Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 176

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 176 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 176); Das Präsidium des Ausschusses der Nationalen Front der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik fordert alle Berliner auf, gegen jede weitere Spaltung der Hauptstadt und gegen die Bedrohung des Friedens in der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland für die Normalisierung des Berliner Lebens, für die Einheit der Hauptstadt und ganz Deutschlands mitzukämpfen. Das Präsidium des Ausschusses der Nationalen Front der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik unterstützt mit ganzer Kraft die Forderung der gesamten Berliner Bevölkerung, nun endlich in Ruhe, Sicherheit und Ordnung den demokratischen Aufbau in ihrer Heimatstadt zu vollziehen. Dies ist der Protest des Präsidiums des Ausschusses der Nationalen Front in Berlin. Ich bitte das Hohe Haus, sich in diesen Bestrebungen, da es sich doch um die Einheit Deutschlands handelt und da sich doch von hier aus wir haben das schon einmal bei der Blok-kade gemerkt die Spannungsmomente ergeben, die zur Zerstückelung und Zerreißung führen, die die werktätige Bevölkerung schwer beeinträchtigen, hinter uns mit einer Entschließung zu stellen, die vielleicht der Herr Präsident die Freundlichkeit haben wird zu verlesen. Präsident Dieckmann: Meine Damen und Herren! Die Vorgänge, die den Inhalt der Erklärung bilden, die wir eben gehört haben, sind von einer solchen Bedeutung, daß das Präsidium der Provisorischen Volkskammer sich veranlaßt gesehen hat, dem Hause hierzu den Vorschlag zu unterbreiten, einen Beschluß zu fassen, der folgenden Wortlaut hat: Die Provisorische Volkskammer hat mit großer Entrüstung Kenntnis genommen von der im Aufträge des amerikanischen Sektorenkommandanten Taylor durchgeführten provokatorischen Besetzung des Gebäudes der Reichsbahndirektion Berlin, die zu einer erheblichen Störung und Gefährdung des Berliner Eisenbahnverkehrs führte. Sie schließt sich vollinhaltlich dem Protest des Präsidiums des Ausschusses der Nationalen Front der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik an und erklärt, daß sie der Berliner Bevölkerung in ihrem schweren Kampf um die Schaffung demokratischer Verhältnisse in der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik jede nur denkbare Unterstützung geben wird. Ich bitte Sie, meine Damen und Herren, diesem Vorschlag des Präsidiums zustimmen zu wollen und diesen Beschluß durch Erheben der Hand zu bekräftigen. Ich danke Ihnen. Sind Gegenstimmen, Stimmenthaltungen? Das ist nicht der Fall. Dann darf ich feststellen, daß die Provisorische Volkskammer einmütig dem Vorschläge des Präsidiums beigetreten ist, und darf erwarten, daß diese einheitliche Stellungnahme der Provisorischen Volkskammer zu Ergebnissen, zu einer baldigen Erleichterung der Lage der Berliner Bevölkerung führen wird. (Lebhafter Beifall) Wir treten nunmehr in die Tagesordnung ein: Bericht des Wirtschaftsausschusses über die Beratung der Regierungsvorlage zum Gesetz über den Volkswirtschaftsplan 1950 (Drucksache Nr. 36). Ich erteile Herrn Abgeordneten Wessel das Wort zu seinem Bericht. Abg. Wessel (SED), Berichterstatter: Meine Damen und Herre;n! Der Wirtschaftsausschuß der Provisorischen Volkskammer hat in seiner gestrigen Sitzung nach längeren Beratungen dem Entwurf eines Gesetzes über den Volkswirtschaftsplan 1950 einstimmig seine Zustimmung gegeben. Diese Zustimmung erfolgte bei den Einzelberatungen jeweils zu den einzelnen Paragraphen wie auch bei der Schlußabstimmung zum Gesamtgesetzentwurf. Nachdem in der Sitzung der Provisorischen Volkskammer am 18. Januar 1950 bereits die Vertreter der einzelnen Fraktionen ihre prinzipielle Zustimmung zum Gesetzentwurf über den Volkswirtschaftsplan 1950 gegeben hatten, konnte sich der Wirtschaftsausschuß darauf beschränken, die einzelnen Planabschnitte durchzuarbeiten. Dabei konnten die Mitglieder des Ausschusses unbegrenzt ihre Auffassungen zum Ausdruck bringen. Die Beratungen fanden unter Hinzuziehung des Vertreters des Ministeriums für Planung, Herrn Staatssekretär Leuschner, und seiner engsten Mitarbeiter statt. In allen Fällen konnten Meinungsverschiedenheiten geklärt und so eine Einigung erzielt werden. Die Mitglieder des Ausschusses haben damit ihren festen Willen zum Ausdruck gebracht, den Wirtschaftsplan für 1950 als ein gemeinsames Werk und als gemeinsame Aufgabe zu betrachten. Im einzelnen hat der Wirtschaftsausschuß folgende Änderungen beschlossen. Ich bitte Sie, den Plan und den Antrag über die Veränderungen zur Hand zu nehmen und nunmehr zu vergleichen. Auf der ersten Seite muß im 5. Absatz der Wortlaut in der 4. Zeile „eine Etappe“ abgeändert werden in „eine neue Etappe“. Das Wort „neue“ muß also eingefügt werden. Auf Seite 2 sind im 5. Absatz, der mit den Worten „Beachtliche Erfolge“ beginnt, die Prozentzahlen wie folgt zu ändern: 17.5 Prozent in 20 Prozent 51 Prozent in 60 Prozent 12.5 Prozent in 15 Prozent 52,8 Prozent in 65 Prozent. Die Erhöhung der Zahlen war deshalb möglich, weil sich bei der Überprüfung der Zahlen seit der Drucklegung neue, höhere Zahlen ergeben haben. Auf Seite 2 im 7. Absatz, der mit den Worten „Das Ergebnis“ beginnt, ist in der 6. Zeile das Wort „Einhaltung“ durch „Erhaltung“ zu ersetzen. Auf Seite 3 im 2. Absatz, der mit den Worten „Die arbeitende Bevölkerung“ beginnt, ist in der 4. Zeile das Wort „ist“ durch „sind“ zu ersetzen, in der 6. Zeile das Wort „eine“ zu streichen und in der 7. Zeile das Wort „Voraussetzung“ durch „Voraussetzungen“ zu ersetzen. Im § 2 . wieder eine stilistische Änderung sind auf Seite 4 in der 3. Zeile hinter „wird“ die Worte „vor allem“ einzufügen. Auf Seite 5 ist im 3. Absatz, der mit den Worten „Für allgemein kulturelle Zwecke“ beginnt, das Wort „allgemein“ zu streichen. Im § 3 ist im 1. Absatz in der 6. Zeile hinter „Metallurgie“ anzufügen „(einschließlich Schrott)“ nicht, wie es in der Drucksache Nr. 36 heißt, „inklusive“ Schrott. Auf Seite 6 ist im 2. Absatz, der mit den Worten „Um die Industrieproduktion“ beginnt, in der 3. Zeile hinter „beauftragt“ das Wort „insbesondere“ hinzuzufügen. Damit wollen wir zum Ausdruck bringen, daß insbesondere bei den allgemeinen Arbeiten diese Aufgaben durchgeführt werden sollen. 164;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 176 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 176) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 176 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 176)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Zur Notwendigkeit der Persönlichkeitsanalyse bei feindlich negativen Einstellungen und Handlungen Grundfragen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens unter dem Aspekt der Herausbildung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die empirischen Untersuchungen im Rahmen der Forschungsarbeit bestätigen, daß im Zusammenhang mit dem gezielten subversiven Hineinwirken des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins in die bei der Erzeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungensowoh bei großen Teilen der Bevölkerung als aucti bei speziell von ihm anvisierten Zielgruppen oder Einzelpersonen, besonders zum Zwecke der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten Terror Gewaltdelikte Rowdytum und andere Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung Spionage Ökonomische Störtätigkeit und andere Angriffe gegen die Staatsgrenze. Von den Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit wurdea im Jahre gegen insgesamt Personen einen Rückgang von Ermittlungsverfahren um, dar. Unter diesen befinden sich Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die in sonstiger Weise an der Ausschleusung von Bürgern mitwirkten Personen, die von der oder Westberlin aus widerrechtlich in das Staatsgebiet der einreisten; durch in die reisende. Rentner aus der DDR; durch direktes Anschreiben der genannten Stellen. Im Rahmen dieses Verbindungssystems wurden häufig Mittel und Methoden der gegnerischen Zentren, Organe und Einrichtungen sowie der kriminellen Menschenhändlerbanden und anderer subversiver Kräfte zur Organisierung und Durchführung der politisch-ideologischen Diversion, der Kontaktpolitik, Kontakttätigkeit und Stützpunkttätigkeit, des staatsfeindlichen Menschenhandels und des ungesetzlichen Verlassens über sozialistische Länder. Der Mißbrauch der Möglichkeiten der Ausreise von Bürgern der in sozialistische Länder zur Vorbereitung und Durchführung von Straftaten des ungesetzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels sowie beim Erkennen der Hauptangriff spunkte, der Methoden des Gegners sowie besonders gefährdeter Personenkreise im jeweiligen Verantwortungsbereich.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X