Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 310

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 310 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 310); Er lehrte uns: „Die Deutschen, um unter anderen besonders sie zu nennen, sind die leichte Beute profaner Machthaber geworden, seitdem sie nach keinen geistigen Denkern mehr die Augen erheben konnten. Ungelehrte, Geringe hatten vordem durchaus gefühlt: das sind sie, durch die ich etwas gelte. Mein Recht und Leben ist geschützt durch sie. Man muß das gekannt haben - öder es künftig nochmals erwerben von Grund auf : das Vertrauen in menschliche Güte und Duldsamkeit, die Achtung des Menschen, die Selbstachtung.“ Diese Sätze finden sich in dem schier unerschöpflichen Werk, das wir nun als sein geistiges Vermächtnis betrachten müssen. Er nannte es: Ein Zeitalter wird besichtigt. Es ist die Rückschau auf ein halbes Jahrhundert der deutschen Misere und die Vorschau auf die neue Welt, an der wir nun bauen und die er früher erkannt und bejaht hat als die meisten seiner Zeitgenossen. Er ist ja in diesen letzten Jahrzehnten das Gewissen seines Zeitalters gewesen. Er hat es durchmessen von seinem Gipfelpunkt vor der. Jahrhundertwende bis über seine apokalyptischen Tage hinaus. Er hat unsere Zukunft, das Land der Verheißung, erspäht, aber, wie Moses nach 40jähriger Wanderung durch die Wüste, war ihm nicht mehr vergönnt, es selber zu betreten. Er schaute aus in die Richtung des kommenden Tages: nach Osten. Am Ende seines Lebens hat er in einem Brief bekannt; „Die Sowjetunion liebe ich voll gegenwärtig. Sie ist mir nahe und ich ihr. Sie liest mich massenhaft, und ich sehe ihr zu, als wäre sie schon die Nachwelt, die mich kennt.“ Die Nachwelt wird ihn erkennen als eine der historischen Figuren unseres Zeitalters, einen jener seltenen Männer, die nicht horizontal in die Breite durch ein paar flüchtige Jahre wirken, sondern vertikal durch ihr Jahrhundert. Wir treten in Ehrfurcht und Demut sein Erbe an. (Lebhafter Beifall) ' " Präsident Dieckmann: Ich sage Herrn Professor Alfred Kantorowicz den Dank des Hauses für Seine dem Gedächtnis Heinrich Manns gewidmeten' Worte und bitte das Haus, das Präsidium zu ermächtigen, dem Bruder des großen Entschlafenen, dem großen Repräsentanten des deutschen Geisteslebens, Thomas Mann, die Mitteilung von dieser Trauerkundgebung unseres Hauses machen zu dürfen und ihm das tiefe Beileid der deutschen Volksvertretung auszusprechen; Sie haben diese Ermächtigung hiermit erteilt. Wir haben unsere Seele eben verbunden einem großen Toten unserer Nation, dem großen Realisten Heinrich Mann. Nun wenden sich unsere Herzen vier änderen deutschen Männern zu, die auf ihrem Gebiet sich ebenfalls als große Realisten hochbewährt haben und die als Ehrengäste heute auf unsere besondere Einladung hin in unserer Mitte weilen, Männer, die in voller Tat- und Schaffenskraft auf einer Höhe ihres Arbeitslebens stehen und Bedeutendes geleistet haben auf einem für die Entwicklung unserer friedlichen Volkswirtschaft entscheidenden Gebiet. Es sind die ersten Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, die in Anerkennung und Würdigung ihrer hervorragenden Leistungen von Generalissimus Stalin mit dem Stalinpreis ausgezeichnet worden sind. ;. * u. ' " (Lebhafter Beifall) . Diese unsere Ehrengäste sind: der technische Direktor. der Krupp-Gruson-Werke in Magdeburg, Herr Ewald Eitge, in dessen Händen die Gesamtleitung des Werkes liegt. , , (Unter lebhaftem Beifall werden dem Ehrengast Blumen über reicht.) , ,v Er hat sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Organisation der Produktion erworben. - Weiterhin ist es der Chefkonstrukteur im Krupp-: Gruson-Werk, Magdeburg, Herr Willi Scheid. (Lebhafter Beifall und Überreichung von Blumen) Herr Scheid ist Konstrukteur bedeutender Neuentwicklungen des Maschinenbaues, insbesondere von Hochleistungsbaumaschinen.- . i Weiterhin begrüßen wir Herrn Albert. Bellwinkel, Hauptdirektor der Polysius-Werke, Dessau (Lebhafter Beifall und Überreichung von Blumen) - Herr Bellwinkel vollbrachte hervorragende Leistungen auf dem Gebiete des Anlagenbaues für die Baustoff-industrie. ' . Herr Erich Pfrötzschner, Betriebsleiter des volkseigenen Stahl- und- Walzwerkes Riesa, weilt heute nicht in unserer Mitte, weil er im letzten Augenblick durch dringlichste betriebliche -Aufgaben am persönlichen Erscheinen hier verhindert worden ist. Seiner Initiative und seinem hohen technischen und organisatorischen Können ist es zu verdanken, daß das Stahl! werk Riesa praktisch aus dem Nichts zu einem der modernsten Werke der metallurgischen Industrie des neuen Deutschlands geworden ist. Wenn ich mit ausdrücklicher Zustimmung der Präsidiums und des Ältestenrats der Provisorischen Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik diö Träger dieser hohen Auszeichnungen gebeten habe, heute unsere Ehrengäste zu sein, So soll durch diese Einladung dokumentiert werden, daß das höchste demokratische Organ der Republik, daß die Volksvertretung des mit den Völkern der Sowjetunion in enger, dankbarer Freundschaft verbundenen demokratischen deutschen Volkes die Auszeichnung dieser hochverdienten Helfer am Aufbau der deutschen Friedenswirtschaft als eine Ehrung des fortschrittlichen Strebens und der großen Leistungen unseres ganzen hand- und geistesschaffenden Volkes wertet, als eine neue Ermutigung auf dem von uns beschrit-tenen Wege. Seite an Seite und Hand in Hand mit der großen Sowjetunion bauen wir die neue Welt des ■Friedens und des Fortschritts. Wenn -- so sagte Stalin in seinem historischen Oktober-Telegramm Sie so den Grundstein für ein einheitliches, demokratisches und friedliebendes Deutschland legen, vollbringen Sie gleichzeitig ein großes . Werk für ganz Europa, indem Sie ihm einen festen Frieden gewährleisten. . Sie brauchen nicht daran zu zweifeln, daß Sie, wenn Sie diesen Weg einschlagen und den Frieden festigen, große Sympathien und die aktive Unterstützung aller Völker der Welt finden werden, darunter des amerikanischen, englischen, französischen, polnischen, tschechoslowakischen, italienischen Volkes, schon gar nicht zu reden vom friedliebenden Sowjetvolk. Ich wünsche Ihnen Erfolg auf Ihrem neuen glorreichen Wege. -- ” Die hier und heute von uns geehrten Mitbürger sind Bannerträger der Ideale, die uns leiten. Sie sind deutsche Werktätige im besten und höchsten Sinne des Wortes. Sie haben, jeder an seinem Platz und nach seinen besonderen Gaben, entscheidend dazu beigeträgen, daß die Voraussetzungen für die Erfüllung und Übererfüllung des Zweij ahrplanes und des Volkswirtschaftsplanes 1950 von uns mit vollem Recht als gegeben angesehen werden dürfen. Sie stehen hier für nichtgezählte andere, die gleich' ihnen in-‘der stillen Tat des Menschen höchste Feier sehen;;i:.;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 310 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 310) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 310 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 310)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziele und Grundsätze des Herauslösens Varianten des Herauslösens. Der Abschluß der Bearbeitung Operativer Vorgänge. Das Ziel des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Abschlußarten. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung auf der Grundlage der objektiven Beweisläge, das bisherige operativ-taktische Vorgehen einschließlich der Wirksamkeit der eingesetzten Kräfte und Mittel sowie der angewandten Methoden. Der ist eine wichtige Grundlage für die Bestimmung des Umfangs der Beweisführung in jedem einzelnen Operativ-Vor gang. Entsprechend den Tatbestandsanforderungen ist die Beweisführung im Operativ Vorgang sowie im Ermittlungsver fahren so zu organisieren, daß alle Aktivitäten rechtzeitig erkannt und lückenlos registriert und dokumentiert werden. Die Kräfte der Außensicherung der Untersuchungs haftanstalt sind auf der Grundlage der Dienstanweisung des Genossen Minister über den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Unter uchungshaf ans alten Staatssicherheit und den dazu erlassenen Ordnungen und Anweisungen des Leiters der Abteilung zur Lösung der politisch-operativen Wach- und Sicherungsauf-gaben sowie zur Erziehung, Qualifizierung und Entwicklung der unterstellten Angehörigen vorzunehmen - Er hat im Aufträge des Leiters die Maßnahmen zum Vollzug der Untersuchungshaft sind: der Befehl des Ministers für Staatssicherheit und die damit erlassenen Ordnungs- und Verhaltens-regeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstatt Staatssicherheit - Hausordnung - die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft des Generalstaatsanwaltes der des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmurigen der Untersuchungshaftvollzugsordnung -UHV in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit vom Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit , Ausfertigung V: Gemeinsame Festlegung der Leiser des Zentralen Medizinisehen Dienstes, der Hauptabteilung und der Abteilung den Inhaftierten zur Benutzung ausgehändigt erden können. Wie Knsmetikartikel als Verstecke präpariert beziehungsweise genutzt wurden, zeigt deren fotografische Dokumentierung.

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