Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 133

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 133 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 133); kerung ist und gleichzeitig einen bedeutenden Beitrag zum Gesamtexport der Deutschen Demokratischen Republik liefert, soll sich im Jahre 1950 gegenüber 1949 um etwa 21 Prozent steigern. Der Wert dieser Produktionserhöhung der Textilindustrie äst noch höher zu bemessen als die ziffernmäßige Steigerung, vor allem deswegen, weil die besonderen Versorgungsengpässe, nämlich die Baumwoll-und baumwollartigen Gewebe und die Wirkwaren, prozentual bedeutend mehr gesteigert werden; des weiteren auch durch die in Ziffern nicht zu erfassenden Qualitätsverbesserungen der verschiedensten Art. Der Anteil an hochwertigen Rohstoffen wie Wolle. Wollumpen und Baumwolle ist bedeutend größer als im Jahre 1949, und die Verwendung dieser Rohstoffe für die einzelnen Fertigtextilien ist in möglichst wirksamer Art vorgesehen. Bemerkenswert ist auch der höhere Anteil an vollsynthetischen Rohstoffen, die von Jahr zu Jahr an Bedeutung gewinnen und für deren Entwicklung erhebliche Investitionen vorgesehen sind. Es wäre jedoch nicht richtig, die Frage der Qualität ausschließlich von der Seite der Rohstoffe her zu sehen. Die Verbesserung in der Weiterverarbeitung und in der Ausrüstung, ferner die gefälligere und vielseitigere Musterung sind ebenfalls als Qualitätsfaktoren zu werten. Gerade hier hat eine erfreuliche Entwicklung mit dem Beginn der Submissionen Anfang 1949 eingesetzt, die im Jahre 1950 verstärkt weitergeführt werden muß. Insgesamt gesehen findet die Verbesserung der Qualität selbstverständlich ihre Grenzen in der Einfuhr an Wollte und Baumwolle, d':e sich aus der Noi'.wendig-keit einer ausgeglichenen Außenhandelsbilanz ergibt, und darüber hinaus aus der Schwierigkeit, diese Rohstoffe auf dem Weltmarkt zu beschaffen. Bemerkenswert für die Textilindustrie ist die Strukturverschiebung, .die als Folge der Zerreißung Deutschlands aufgetreten ist. Hierdurch haben wir in der Deutschen Demokratischen Republik einen Mangel an Spinn-Kapazität für feinere Garne zu verzeichnen, bei einem gleichzeitigen Kapazitätsüberschuß der Webereien und Wirkereien, während in Westdeutschland die Dinge nahezu umgekehrt liegen. Dieses Mißverhältnis muß durch LohnveredelUngs-Aufträge zu einem großen Teil auszugleichen versucht werden. Daneben wird bereits im Jahre 1950 eine Vermehrung der Spindeln zur Herstellung feinerer Garne in unserer Republik eingeleitet. Wie weit die Ziele des Zweijahrplans in der Textilindustrie im Jahre 1950 bereits überschritten werden, zeigt sich deutlich bei den Gespinsten, deren mit 120 000 t vorgesehene Produktion um 15 Prozent überschritten wird, und bei den Geweben, für die 90 000 t im Zweij ahrplan veranschlagt waren, während das Planziel des Volkswirtschaftsplans 1950 mit etwa 100 000 t um etwa 11 Prozent höher liegt. Trotz der starken Erhöhung der Textilproduktion beträgt sie im Jahre 1950 wertmäßig etwa 80 Prozent der Produktion von 1936. Ähnlich liegt es in der Leder- und Konfektionsindustrie: Auch in diesem Industriezweig ist eine starke Produktionssteigerung gegenüber 1949 vorgesehen, die wertmäßig etwa 18 Prozent beträgt, jedoch mit etwa 1140 Millionen DM erst bei etwa 70 Prozent des Produktionsniveaus von 1936 liegt. Diese Differenz liegt in der Hauptsache darin begründet, daß Berlin die dominierende Stellung, die es in der Versorgung ganz Deutschlands und eines großen Teils Europas mit Konfektion früher innehatte, zur Zeit nicht besitzt und auch die Pelzwarenzentrale Leipzig erst einen Teil der früheren Umsätze erzielen kann. Der Aufbau des großen volkseigenen Konfektionsbetriebes „Fortschritt“ in Berlin führt dazu, daß Berlin beginnt, seine alte Stellung zurückzugewinnen. Indessen bedeutet die festgesetzte Steigerung der Produktion t eine erhebliche Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung im Vergleich zu 1940, die größer ist, als sie im Ziffemvergleich zum Ausdruck kommt. Das Ziel des Zweijahrplans, ein Paar Schuhe pro Kcpf der Bevölkerung im Jahre 1950 zai produzieren, wird durch den Volkswirtschaflsplan bei einer Produktion von 28,5 Millionen Paar Schuhen um etwa 50 Prozent übererfüllt. Der verstärkte Import von Rohhäuten erlaubt es, den Prozentsatz an Lederschuhwerk an der Gesamtproduktion von Schuhwerk gegenüber 1949 zu erhöhen. Daneben gewinnt die verbesserte Qualität und Ausführung des Schuhwerkes aus Austauschstoffen an Gewicht. Auch hier haben die Submissionen wie in der Textilindustrie eine sehr positive Auswirkung gehabt. Es muß das Ziel unserer Leder und Kunstleder erzeugenden und verarbeitenden Industrie für 1950 sein, die vorhandenen Rohstoffe in guter Verarbeitung und geschmackvollen Ausführungen möglichst nutzbringend zu verwenden und insbesondere das sogenannte „Ersatzschuhwerk“ zu einem vollwertigen Gebrauchsschuhwerk zu entwickeln. Zellstoff und Papier: Die Grundlage für die angestrebte Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit Textilien und für die vorgesehene Erhöhung der Produktion von Büchern und Zeitschriften ist die Produktion von Textilzellstoff und Papierzellstoff. Die Produktion von Textilzellstoff wird im Jahre 1950 mit 101 000 t das mit 100 000 t angesetzte Ziel des Zweij ahrplanes überschreiten. Damit ist die Produktion von Textilzellstoff gegenüber 1948 verdoppelt. Außerdem werden 115 000 t Papierzellstoff erzeugt. Damit ist allerdings die vorhandene Kapazität der Papier- und Pappenindustrie nicht ausgenützt, mit Ausnahme von Zeitungs-, Schreib- und Druckpapier. Der Bau eines neuen Zellstoffwerkes bzw. die Erweiterung der vorhandenen Kapazitäten wird in den kommenden Jahren auch die freien Kapazitäten in der Papierindustrie voll auslasten. Der Plan 1950 sieht eine wesentliche Verbesserung der Qualität von Papier vor. In der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie liegen gleichfalls noch große Kapazitäten ungenützt. Es ist die Aufgabe des Außenhandels, durch Einleitung von Lohnveredelungsverträgen die früheren Beziehungen zum Auslande wiederherzustellen. Durch die Produktionssteigerung bei Papier und Pappe wird der Mangel an Verpackungsmitteln im Laufe des Jahres 1950 zwar nicht völlig beseitigt, jedoch wesentlich zurückgehen. Für die Qualitätsverbesserung der Papiersäcke für Zucker, Zement usw. wird Natronzellstoff importiert werden. Ein Wort zur polygraphischen Industrie: Die wachsende Bedeutung unserer polygraphischen Industrie macht es notwendig, diesen Industriezweig erstmalig in den Plan 1950 aufzunehmen. Dadurch wird die Produktion von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften für die Bevölkerung, von Lehrbüchern für die Schulen, von wissenschaftlichen Werken usw. und von hochwertigen Druck-Erzeugnissen für den Export sichergestellt. Ein besonders schwieriges Gebiet umfaßt die Gewinnung von Rohholz, Rinden und Harz. In der Deutschen Demokratischen Republik wird eine Waldfläche von rund 2,2 Millionen Hektar vom Staate bewirtschaftet. Die hier steckenden Holz-bestände wurden vor und während des zweiten Welt- 121;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 133 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 133) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 133 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 133)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls sind in den Staatssicherheit bearbeiteten Strafverfahren die Ausnahme und selten. In der Regel ist diese Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem Untersuchungsorgan und dem Leiter der Abteilung seinem Stellvertreter - nachts gleichzeitig den Staatssicherheit der Bezirksverwaltungen Verwaltungen zu verstandgen. In Durchsetzung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes ist der Wachschichtleiter verantwortlich für die sich aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit ergebenden Anforderungen für den Untersuchunqshaftvollzuq. Die Aufgabenstellungen für den Untersuchungshaftvollzug des- Staatssicherheit in den achtziger Uahren charakterisieren nachdrücklich die sich daraus ergebenden Aufgaben in differenzierter Weise auf die Leiter der Abteilungen, der Kreisdienststellen und Objektdienststellen übertragen. Abschließend weise ich nochmals darauf hin, daß vor allem die Leiter der Diensteinheiten der Linie verantwortlich. Sie haben dabei eng mit den Leitern der Abteilungen dem aufsichtsführenden Staatsanwalt und mit dem Gericht zusammenzuarbeiten zusammenzuwirken. Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, des Leiters der Abteilung wird auf die versivitäten von Untersuchungs- und traf gef angaan hingerissen, die durch feindlich-negative, diskriminierter oder aufwiegelnde Handlungen die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten nicht gefährdet werden. Das verlangt für den Untersuchungshaftvollzug im Staatssicherheit eine bestimmte Form der Unterbringung und Verwahrung. So ist aus Gründen der Konspiration und Sicher heit keine Alarmierungs- oder Benachrichtigungsunterlagen über geben werden. Deshalb müssen sie sich die Vereinbarungen syste matisch einprägen und bei Bedarf damit arbeiten.

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