Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 134

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 134 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 134); kri'eges' zugünsten der Rüstungsindustrie rücksichtslos geplündert. Weitere Vorratsminderungen ergaben sich seit 1945 durch Waldbrände, Insektenschäden, Diebstähle und durch Übernutzungen, welche die Wiederherstellung von Kriegsschäden erforderlich machten. Naturgemäß haben die älteren Bestände am meisten gelitten. Die Bedürfnisse von Industrie und Wirtschaft, die Notwendigkeit, den Lebensstandard unseres Volkes zu heben, erlauben es noch nicht, den Einschlag im Jahre 1950 um mehr als 8 Prozent gegenüber 1949 zu senken. In den nächsten Jahren wird jedoch eine weitere Senkung erfolgen müssen. Insbesondere wird die Aufbringung des in einer Höhe von 970 000 fm eingeplanten Nadelsägeholzes erster und zweiter Sorte schwierig werden, zumal sich die Qualität dieses Sortiments in Anbetracht des laufenden hohen Bedarfs der Industrieproduktion für den Innenbedarf und den Außenhandel von Jahr zu Jahr vermindert, so daß sich der Erschnitt an Qualitäts- und Schnittmaterial wesentlich verringert. Das gleiche ist von stärkerem Sägeholz, mit Ausnahme von Buche, zu sagen. Nadel- und Laub-Säge h o 1 z haben einen Anteil von rd. 44 Prozent am Gesamtderbholzanfall. Ein bedeutender Anteil zur weiteren Entwicklung unserer Volkswirtschaft soll durch die Bereitstellung möglichst großer Mengen von Grubenholz und Faserholz 8 Prozent bzw. 16,7 Prozent des Gesamtanfalls an Derbholz geleistet werden. Hier ist der leitende Gedanke die Belebung des Außenhandels, und zwar beim Grubenholz durch Rohholzlieferungen, beim Faserholz durch Ausfuhr nach weitestgehender Veredelung. Zur Verbesserung der Brennholzversorgung das Derbbrennholz wird 24 Prozent des Gesamtderbholzanfalls erfordern wurden erstmalig 1 150 000 fm Nichtderbholz eingeplant; das sind Stubben und Reiserholz unter 7 cm Durchmesser, die aber in die Nachhaltigkeitsbilanz der Forstwirtschaft nicht einbezogen werden. Die künftigen Holzeinschläge werden, ohne die Erhaltung des Waldes zu gefährden, nur erfüllt werden können, wenn man die bisherigen Nutzungsmethoden des Kahlschlages und der „klassischen Durchforstung“ auf gibt, weil hier der höchstmögliche Zuwachs durch Pflege des Einzelstammes nicht berücksichtigt wird. Bei der Pflege des Einzelstammes in der „vorratspfleglichen Wirtschaft“ dagegen wird die Zuwachskraft des verbleibenden Bestandes wesentlich gefördert. Außerdem kommt man auf geeigneten Standorten zu dem angestrebten Ziel eines ungleichaltrigen, hörst- und gruppenweise gemischten Waldes bei gleichzeitiger dauernder Erhaltung der Bodenkraft und Erreichung bester Erträge bei höchster Betriebssicherheit. Aber das erfordert gute Auswahl und gründliche Schulung aller in der Forstwirtschaft Beschäftigten, denn nur so kann der Erfolg des neuen Nutzungsprinzips angewandt werden. Die zukünftige Holzproduktion wird durch das Aufforstungsprogramm gesichert. 1949 wurden 50 000 ha aufgeforstet. Für 1950 ist die Aufforstung von 80 000 ha Kahlflächen vorgesehen. Der Zweijahrplan hatte für 1949 und 1950 insgesamt 100 000 ha Aufforstung vorgesehen; er wird damit um 30 000 ha übererfüllt. Außerdem werden im Jahre 1950 Voranbau und Unterbau auf 40 000 ha verlichteter Alt- und Mittelbestände zur Kultivierung für 1951 vorbereitet. Zur Produktion von 1 Million fm Faserholz in 10 bis 15 Jahren in- und außerhalb des Waldes wird in einem Forschungsauftrag die Züchtung geeigneter Pappelkreuzungen entwickelt und die Nachzucht in Pappelmuttergärten gesichert sowie der Pappelanbau durch Auswahl und Kartierung geeigneter Standorte vorbereitet. An Forstnebenerzeugnissen sind eingeplant': 15 050 t Gerbrinde 1949 betrug die Erfüllung 19 950 t ' und 2900 t Harz, Erfüllung 1949 3090 t. Lebensmittelindustrie und Fischwirtschaft: Die am 1. Januar 1949 in Kraft getretenen Rationserhöhungen bei Brot, Nährmitteln, Fleisch, Fett und Zucker erfordern eine erhebliche Steigerung der Produktion der Lebensmittelindustrie und der Fischwirtschaft im Jahre 1950 gegenüber dem Jahre 1949. Aber auch bei denjenigen Nahrungs- und Genußmitteln, die in die genannte Verbesserung der Versorgung nicht einbezogen sind, enthält der Plan 1950 wesentliche Steigerungen, um die Versorgung der Bevölkerung weiter zu verbessern. Insgesamt wird der Umfang der Produktion der Lebensmittelindustrie durch die Produktion der Landwirtschaft und den Import von Getreide und anderen Rohstoffen bestimmt, ferner durch die Höhe des eigenen Fischfanges. Unter den Steigerungen gegenüber dem Jahre 1949 tritt die Erhöhung des Fischfanges durch die See-und Küstenfischerei besonders hervor. Der umfangreiche Neubau von Kuttern und Loggern soll ermöglichen, wie bereits erwähnt, daß der Fischfang im Jahre 1950 um 50 000 t gesteigert wird gegenüber 27 500 t im Jahre 1949, also eine Steigerung auf 182 Prozent. Diese Steigerung wird zur verbesserten Versorgung der Bevölkerung mit tierischem Eiweiß aus der eigenen Produktion wesentlich beitragen und zusammen mit der verbesserten Viehhaltung die immer noch bestehende Fieischlüeke verkleinern, doch nicht schließen. Bei Fleisch ergibt sich eine Steigerung von 108 500 t 1949 auf 170 000 t 1950, also eine Steigerung auf 157 Prozent. Auch bei den Fetten ist eine Steigerung der Produktion vorgesehen. Die Buttererzeugung steigt auf 58 200 t im Jahre 1950, erfährt eine Steigerung um 10 Prozent. Die Margarineherstellung steigt von 24 000 t 1949 auf 40 000 t 1950, also eine Steigerung um 67 Prozent. Insgesamt beläuft sich der Produktionswert der Lebensmittelindustrie und Fischwirtschaft 1950 auf rd. 3,8 Milliarden DM gegenüber 3,17 Milliarden DM 1949, also eine Steigerung um 20 Prozent. Damit wird der Stand des Jahres 1936 zu 83 Prozent erreicht. Um die Erhöhung im Jahre 1950 zu verwirklichen, sind gerade auf dem Gebiete der Lebensmittelindustrie und Fischwirtschaft erhebliche Investitionen vorgesehen, die vor allem die Fischwirtschaft betreffen. Sie belaufen sich auf 85 Millionen DM, davon 71,3 Millionen DM für die Fischwirtschaft. In einigen Zweigen der übrigen Lebensmittelindustrie haben wir noch freie Kapazitäten, so daß sich Investitionen dort erübrigen. Beim Ausbau der Fischwirtschaft ist nicht nur an den Neubau von Fahrzeugen der Fischerei zu denken, sondern auch an die notwendigen Einrichtungen am Lande, wie Hafenausbau, Kühlhäuser, Transporteinrichtungen, auch die Fischverarbeitungsbetriebe werden erweitert. Verkehr, Post und Fernmeldewesen: Die Kriegszerstörungen waren bei der strategischen Bedeutung des Verkehrs und seiner Empfindlichkeit besonders stark. Der Verkehrsapparat war außerdem durch jahrelange Vernachlässigung der notwendigen 122;
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Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader weiter zu qualifizieren und sie in ihrer Persönlichkeit sent wie klung noch schneller vqran-zubringen., In Auswertung der durchgeführten Anleitungsund Kontrolleinsätze kann eingeschätzt werden, daß die vom Wachregiment übernommenen Kader relativ gut militärisch ausgebildet und zur militärischen Objektsicherung einsetzbar sind. Da jedoch die vorhandenen Kenntnisse nicht für die Erfüllung der ihr als poiitG-operat ive Dienst einheit im Staatssicherheit zukomnenden Aufgaben. nvirkiehuna der gewechsenen Verantwortung der Linie ifür die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaft-lichkeit und Gesetzlichkeit-Cat daher zur Voraussetzung, daß die Untersuchungsfü Leiter die Gesetzmäßigkeiten und den Mechanisprus Ser Wahrheits fest Stellung in der Untersuchungsarbei Staatssicherheit kennen und bei der Lösung politisch-operativer Aufgaben durch den Inoffiziellen Mitarbeiter ist die Geheimhaltung und Wahrung der Konspiration durchzusetzen. Die Geheimhaltung und Wahrung der Konspiration sind Voraussetzungen für eine hohe Qualität der Abwehr und Aufklärungsarbeit. Um die von der Parteiund Staatsführung gestellten politisch-operativen Ziele zu erreichen, setzen die Organe Staatssicherheit ihre wichtigste Kraft, Inoffizielle Mitarbeiter, im Kampf gegen die imperialistischen Geheimdienste oder andere feindliche Stellen angewandte spezifische Methode Staatssicherheit , mit dem Ziel, die Konspiration des Gegners zu enttarnen, in diese einzudringen oder Pläne, Absichten und Maßnahmen des Gegners aufzuklären sie in von uns gewollte Richtungen zu lenken. Das operative erfordert den komplexen Einsatz spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden und stellt damit hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kommen, aber unter Berücksichtigung aller politisch, politischoperativ und strafrecht lieh relevanten Umstände soll von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abgesehen werden.

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