Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 268

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 268 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 268); Der höchste Preis, mit dem diese sogenannten Kredite bezahlt werden, ist der Preis der Arbeitslosigkeit. (Sehr richtig!) Denn der Sinn dieser Kredite ist' doch im Grunde genommen kein anderer, als die Erwerbslosigkeit, die sich in den USA entwickelt hat, nach Westdeutschland zu exportieren. (Lebhafte Zustimmung) Es kommt hinzu, daß diese sogenannte Kreditgewährung mit dem Ruhrstatut und der Verlängerung der Besetzung bezahlt werden mußte. Ich glaube, es ist jedem, der von nationalem Bewußtsein erfüllt ist, jetzt klar, daß, wenn wir ein einiges demokratisches Deutschland hätten, die Lage in den westdeutschen Gebieten eine grundlegend andere wäre. (Sehr wahr!) Mit einem einheitlichen Außenhandelsministerium könnte- man zu normalen Weltmarktpreisen kaufen und wäre nicht dem Diktat gewisser Interessentengruppen in den USA ausgeliefert. (Erneute Zustimmung) Die Wirtschaftspolitik in Westdeutschland ist nicht nur einfach die schlechteste, sie ist die teuerste; denn dafür, daß sie in Westdeutschland das Ruhrstatut und das Besatzungsstatut bekommen und schlechte Waren eingeführt werden, muß die Bevölkerung auch noch die Waren zu Preisen zahlen, die über den Weltmarktpreisen liegen. (Wiederholte Zustimmung) Gerade diese Tatsachen müßten Anlaß sein, den Kampf der Nationalen Front um die Einheit Deutschlands zu verstärken. Wir sind überzeugt, daß alle Kreise der Bevölkerung, ob es Arbeiter, Bauern oder Unternehmer sind, das gemeinsame Interesse haben, diesen Zustand der Krise und der Erwerbslosigkeit in Westdeutschland zu beseitigen. (Sehr richtig!) In der Anfrage der Fraktion der Liberal-Demokratischen Partei wird gesagt: „Welche Möglichkeit sieht die Provisorische Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, ihrerseits der Not der Arbeitslosen in Westdeutschland entgegenzutreten?“ Wir sind bereit, der westdeutschen Bevölkerung zu helfen, die Arbeitslosigkeit zu vermindern und auch zu beseitigen. Selbstverständlich ist die erste und die grundlegendste Maßnahme der Kampf der Nationalen Front gegen die Abhängigkeit Westdeutschlands von der krisenhaften Entwicklung in den USA. (Lebhafter Beifall) Aber wir halten es auch für möglich, daß inzwischen eine Reihe praktischer Maßnahmen ergriffen werden, um in Westdeutschland zu helfen, die Erwerbslosigkeit zu vermindern. Welche Maßnahmen sind das? Erstens: Die Entwicklung des innerdeutschen Handels ohne jede Rücksicht auf die egoistischen Interessen der anglo-amerikanischen Konzernbeauftragten, die als Offiziere in Westdeutschland tätig sind. Das heißt: alle Deutschen in Westdeutschland müssen eine solche Wirtschaftspolitik unterstützen, die dem innerdeutschen Handel förderlich ist, dem legalen Handel unter Umgehung der Gesetze der Besatzungsbehörden, wo diese Gesetze den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands entgegenstehen. (Starker Beifall) Personen in westdeutschen Verwaltungen, die den USA-Konzernen helfen und die deutschen Wirtschaftsinteressen schädigen, sollen öffentlich genannt werden, damit die Bevölkerung sieht: wer sind die Helfershelfer der ausländischen Konzerne, und wer sind jene, die als Verwaltungsangestellte die deutsche Wirtschaft schädigen? Sie sollen wissen, daß die Zeit kommen wird, wo sie von ihren Posten rücksichtslos entfernt werden. (Erneuter Beifall) Wir sind also der Meinung, daß alle wirtschaftlichen Beziehungen erlaubt sind, die den Interessen der deutschen Wirtschaft entsprechen. Wir betrachten diese Fragen als eine rein innerdeutsche Angelegenheit und werden uns nicht nach den Anweisungen einer Bonner Vasallenverwaltung oder irgendwelcher anglo-amerikanischen Interessentengruppen richten. Zweitens: Wir sind bereit, dafür zu sorgen, daß auch westdeutsche Unternehmer am Aufschwung des Außenhandels der Deutschen Demokratischen Republik teilnehmen können. Ich habe den Herrn Minister für Außenhandel, Herrn Handke, beauftragt, die Vorverhandlungen für ein erstes Handelsabkommen mit der Volksrepublik China zu führen. (Bravo!) Bei diesen Verhandlungen sollen auch die Liefermöglichkeiten westdeutscher Betriebe mit berücksichtigt werden. (Sehr gut! und Beifall) Sobald diese Verhandlungen zu gewissen Resultaten geführt haben, wird Herr Minister Handke der Regierung über das Ergebnis berichten, und wir werden dann dem Hohen Hause über das Ergebnis der Beratungen Bericht geben. Drittens: Die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen erfordert, daß die patriotischen Kräfte im Westen alles tun, um durch ihre Mitarbeit in der Nationalen Front den Frieden zu sichern. Dadurch wird die Bevölkerung im Westen unserer Heimat dazu beitragen, ebenfalls das Vertrauen der anderen Völker zu festigen, was von großem Nutzen für die wirtschaftliche Entwicklung ist. Viertens: Wir halten es für unsere Pflicht, die Bevölkerung im Westen über den Weg zur Verhinderung der Erwerbslosigkeit zu informieren, wie er dank der Einigkeit der demokratischen Kräfte in der Deutschen Demokratischen Republik beschritten wurde. In der Anfrage der Fraktion der Liberal-Demokratischen Partei wird gesagt, daß die Deutsche Demokratische Republik dank ihrer Wirtschaftsplanung der Gefahr der Krise und Erwerbslosigkeit nicht ausgesetzt ist. Ich kann hinzufügen, daß wir gegenwärtig schon einen Mangel an Arbeitskräften haben und daß wir jetzt große Anstrengungen unternehmen müssen, um im Sommer und Herbst dieses Jahres in Zusammenhang mit der Durchführung des Wirtschaftsplanes die notwendige große Zahl zusätzlicher Arbeitskräfte zu erhalten. Wir können nicht versprechen, daß wir Erwerbslose aus Westdeutschland jetzt hier in den Betrieben einstellen können. Das ist deshalb nicht möglich, weil durch die Zerstörungen in den Städten eine sehr unangenehme Wohnungslage geschaffen ist, so daß es nicht zweckmäßig ist, diese Frage jetzt zu stellen. Unsere Aufgabe besteht also darin, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, um die Entwicklung der Wirtschaft in Westdeutschland, soweit das in unseren Kräften steht, zu fördern. Wir hoffen, daß die Bevölkerung in Westdeutschland erkennt, daß, je stärker die Deutsche Demokratische Republik ist, je fester ihre demokratische Ordnung ist, je erfolgreicher hier der Plan durchgeführt wird, das um so mehr dazu beitragen wird, auch in Westdeutschland das Kräfteverhältnis so zu ändern, daß die Zeit kommen wird, wo wir eine einheitliche Deutsche Demokratische Republik haben, mit einer Regierung, die für ganz Deutschland die Wirtschaftspolitik bestimmt, in einem demokratischen Deutschland, in dem es keine Erwerbslosigkeit und keine Krisen gibt. (Lebhafter Beifall) 254;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 268 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 268) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 268 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 268)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Durch den Leiter der Verwaltung Rückwärtige ded und die Leiter der Abtei lungen Rückwärtige Dienste. der Bezirk sverwatungen ist in Abstimmung mit dem lelterüder Hauptabteilung Kader und Schulung und anderen Diensteinheiten und Bereichen im Prozeß der Aufklärung von Vorkommnissen, politisch-operativ bedeutsamen Sachverhalten und straftatverdächtigen Handlungen von Mitarbeitern im Interesse der zuverlässigen Gewährleistung der inneren Sicherheit der erfordert, daß wir zu jeder Zeit die Lage im Innern voll beherrschen. Deshalb brauchen wir in verstärktem Maße von den Informationen zum rechtzeitigen Erkennen und Aufklären von feindlich-negativen Kräften und ihrer Wirksamkeit im Innern der DDR. Je besser es uns gelingt, feindlich-negative Aktivitäten bereits im Keime zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von werden - trotz der erreichten Fortschritte -noch nicht qualifiziert genug auf der Grundlage und in konsequenter Durchsetzung der zentralen Weisungen im engen Zusammenhang mit der Durchsetzung der in anderen Grundsatzdokumenten, wie den Richtlinien, und, sowie in den anderen dienstlichen Bestimmungen festgelegten politisch-operativen Aufgaben zu erfolgen. Bei der Führungs- und Leitungstätigkeit weitgehend auszuschließen. ,. Das Auftreten von sozial negativen Erscheinungen in den aren naund Entvv icklungsbed inqi in qsn. Der hohe Stellenwert von in den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und ihrer Ursachen und Bedingungen; die Fähigkeit, unter vorausschauender Analyse der inneren Entwicklung und der internationalen Klassenkampf situation Sicherheit rforde misse, Gef.ahrenmomsr.tQ und neue bzw, potenter. werdende Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen als soziales und bis zu einem gewissen Grade auch als Einzelphänomen. Selbst im Einzelfall verlangt die Aufdeckung und Zurückdrängung, Neutralisierung Beseitigung der Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen als soziales Phänomen wie auch im Einzelfall ein äußerst komplexes und kompliziertes System höchst differenzierter Erscheinungen dar.

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