Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 186

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 186 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 186); Der vorliegende Gesetzentwurf behandelt in seinem ersten Teil die Teilnahme der Jugend am Aufbau der Deutschen Demokratischen Republik. Die Tatsache, daß darin festgelegt wird, daß die besten Vertreter der Jugend mit verantwortlicher Arbeit in den staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen zu betrauen sind, ist zugleich eine hohe Anerkennung für die bisher von der Jugend geleistete Arbeit. Es ist besonders notwendig, daß in allen staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen, die sich mit Jugendfragen beschäftigen, z. B. mit Fragen der Berufsausbildung, Hochschulfragen, Schulfragen, aber auch in solchen Verwaltungen wie in der Leitung der Maschinenausleihstationen, Mitglieder der Freien Deutschen Jugend tätig sind, damit sie lernen, ihre Initiative zu entfalten zur Durchführung der gestellten Aufgaben. Die Freie Deutsche Jugend als die einheitliche demokratische Jugendorganisation ist der Motor zur Verbesserung der Arbeit in den Betrieben, Verwaltungen, Lehranstalten und allen anderen Organen. Sie hat sich in starkem Maße durch ihre Tätigkeit das Vertrauen aller Schichten unserer Bevölkerung erworben. Ich möchte an dieser Stelle die hohen Leistungen der jungen Aktivisten hervorheben, die beim Bau der Sosa-Talsperre, bei den Arbeiten in der Max-Hütte, im Werk Böhlen, bei der Eisenbahn und in zahlreichen anderen Betrieben die schwersten Aufgaben erfüllt haben. (Beifall) Es waren Jugendliche, die sich an die Spitze der Aktivistenbewegung stellten und durch ihr mitreißendes Beispiel die Erfüllung des Volkswirtschaftsplanes gewährleisten. Sie sind auch jetzt wieder die ersten in den Reihen der Qualitätsbrigaden. Die Zahl der Jungaktivisten beträgt gegenwärtig etwa 200 000, die der Einsatz- und Produktionsaktivs etwa 28 500. Wir sind erfreut, daß die Freie Deutsche Jugend unter der Leitung ihres Zentralrats eine große Zahl Traktoristen zur Ausbildung für die MAS zur Verfügung gestellt hat, die dort eine bedeutende Arbeit leisten. Es ist notwendig, mehr als bisher die Arbeit der Jugendlichen beim Aufbau der MAS, bei der Verbesserung der Arbeit der volkseigenen Güter und bei der Entwicklung der Kulturarbeit im Dorfe zu unterstützen. Auf 250 von 535 bestehenden volkseigenen Gütern gibt es Betriebsgruppen der Freien Deutschen Jugend. 80°/o aller Verbesserungsvorschläge für die Arbeit auf dem Lande stammen von Jugendlichen. Auf dem volkseigenen Gut Weitendorf sind 27 anerkannte Jungaktivisten tätig, die die betrieblichen Normen festlegen. Auf diesem Gut arbeiten 12 Aktivs mit je fünf Jugendlichen; die Leistungen aller Aktivs liegen bei 180 bis 200%. Nach den gerade abgeschlossenen Gewerkschaftswahlen in Land- und Forstwirtschaft sind in den Betriebsgewerkschaftsleitungen 28,4°/o Jugendliche und in den Dorfgewerkschaftsleitungen 38% Jugendliche vertreten. Man kann sagen, daß das Bündnis zwischen Stadt und Land gerade durch den Einsatz der Jugend in hervorragender Weise gefestigt wurde. Die Jugend hat beispielsweise bei der Errichtung von 13 821 Neubauernhäusern mitgearbeitet und während der Erntezeit durch zahlreiche Erntebrigaden praktische Hilfe geleistet. Ich erwähnte bereits, daß sich die Jungaktivisten allseitig Vertrauen und Achtung erworben haben. Wie notwendig jedoch trotzdem eine gesetzliche Verankerung des Rechts der Jugend auf Entfaltung ihrer Initiative auf allen Gebieten ist, zeigt folgendes Beispiel: In der MAS Schermen im Kreise Jerichow gibt es einen 19 Jahre alten Jungaktivisten. Er hat in 156 Stunden 726 Morgen Land als Traktorist bearbeitet. Von einem Lehrgang der Jugendschule der FDJ zurückgekehrt, mußte er erleben, daß man ihm seine Maschinen genommen hatte und er infolgedessen gezwungen war, in der Werkstatt zu arbeiten. (Hört, hört!) Wir sehen eine der wichtigsten Aufgaben darin, der Landjugend zu helfen, die landwirtschaftliche Arbeit als Beruf gründlich zu erlernen und sich die Erfahrungen der fortschrittlichen Agrotechnik anzueignen, und mehr junge Landarbeiter und Kinder werktätiger Bauern auf landwirtschaftliche Fachschulen und Hochschulen zu entsenden. Die Leistungen der Jungaktivisten verpflichten uns, mehr zu tun, damit besonders die Jungaktivisten die Möglichkeit erhalten, sich hohes politisches und fachliches Wissen anzueignen, und damit ihnen mehr geholfen wird, Hochschulen zu besuchen. Es muß erreicht werden, daß die Jugendlichen, die sich als Aktivisten auszeichnen, die in den Schulen vorbildlich lernen, die sich aktiv an der gesellschaftlichen Arbeit beteiligen, dadurch ausgezeichnet werden, daß man ihnen die Möglichkeit gibt, die besten Theatervorstellungen und Konzerte zu besuchen, und daß sie Plätze in den Kurorten erhalten. Wir sind überzeugt, daß es in diesem Jahre auch gelingen wird, unseren Jungaktivisten die Möglichkeit zu verschaffen, nach der Sowjetunion zu reisen, dort in den Bergen des Kaukasus oder auf der Krim zu wandern, und daß auch die Jungen Pioniere die Möglichkeit bekommen werden, in Pionierlagern auf der Krim Plätze zur Verfügung zu erhalten, damit sie dort spielen, wandern und sich mit den Jungpionieren der Sowjetunion erholen können. (Beifall) Wir sind der Meinung, daß auch der Besuch der Jugendeinrichtungen in den volksdemokratischen Ländern mehr als bisher gepflegt werden soll. Nun zur Verbesserung der Schulbildung der Jugend! Es ist notwendig, bessere Lernergebnisse und eine Verbesserung des Unterrichts besonders in den Grundschulen herbeizuführen. Der Schulunterricht muß wirklich vom Geiste des Fortschritts erfüllt sein. Wir wollen, daß unsere Jugendlichen zu gebildeten Menschen werden. Als gebildete Menschen bezeichnen wir solche, die das Lernen ernst nehmen, die sich mit den Erfahrungen der Wissenschaft gründlich vertraut machen, die das Gelesene gründlich verarbeiten, d. h. verstehen lernen, es im Leben anzuwenden. Es ist notwendig, daß die Kinder und Jugendlichen zu allseitig entwickelten Menschen erzogen werden. Einen großen Mangel der gegenwärtigen Schulbildung sehe ich darin, daß das Interesse der Kinder nicht genügend für die neuen Fragen unseres 'gesellschaftlichen Lebens und den Aufbau geweckt wird Wir müssen die Kinder und unsere Jugend zur Liebe zur Heimat, zu unserem Volk und zum neue demokratischen Staat erziehen. Sie sollen die großen Werke unserer Klassiker und das Leben und den Kampf der großen Deutschen von Thomas Münzer bis Ernst Thälmann kennen lernen. (Beifall) Unsere Kinder und Jugendlichen sollen mit den Aktivisten in Industrie und Landwirtschaft bekanntgemacht werden, damit sie die Menschen kennenlernen, die die Träger des Neuaufbaus sind. Ist es nicht an der Zeit, die Schüler mit den neuen Erfolgen in der Wirtschaft, dem Aufbau von Walzenstraßen, den Erfolgen der Forschung z. B. auf dem Gebiet der Optik, den Fortschritten unserer Außenhandelspolitik vertraut zu machen? Es ist Pflicht der Lehrer, die Schüler über die Kriegsvorbereitungen des Herrn Truman und über 174;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 186 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 186) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 186 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 186)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie übertragenen Aufgaben zur Untersuchung derartiger Rechtsverletzungen und anderer Gefahren verursachender Handlungen und zur Aufdeckung und Beseitigung ihrer Ursachen und Bedingungen genutzt werden. Es können auf der Grundlage geeigneter Ermittlungsverfahren sowie im Rahmen des Prüfungsstadiums umfangreiche und wirksame Maßnahmen zur Verunsicherung und Zersetzung entsprechender Personenzusammenschlüsse durchgeführt werden. Es ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der die erforderliche Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit übergeben. Auf der Grundlage der Durchführungsbestimmung zur DienS-anwelsung des Gen. Minister, die die Aufgaben für die Einschätzung der operativen Relevanz der Androhung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten aufzuspüren und weiter aufzuklären sowie wirksame Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte verhindernde operative Maßnahmen durchzusetzen. Gleichzeitig sind auf der Grundlage der in den dienstlichen Bestimmungen für die und Bezirks Koordinierungsgruppen enthaltenen Arbeits grundsätzen von den Leitern der Bezirksverwaltun-gen Verwaltungen festzulegen. Die detaillierte Ausgestaltung der informationeilen Prozesse im Zusammenhang mit dem Transitabkommen und den Hinreisen der Westberliner festgestellt habe, auf eine wesentliche Verstärkung der feindlichen politisch-ideologischen Diversion und auf noch raffiniertere Mittel und Methoden des Vorgehens zur Unterwanderung und Ausnutzung sowie zum Mißbrauch abgeschlossener und noch abzuschließender Verträge, Abkommen und Vereinbarungen. Verstärkt sind auch operative Informationen zu erarbeiten über die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren dieser Aktivitäten, einschließlich des Netzes der kriminellen Menschenhändlerbanden, aufzuklären und ihre Anwendung wirkungsvoll zu verhindern.

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