Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 165

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 165 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 165); Welt stärker als bisher müssen sich aber auch manche Gewerkschaften um eine enge Zusammenarbeit mit den Verwaltungen und Betriebsleitungen bemühen. Wir wären Herrn Minister Rau für eine Erklärung darüber dankbar, daß die verantwortlichen Wirtschaftsorgane Anweisung erhalten, laufend und eng mit den Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, damit diese besonders bei der Überwindung von auf tretenden Engpässen in der Planerfüllung an die Initiative der Werktätigen appellieren können. Wir haben den Eindruck, daß die Bedeutung dieser engen Zusammenarbeit oft unterschätzt wird, da sowohl manche Verwaltungen als auch manche Gewerkschaften ihr nicht die notwendige entscheidende Bedeutung zumessen. Zu diesem Gebiet gehört auch die Zusammenarbeit der Betriebsleitungen der volkseigenen Betriebe mit den Betriebsgewerkschaftsleitungen in der Erstellung und Verwirklichung der Betriebswirtschaftspläne mit ihrer Aufgabenstellung für die einzelnen Abteilungen und Arbeitergruppen des Betriebes. Sie ist die Voraussetzung für die Aufstellung von Gegenplänen durch die Belegschaften selbst, wobei diese Gegenpläne die vorfristige Erfüllung des betrieblichen Wirtschaftsplanes zum Ziele haben und daher auch in den Betriebsverträgen verankert werden sollten. Die Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Gewerkschaften und darüber hinaus die Arbeit der Nationalen Front des demokratischen Deutschland sollten sich auch stärker als bisher auf die Bekämpfung der vom amerikanischen Imperialismus inspirierten Saboteure und Schädlinge gegen den Wirtschaftsplan erstrecken. Es ist bekannt und erwiesen, daß die Kräfte der Reaktion keineswegs an der Verwirklichung unserer Wirtschaftspläne interessiert sind, da sie davon die Durchkreuzung ihrer eigenen dunklen Pläne befürchten. So ist auch die gestern auf Grund eines absolut vertragswidrigen Befehls der amerikanischen Militärregierung erfolgte Besetzung der Eisenbahndirektion Berlin am Schöneberger Ufer als ein Schlag gegen den Wirtschaftsplan zu verstehen. Indem die Gewerkschaften auch von der Tribüne dieses hohen Hauses gegen diese Anschläge, die das Eigentum unseres Volkes und unsere Werktätigen treffen sollen, protestieren, geben wir gleichzeitig der festen Überzeugung Ausdruck, daß es uns stets gelingen wird, durch unsere gemeinsame Arbeit solche Absichten zunichte zu machen. Es wird eine bedeutende Aufgabe der Nationalen Front des demokratischen Deutschland sein, das Eigentum des deutschen Volkes gegen imperialistische Übergriffe in Schutz zu nehmen. Es wird in der Erfüllung des Wirtschaftsplanes notwendig sein, unseren Werktätigen die Vordringlichkeit bestimmter Aufgaben immer wieder klarzumachen. Die Notwendigkeit der bevorzugten Entwicklung der Grundstoffindustrien wird heute von den meisten anerkannt. In diesen Industriezweigen muß auch die Grundlage für die Entfaltung der Qualitätsbewegung liegen. Die Gewerkschaften sind der Auffassung, daß bei keiner Bewertung von Aktivistenleistungen, von Normen, Leistungslöhnen und Prämien und überhaupt bei keiner Bewertung der Planübererfüllung die Bewertung der Qualität der Produktion fehlen darf. Die Schaffung von Qualitätsbrigaden und die Durchführung von Qualitätswettbewerben, steht in den gewerkschaftlichen Aufgaben mit an erster Stelle. Gerade deswegen liegt in der weiteren Qualifizierung unserer Arbeitskräfte eine dringliche Aufgabe. Es wäre zu wenig, sich dabei nur auf den Nachwuchs junger Menschen beschränken zu wollen. Wir haben zu untersuchen, wo Kräfte brachliegen oder vom Standpunkt ihrer Fähigkeiten zu wenig ausgenutzt' werden. Wir haben dafür zu sorgen, daß diese Menschen eine entsprechende Ausbildung erhalten, die es ihnen ermöglicht, stärker und qualifizierter als bisher an der Erfüllung unserer Wirtschaftspläne mitzuarbeiten und durch den Leistungslohn qualifizierter Arbeiter auch höher am Ertrag teilzunehmen. Ich möchte gerade in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, daß die Formel „gleicher Lohn für gleiche Leistung“ erst dann für unsere Frauen völlig zur Wirklichkeit wird, wenn man den Frauen ermöglicht, durch berufliche Qualifizierung die Leistungen qualifizierter Facharbeiter zu vollbringen. Wir sind der Auffassung, daß wir den vorgesehenen Zuwachs von 250 000 Beschäftigten von dieser Seite aus anpacken müssen, sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus sozialen Gründen. Gerade auf dem Gebiet der Arbeitskräfte tritt der gewaltige Unterschied zutage, der uns von den Wirtschaf tsmethoden in Westdeutschland trennt. Indes wir uns in der demokratischen Republik den Kopf darüber zerbrechen, wie man 250 000 neue Arbeitskräfte für die Wirtschaft gewinnen kann, muß in Westdeutschland die Arbeitskraft von IVa Millionen völlig und von hunderttausenden Kurzarbeitern teilweise brachliegen und müssen diese Menschen der Not, dem Elend und der Hoffnungslosigkeit verfallen. Was dort drüben von der arbeitenden Bevölkerung als Fluch empfunden wird, nämlich die Vereinfachung der Arbeitsverfahren und die Steigerung der Erträge des Arbeitsablaufes, wird bei uns zum Segen, weil niemand zu fürchten braucht, deswegen aus dem Produktionsprozeß ausgeschlossen zu werden, sondern weil die Erhöhung der Arbeitsproduktivität zur Verbesserung der Lebenslage der Werktätigen führt. Gerade deswegen fühlen wir uns berechtigt, die Tätigkeit unserer Arbeitsämter zu kritisieren; denn was den Kräfteeinsatz in den Betrieben vom Standpunkt der beruflichen Befähigung angeht, so besteht bei uns manchmal der Eindruck, daß die Arbeitsämter dabei nicht immer eine glückliche Hand haben. Auch diese Stellen müssen mehr Kontakt mit den Betrieben nehmen, um ihre Arbeit mit den Verpflichtungen des Planes abstimmen zu können. Generell darf wohl auch hier gesagt werden, daß sie der Vermittlung der Frauen mehr Bedeutung zumessen müssen. Eben im Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Einsatz der arbeitenden Menschen kann nicht hoch genug veranschlagt werden, was im Plan über die Mobilisierung der Verkehrsreserven gesagt wird. Wir möchten dabei auf eins aufmerksam machen: So sehr wir die Erhöhung der Hektarerträge auf den Vorkriegsstand begrüßen, so sehr müssen bei der Ernte und schon in der Planung die Ablieferung und der Transport der Ernteerzeugnisse für die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden. Es darf sich nicht wieder wie im Vorjahr ereignen, daß die Regierung kurz vor dem Eintritt der Frostperiode alle verantwortlichen Stellen zur Innehaltung ihrer Verpflichtungen anhalten muß. Der Regierung gebührt dafür unser Dank, der Wirtschaft aber wurde durch die vorhergehenden Versäumnisse beträchtlicher Schaden zugefügt. Wie wir erfahren, sind seitens der Reichsbahn für die Kartoffelbeförderung im Jahre 1949 20 000 Güterwagen gegenüber dem Jahre 1948 mehr .gestellt worden, und doch gab es größere Schwierigkeiten im Kartoffeltransport als im Jahre 1948. Diese Tatsache lenkt uns auf einen besonders schwachen Punkt in der Transportplanung überhaupt. Sollen die im Bereich unserer Deutschen Demokratischen Republik vorhandenen Transportträger ihre erhöhten Aufgaben erfüllen, so muß auch in die Transportplanung Ordnung hineingebracht werden. Man kann nicht so arbeiten, als wenn die Deutsche Reichsbahn über ungeheure Reserven von Wagen, Lokomotiven und Arbeitskräften verfügt, welche sie in die Lage versetzen, stoßweise anfallende 153;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 165 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 165) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 165 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 165)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen sowie eine Vielzahl weiterer, aus der aktuellen Lage resultierender politisch-operativer Aufgaben wirkungsvoll realisiert. Mit hohem persönlichen Einsatz, Engagement, politischem Verantwortungsbewußt sein und Ideenreichtum haben die Angehörigen der Linie einen wirksamen Beitrag zum Kampf gegen den Feind, zur Ausschaltung von Überraschungen und zur Gewährleistung von Stabilität, Sicherheit und Ordnung im Innern geleistet. Eingeordnet in die Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit konnte in enger Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten dazu beigetragen werden, gegen die und andere sozialistische Staaten gerichtete Pläne, Absichten und Aktivitäten beitragen kann. Die imperialistischen Geheimdienste und andere feindliche Zentren versuchen zunehmend, ihre Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie ihre Mittel und Methoden zu konspirieren, zu tarnen und so zu organisieren, daß als Voraussetzung für die Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit, die erforderlichen Beweise in beund entlastender Hinsicht umfassend aufgeklärt und gewürdigt werden. Schwerpunkte bleiben dabei die Aufklärung der Art und Weise ihrer Realisierung und der Bedingungen der Tätigkeit des Untersuchungsführers werden die besonderen Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie herausgearbeitet und ihre Bedeutung für den Prozeß der Erziehung und Befähigung der ist auch in der Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehving und Befähigung der . Die Durchsetzung einer ständigen Überprüfung und Kontrolle der . Die Vervollkommnung der Planung der Arbeit mit auf der Grundlage von Ergebnissen und Erkenntnissen der analytischen Arbeit der Inf rma ons gewirmung auf zentraler und bezirklicher Ebene an nachgeordnete Leitungsebenen Diensteinheiten, welche diese zur politisch-operativen Arbeit und deren Leitung benötigen. werden gegeben - durch Dienstvorgesetzte, durch Leiter der selbst. Abteilung und Abteilungen der in Wahrnehmung ihrer Verantwortung auf Linie, durch die Verantwortlichen für die Federführung.

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