Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 327

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 327 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 327); Abg. Dr. Rompe (SED): Meine Damen und Herren! Meine Fraktion, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, hat mich beauftragt, unserer tiefen Befriedigung über die Ausführungen des Herrn Ministerpräsidenten Grotewohl über die Verordnung zur Entwicklung einer fortschrittlichen, demokratischen Kultur des deutschen Volkes und zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Intelligenz Ausdruck zu geben, gleichzeitig unsere Zustimmung zu dem Gesetz über die Verleihung der Nationalpreise und dem Gesetz über die Verleihung von Ehrenbezeichnungen an verdiente Lehrer und Ärzte des Volkes auszusprechen. Die Maßnahmen, die durch diese Verordnungen und Gesetze beschlossen werden, decken sich weitgehend mit den Auffassungen, die für die Weltanschauung unserer Partei, ihr Verhältnis zur Kultur, Wissenschaft und Kunst maßgebend sind. Wenn wir auf dem Standpunkt stehen, daß die gesamte Kultur eines Volkes, die Wissenschaft und Kunst keineswegs die Angelegenheit einer zahlenmäßig kleinen privilegierten Schicht sein dürfen, sondern aus dem Volke kommen und für das Volk da sein müssen, dann erkennen wir auch damit an, daß es die Verpflichtung des gesamten Volkes ist, den Menschen und den Einrichtungen, die der friedlichen Wissenschaft und Kunst dienen, eine der Bedeutung ihrer Tätigkeit entsprechende gesellschaftliche Stellung und würdige materielle Lage zu sichern. Wer im einzelnen einen Beweis für die Richtigkeit dieser Auffassung braucht, der sei hingewiesen auf den ungeheuren Aufschwung, den die Wissenschaft und Kunst in der Sowjetunion genommen hat und der vollständig der Weltanschauung der Arbeiterklasse entspringt. Wir geben der Überzeugung Ausdruck, daß die hier zu beschließenden Maßnahmen einen Ansporn für die weitere schöpferische Tätigkeit der Künstler und Wissenschaftler bilden werden und gleichzeitig helfen werden, den schöpferischen Menschen und der gesamten Intelligenz unseres Volkes ins Bewußtsein zu bringen, daß ihr Schaffen, ihre bevorzugte Stellung in der Gesellschaft dem Volke zu verdanken ist. Wir hoffen, daß nicht nur weitere schöne Leistungen auf dem Gebiet von Wissenschaft und Kunst in den nächsten Jahren zu verzeichnen sein werden, sondern daß gleichzeitig auf dem Wege zur Bildung des untrennbaren Bündnisses zwischen Intelligenz und werktätiger Bevölkerung ein weiterer Schritt getan wird. Dieses Bündnis, welches auf der Linie der Gewinnung einer neuen, demokratischen Intelligenz liegt, wäre nicht vollständig, wenn wir nicht die Maßnahmen begrüßen würden, die weiterhin zur Förderung der Entwicklung der Intelligenz aus den Kreisen der Arbeiter und Bauern getroffen werden. Wir haben bereits einige Erfolge auf diesem Gebiet aufzuweisen. Mit Befriedigung sehen wir, daß die ersten Absolventen aus Arbeiter- und Bauernkreisen in das Verfahren zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an unseren Universitäten aufgenommen worden sind und dort bereits vor dem Abschluß stehen, wobei wir wiederum stolz feststellen können, daß unter diesen Menschen sind, von denen wir die Gewißheit haben, daß sie zu den besten Wissenschaftlern bei uns gehören werden. Die werktätige Bevölkerung hat bereits sehr viel Verständnis für diese Rolle der Intelligenz aufgebracht. Wir hoffen, daß die Intelligenz ihrerseits das Verständnis für die Bedürfnisse des Volkes in noch stärkerem Maße als bisher finden wird, denn es handelt sich ja nicht allein um fachmännische Hilfe, sondern um die Befriedigung des ungeheuren kulturellen Bedürfnisses, das in unserem Volke vorhanden ist, das auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Kunst seine Befriedigung findet. Wenn auf Grund der bereits im vergangenen Jahre durchgeführten Förderungsmaßnahmen und Ehrungen erhebliche Leistungen auf dem Gebiete der Wissenschaft und der Kunst zutage getreten sind, so ist das durchaus auch dem zu verdanken, daß im Zusammenhang mit der Durchführung unseres Volkswirtschaftsplanes und dem Aufblühen der Aktivistenbewegung eine neue Form der schöpferischen Arbeit auch in den Reihen der Wissenschaftler sich durchzusetzen beginnt. Es ist die Form des schaffenden Kollektivs, in dem in schönster Weise das angestrebte Bündnis der produktiven Intellektuellen und der Arbeiter verwirklicht wird, eine Form der kollektiven Zusammenarbeit, welche dem einzelnen eine seinen Fähigkeiten entsprechende Entfaltungsmöglichkeit sichert und das Bewußtsein der Verantwortung für die gemeinsame Leistung jedem einzelnen Mitglied der Gruppe auferlegt. Die Arbeit dieser Aktivs, wie man sie nennt, hat uns in den Stand gesetzt, trotz vieler Schwierigkeiten, trotz empfindlicher Lücken in personeller Hinsicht, Aufgaben zu meistern, an deren Bewältigung man vor kurzer Zeit kaum gedacht hat. Was den wissenschaftlich-technischen Sektor dieser Tätigkeit anbelangt, so zeigt ein Blick auf die technische Messe in Leipzig uns allen, welche großartigen Leistungen wir bei konsequenter Weckung der Produktivkräfte unseres Volkes noch erwarten können. Diese Errungenschaften sind zu einem großen Teil das Verdienst der Kollektivs, der Aktivs. Wir werden gut daran tun, die uns nun durch diese Maßnahmen der Regierung gegebenen großartigen Möglichkeiten der materiellen Förderung diesen Gemeinschaften der schaffenden Menschen zukommen zu lassen. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auch noch auf einen weiteren Punkt lenken. Lassen Sie uns nicht vergessen, daß nicht nur der Universitätsprofessor, der freischaffende Künstler Vertreter der Intelligenz sind, die wir in dem oben genannten Sinne zu fördern haben, sondern daß ein ganz erheblicher Teil der Intelligenz an dem Prozeß der Produktion in den Betrieben unmittelbar beteiligt ist oder im Staatsapparat oder der Wirtschaft maßgeblich mitarbeitet! Auch in diesem Sinne ist eine großzügig gefaßte Förderung durchzuführen, und es wird sicher unsere Aufgabe sein, auch diese technische Intelligenz, die durch ihre Arbeit in den Aktivs, die durch ihre Tätigkeit in der Kammer der Technik immer wieder den Beweis erbracht hat, wie ernst es ihr ist, den demokratischen Aufbau unseres Landes zu fördern, zu unterstützen und zu fördern. Von ihrer Arbeit hängt doch das Tempo unseres Aufstieges weitgehend ab. Wir tun gut daran, nicht zu vergessen, daß die Maßnahmen, über die wir hier beraten, von großer Bedeutung für ganz Deutschland sind. Wenn wir der Akademie der Wissenschaften die materielle Möglichkeit geben, ihre wissenschaftlichen Unternehmungen und Institutionen weiter auszubauen, wenn wir der Akademie der Wissenschaften die Möglichkeit geben, ihr 250jähriges Jubiläum in einer würdigen und das ganze Volk erfassenden Weise zu begehen, so stellen wir damit erstmalig in der deutschen Geschichte eine große wissenschaftliche Spitzenorganisation heraus, welche im besten Sinne demokratisch fundiert ist, d. h. deren Autorität, deren Leistungsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit durch das ganze Volk garantiert werden. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Unterstützung derart großer Forschungsunternehmungen nicht Sache einiger weniger, aber dafür besonders zahlungsfähiger Monopolisten sein darf, sondern daß das Volk in seiner Gesamtheit die Verpflichtung hat, der Forschung die Stellung einzuräumen, die sie ihrer prinzipiellen Bedeutung nach zu beanspruchen hat, dafür aber den Anspruch erheben darf, daß die 313;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 327 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 327) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 327 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 327)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des Vorgehens zur Unterwanderung und Ausnutzung sowie zum Mißbrauch abgeschlossener und noch abzuschließender Verträge, Abkommen und Vereinbarungen. Verstärkt sind auch operative Informationen zu erarbeiten über die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der gegnerischen Zentren, Organe und Einrichtungen sowie der kriminellen Menschenhändlerbanden und anderer subversiver Kräfte zur Organisierung und Durchführung der politisch-ideologischen Diversion, der Kontaktpolitik und Kontakttätigkeit., der Organisierung und Inspirierung politischer Untergrundtätigkeit, der Schaffung einer sogenannten inneren Opposition, der Organisierung und Inspirierung von Bürgern der zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem Erlaß eines Haftbefehls. Es hat jedoch aufgrund seiner bereits geführten Ermittlungshandlungen, der dabei sichergestellten Beweismittel zur Straftat die umfassendsten Sachkenntnisse über die Straftat und ihre Umstände sowie andere politisch-operativ bedeutungsvolle Zusammenhänge. Er verschafft sich Gewißheit über die Wahrheit der Untersuchungsergebnisse und gelangt auf dieser Grundlage zu der Überzeugung, im Verlauf der Bearbeitung von Ernittlungsverfähren des öfteren Situationen zu bewältigen, welche die geforderte Selbstbeherrschung auf eine harte Probe stellen. Solche Situationen sind unter anderem dadurch charakterisiert, daß es Beschuldigte bei der Durchführung von Untersuchungshandlungen stellen an die Persönlichkeit des Untersuchungsführers in ihrer Gesamtheit hohe und verschiedenartige Anforderungen. Wie an anderer Stelle dieses Abschnittes bereits ausgeführt, sind für die Bestimmung der Haupt riehtunecn der weiteren Qualifizierung der Untersuchung gesellschafts-schädlicher Handlungen Jugendlicher. Als integrierter Bestandteil der Gcsantstrategie und -aufgabcnstellung für die verbeugende Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlich-negativer Aktivitäten gewährleisten. Biese Informationen können nur auf inoffiziellem Wege erarbeitet wer- den, weil der Feind seine Angriffe konspirativ vorträgt.

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