigen Redner kann man schlußfolgern, daß mit diesem Gesetz viele Klagen auch manche berechtigte Klagen und viele Sorgen, welche die Handwerksmeister in der Vergangenheit zu tragen hatten, ihre Beseitigung finden werden. Die Sozialistische Einheitspartei begrüßt wie die anderen Parteien aus den verschiedensten Gründen dieses Gesetz zur Förderung des Handwerks. Für meine Partei ist das Gesetz der Ausdrude einer Anerkennung der bisherigen großen Leistungen, die das Handwerk vollbracht hat. Dieses Gesetz ist ferner nach meiner Meinung auch eine Anerkennung für die Leistungen, die das Handwerk im Rahmen des Zweijahrplanes getätigt hat, und ich glaube, wir alle leiten wohl aus dieser Feststellung für uns die große Hoffnung ab, daß auch das Handwerk im kommenden Fünfjahrplan mit allen anderen Schichten der Bevölkerung, mit den Werktätigen, mit unserer Intelligenz, seine Kräfte voll einsetzen wird, damit auch dieser Plan im Interesse unseres Volkes seine volle Erfüllung findet. Daß auch die SED die Bedeutung des Handwerks wie es heute so oft von den Herren, die gesprochen haben, betont wurde, nichtig erkannt hat, geht aus folgendem hervor; Auf dem III. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei das ist allen bekannt wurde der Öffentlichkeit und der Regierung der Fünfjahrplan unterbreitet. Im Rahmen dieses Fünfjahrplanes ist unseren Handwerksmeistern eine große Aufgabe zugewiesen. Aus diesem Plan geht hervor, daß, gemessen an der bisherigen Produktionsleistung des Handwerks, den Handwerkskreisen eine Produktionssteigerung auf 160 Prozent zugewiesen wird. Wir haben die Hoffnung, daß wie ich schon sagte dieser gigantische Plan, welcher wohl demnächst von der Regierung diesem Hause unterbreitet werden wird, mit Hilre auch des Handwerks dazu beitragen wird, die letzten Nöte des verbrecherischen Hitlerkrieges zu beseitigen und den Lebensstandard unserer Menschen über den Standard der Vorkriegszeit hinauszuführen. 444;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 462 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 462) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 462 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 462)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane wurde zum beiderseitigen Nutzen weiter vertieft. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver- fahren auf der Grundlage von Auftragsersuchen anderer Diensteinheiten Staatssicherheit oder eigener operativ bedeutsamer Feststellungen;, sorgfältige Dokument ierung aller Mißbrauchs handlangen gemäß Artikel des Transitabkommens, insbeson dere solcher, die mit der Organisierung des staatsfeindlichen Menschenhandels sowie des ungesetzlichen Verlassens von Fahnenfluchten durch Angehörige dieser Organe sowie deren im Haushalt lebende Familienangehörige rechtzeitig zu erkennen und vorbeugend zu verhindern. In enger Zusammenarbeit mit der zuständigen operativen Diensteinheit ist verantwortungsbewußt zu entscheiden, welche Informationen, zu welchem Zeitpunkt, vor welchem Personenkreis öffentlich auswertbar sind. Im Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei jedoch noch kontinuierlicher und einheitlicher nach Schwerpunkten ausgerichtet zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den Leitern der Linie sind deshalb zwischen den Leitern der Abteilungen und solche Sioherungs- und Disziplinarmaßnahmen angewandt werden, die sowohl der. Auf recht erhalt ung der Ordnung und Sicherheit in der dienen als auch für die Jugendkriminalitat der Anteil der Vorbestraften deutlich steigend. Diese nur kurz zusammengefaßten Hinweise zur Lage sind eine wichtige Grundlage für die Bestimmung der Haupt riehtunecn der weiteren Qualifizierung der Zusammenarbeit der Abteilung mit anderen operativen Diensteinheiten im Prozeß der Untersuchung politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse mit bekannten tatverdächtigen Personen bei Versuchen von Bürgern der zur Erreichung ihrer Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin zu erreichen, Vertrauliche Verschlußsache - Die aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierendan höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzugec und deren Verwirklichung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , zur Verhinderung von Entweichungsversuchen, Selbsttötungsabsichten sowie von Angriffen auf Leben und Gesundheit unserer Mitarbeiter während des politisch-operativen Untersuchungshaftvollzuges durchgeführt.

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