Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 391

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 391 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 391); nicht beteiligt haben, nervös werden und glauben, schon Vorsorge treffen zu müssen, falls ein neuer Krieg ausbrechen sollte. Ich glaube, die Kräfte des Friedens in der Welt und auch unsere Menschen, die sich zum Frieden bekennen, sind stark genug, um einer solchen Entwicklung einen eisernen Widerstand und ein entschlossenes Nein entgegenzusetzen. Es ist in der Tat so, wie die Völker der Sowjetunion durch ihren ersten Staatsmann es aussprechen ließen, daß wir, vereint mit der Sowjetunion und unterstützt von den anderen Volksdemokratien, in der Lage sind, zur Sicherung des Friedens in der Welt entscheidend beizutragen. Aus dem Gefühl der Dankbarkeit auf Grund der Tatsache, daß uns unsere Wiedergutmachungspflicht erneut zu einem wesentlichen Teil erlassen worden ist, wollen wir von der Liberal-Demokratischen Partei und meine Kollegen von der Liberal-Demokratischen Fraktion heute erneut von unserem ehrlichen Willen sprechen und ein erneutes Bekenntnis ablegen, für den Frieden und für die Freundschaft mit der Sowjetunion und mit dem polnischen Volk zu arbeiten. In dieser Stunde, wo wir uns für etwas zu bedanken haben, sind wir uns der sich daraus ergebenden Verpflichtungen voll bewußt und stimmen daher mit Dankbarkeit gegenüber den Völkern der Sowjetunion und dem polnischen Volk der heute von dem Hohen Hause abzugebenden Erklärung zu. Es geht um die Erhaltung des Friedens. Der Weg dazu ist uns vom Osten gewiesen. Beschreiten wir ihn mutig! Dann brauchen wir für den Frieden und auch für die Zukunft unseres Volkes keine Sorge zu haben. a (Beifall) Präsident Dieckmann: Es spricht nunmehr für die Sozialdemokratische Fraktion der Herr Abgeordnete Bürde. Abg. Bürde (Sozialdem. Frakt.): Meine Damen und Herren! Die Sozialdemokratische Fraktion begrüßt den Beschluß der Sowjetregierung über die Herabsetzung der Reparationen. Während auf der einen Seite nur leere Versprechungen gemacht werden, bringt die Sowjetregierung auch durch diesen Akt den Beweis, daß die dem deutschen Volke versprochene Hilfe und Freundschaft durch reale Tatsachen erhärtet werden. Die Herabsetzung der Reparationen bedeutet die Erhöhung des Lebensstandards des deutschen Volkes und gibt ihm die Möglichkeit, den Aufbau seiner Wirtschaft kurzfristig voranzutreiben. Für uns als fortschrittliche Sozialdemokraten ist der Beschluß der Sowjetregierung ein erneuter Beweis der klugen, weisen und weitschauenden Politik, die die Regierung der UdSSR im sozialistischen Sinne in Deutschland betreibt. Wir als fortschrittliche Sozialdemokraten erhalten hierdurch erneut den Beweis, daß unser Eintreten für eine vorbehaltlose Freundschaft mit der Sowjetunion richtig ist. Im Gegensatz hierzu steht die lügenhafte und doppelgesichtige Politik der Schumacher-SPD in Hannover.' Hinter der skrupellosen, systematisch betriebenen Sowjethetze verbirgt sich nur die Furcht vor den fort-, schrittlichen Kräften in Deutschland, und sie beweist die Abhängigkeit der Schumacher-Politik von den im- 1 perialistischen Kriegshetzern. Während für sie der Krieg der letzte Ausweg aus ihrer verfahrenen Politik ist, sammeln wir alle fortschrittlichen Kräfte für den Aufbau aus eigener Kraft. Wir erklären auch an dieser Stelle, daß wir rückhaltlos die Initiative der SED begrüßen, und danken dem Herrn Ministerpräsidenten Grotewohl dafür, daß er diese Anregung unverzüglich in die Tat umgesetzt hat. Wir beglückwünschen die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik zu diesem Erfolg. Wir sind stolz, als fortschrittliche Sozialdemokraten an dieser Stelle Generalissimus Stalin und der Regierung der UdSSR für ihren hochherzigen Beschluß unseren tiefempfundenen Dank aussprechen zu können. (Beifall) Präsident Dieckmann: Für die Demokratische Bauernpartei Deutschlands spricht jetzt der Herr Abgeordnete Herbert Hoffmann. Abg. Herbert Hoffmann (DBD): Meine Damen und Herren! Die Fraktion der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands hat die Regierungserklärung des Herrn Ministerpräsidenten über die Herabsetzung der Reparationszahlungen Deutschlands mit großer Freude entgegengenommen. Die gesamte werktätige Landbevölkerung nimmt von diesem großzügigen, freundschaftlichen Entgegenkommen der Regierung der Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken, unsere Reparationsverpflichtungen gegenüber der Sowjetunion zu kürzen, ebenfalls mit tiefer Dankbarkeit Kenntnis. Durch diese Tat erhält unser Weg, wie wir ihn in der Deutschen Demokratischen Republik beschritten haben, der Weg des Aufbaues einer neuen demokratischen Ordnung, einer Friedenswirtschaft aus eigener Kraft, ohne Marshall-Plan, die Anerkennung von dem Staat der Welt, der heute der mächtigste Garant des Friedens ist. Wenn wir die in London verkündete endgültige Kolonisierung Westdeutschlands mit allen ihren einschneidenden wirtschaftlichen, politischen und militärischen Folgeerscheinungen betrachten, ist diese von einem großen Friedenswillen diktierte Erklärung des Vorsitzenden des Ministerrats der Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken, Generalissimus Stalin, um so höher zu bewerten. Durch diese Erklärung wird die gesamte bisherige Politik unserer Regierung in ihrer Richtigkeit unterstrichen. Wenn es in der Antwortnote heißt, daß die Sowjetregierung nach Vereinbarung mit der Regierung der Republik Polen den Beschluß gefaßt hat, die Reparationssumme um die Hälfte herabzusetzen, so zeigt uns dies auch die Richtigkeit der Politik unserer Regierung gegenüber der Volksrepublik Polen, die Oder-Neiße-Grenze als Friedensgrenze anerkannt zu haben. (Lebhafter Beifall) Hier finden die freundschaftlichen, ehrlichen Beziehungen der Völker zu unserer Deutschen Demokratischen Republik einen sichtbaren Ausdruck, die unter dem faschistischen Joch am schlimmsten gelitten haben, deren gesamte Wirtschaft von den Hitlerokkupanten vernichtet wurde. Die Kürzung der Reparationsverpflichtungen wird aber bei uns eine bedeutende Erleichterung unserer wirtschaftlichen Lage nach sich ziehen. Sie wird weiter einen schnellen Auf- und Ausbau unserer Friedenswirtschaft gestatten. Hier wird am deutlichsten sichtbar, was das Londoner Diktat für unsere Brüder und Schwestern im Westen unserer Heimat bedeutet: dort De- montagen, Arbeitslosigkeit und Aufstellen von Söldnertruppen für den anglo-amerikanischen Imperialismus. Dagegen wird unsere Landwirtschaft, die in diesem Jahre bei der Durchführung der Frühjahrsbestellung alle Anstrengungen gemacht hat, um die Voraussetzungen für die Erreichung von Friedenshektarerträoen zu schaffen, nicht weniger als andere Teile unserer Volkswirtschaft besonders günstige Entwicklungsmöglichkeiten durch die Senkung der Reparationsleistungen gegenüber der Sowjetunion haben. Besonders wird unserer Landwirtschaft eine bessere Versorgung mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten sowie sonstigen Gebrauchs- und Bedarfsciütem durch die Ermäßigung der Reparationen ermöolicht. Allein die bessere Versorgung mit landwirtschaftlichen 373;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 391 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 391) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 391 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 391)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl Personen Personen -Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesverräterische Nachricht enüb ermi lung, Land rrät sche Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die staatl und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, Jugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und den eingesetzten Sicherungskräften ergebenden grundsätzlichen Aufgaben zur Gewährleistung eines umsichtigen, zügigen und optimalen Ablaufes von der Zuführung verdächtiger Personen bis zur Entscheidung unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und die weitere Festigung des Vertrauensverhältnisses der Bürger zur sozialistischen Staatsmacht, besonders zum Staatssicherheit , die objektive allseitige und umfassende Aufklärung jeder begangenen Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen konsequent, systematisch und planvoll einzuengen sowie noch effektiver zu beseitigen, zu neutralisieren bzw, in ihrer Wirksamkeit einzuschränken. Die Forderung nach sofortiger und völliger Ausräumung oder Beseitigung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern auf Innerhalb dieser Möglichkeitsfelder kommt die Gesamtheit, wie auch die einzelne, ganz bestimmte feindlich-negative Handlung nach statistischen zustande.

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