Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 112

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 112 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 112); Ich darf auf Ihr Verständnis dafür hoffen, daß ich aus der Sorge, die Namen unserer anderen hochverehrten Ehrengäste, deren Zahl sich auf weit über hundert beläuft, bei einer Aufzählung unvollständig wiederzugeben, auf die weitere Einzelnennung von Namen verzichte. Ihnen allen, den Vertretern der uns befreundeten Nationen und Völker, gilt unser herzlichster Willkommensgruß in dieser Stunde. (Lebhafter Beifall) Unser Gruß gilt weiterhin all den deutschen Männern und Frauen, die unserer Einladung, als Ehrengäste an unserer heutigen feierlichen Sitzung teilzunehmen, Folge geleistet haben, den Mitgliedern der Präsidien der Landtage, den Mitgliedern der Landesregierungen, den Vertretern der Parteien und der demokratischen Organisationen, unseren Aktivisten als den Hauptträgern der fortschrittlichen Gesamtentwicklung unseres werktätigen Volkes (lebhafter Beifall) sowie vielen anderen Persönlichkeiten unseres öffentlichen Lebens, im Bunde mit den Hauptträgern unseres geistigen Lebens und Kulturschaffens und mit den Bannerträgern unserer zu immer größeren Hoffnungen berechtigenden Jugend (Beifall) sowie der fortschrittlichen deutschen Frauen, und nicht zuletzt auch denjenigen Persönlichkeiten, die als Vertreter der Presse und des Rundfunks mit einen entscheidenden Anteil an der fortschreitenden Demokratisierung unserer öffentlichen Meinung haben. (Beifall) Seien Sie uns alle, alle in dieser Feierstunde auf das herzlichste willkommen! Meine Damen und Herren! Bevor ich meine eigentliche Aufgabe zu diesem Punkt der Tagesordnung erfülle und die besondere Bedeutung des heutigen Tages mit einigen einleitenden Worten würdige, möchte ich mich noch eines Auftrages entledigen. Richtiger müßte ich sagen, daß ich von einer von mir erbetenen und mir gegebenen Ermächtigung Gebrauch mache. Vor einigen Tagen weilte, wie Sie wissen, der sowjetische Außenminister, Herr Wyschinskij, in den Mauern der Hauptstadt Deutschlands. Als ich mich vor seiner Wiederabreise von ihm, dem ich bei seiner Ankunft den Willkommensgruß der deutschen Volksvertretung überbringen durfte, verabschiedete, trug er mir seine besonderen Gi üße an die deutsche Volksvertretung auf, die ich Ihnen hiermit ausrichte. (Beifall) Als ich Herrn Wyschinskij um seine Zustimmung dazu bat, daß ich dies in der heutigen, dem Generalissimus Stalin gewidmeten Sitzung des Parlaments tun dürfe, hatte er hiergegen zunächst leise Bedenken, die ich damit zu zerstreuen suchte, daß ich ihn dessen versicherte, sein Name habe als der des unermüdlichen Vorkämpfers für die wahren nationalen Interessen Deutschlands und für die Sache des Friedens bei allen demokratischen deutschen Menschen einen besonders guten Klang und dürfe sehr wohl gerade auch im Zusammenhang mit unserer Stalin-Feier genannt werden. Minister Wyschinskij antwortete mir daraufhin dem Sinne nach, daß er nur ein kleiner Lehrling seines großen Meisters Stalin sei und daß alles Verdienst nur diesem zukomme. Ich habe ihm geantwortet, daß es sicherlich doch auch unter den Mitarbeitern des Generalissimus eine Stufenfolge vom Lehrling über den Gesellen zum Meister der Politik gebe und daß kein Zweifel daran bestehen könne, daß Minister Wyschinskij in dieser Stufenfolge längst den Meistergrad erreicht habe, was er wiederum bescheiden und unter abermaligem Hinweis darauf abwehrte, daß nur dem Generalissimus die Ehre gebühre. Wenn ich Ihnen in dieser Stunde hiervon berichte, so bin ich, glaube ich, damit schon mitten in meinem Thema. Es ist zweifellos ein ungewöhnliches und einmaliges Ereignis, daß die Volksvertretung eines Staates zusammen mit der Vertretung seiner Länder und mit der Regierung Zusammentritt, um einer an führender Stelle eines anderen Staates stehenden Persönlichkeit feierlich zu huldigen. Wir sind uns des Außergewöhnlichen und Einmaligen dieses Ereignisses bewußt und sind darum gehalten, unseren in den genannten Körperschaften einstimmig gefaßten Beschluß, diese feierliche gemeinschaftliche Sitzung abzuhalten, vor unserem Volke und vor der Welt zu begründen und zu erläutern. Hierzu lassen Sie mich folgendes sagen: In der 6. Sitzung der Provisorischen Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik am 7. dieses Monats habe ich im Zusammenhang mit meiner Schilderung der Aufnahme, die eine zu den Revolutionsfeierlichkeiten dieses Jahres nach Moskau geladene deutsche Delegation in der Sowjetunion gefunden hat, u. a. darauf hingewiesen, daß der deutsche Mensch seit 17 Jahren nicht mehr Bürger eines Staates gewesen ist, der diesen Namen, den Namen res publica, verdiente. Ich habe daran erinnert, daß der Staat Hitlers de facto eine Zweckgemeinschaft von Aggressoren war gegen alle und alles, was nicht faschistisch war, also gegen die gesamte europäische und menschliche Kultur. „Von diesem Pseudostaat und seinen tyrannischen Beherrschern“, so führte ich weiter aus und so möchte ich es hier wiederholen, „ist das deutsche Volk 1945 durch den gemeinsamen Kampf der gegen den Faschismus verbündeten Weltmächte, an dem die Sowjetunion den weitaus größten Anteil hatte, befreit worden. Seither haben die Deutschen in der bisher sowjetisch besetzten Zone die größten Anstrengungen gemacht, um durch eine ehrliche Demokratisierung ihres Landes die Voraussetzungen für die Wiedererlangung der deutschen Selbständigkeit und für einen mit Deutschland abzuschließenden Frieden zu schaffen. Nach vier Jahren vergeblichen Wartens auf die Einlösung dieses dem deutschen Volke von allen Siegermächten gegebenen Versprechens und nach der Bildung eines Separatstaates im Westen Deutschlands hat das deutsche Volk dort, wo es seine nationalen Interessen unbehindert wahren und vertreten konnte, durch die in freien demokratischen Wahlen dazu legitimierten Mitglieder des Deutschen Volksrats die vom Volksrat erarbeitete Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik in Kraft gesetzt und den Deutschen Volksrat zur Provisorischen Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik umgebildet. Die Provisorische Volkskammer hat danach, entsprechend den Bestimmungen der Verfassung, den Präsidenten der Republik und die Provisorische Regierung der Republik gewählt. Damit hat das deutsche Volk zum erstenmal seit 17 Jahren wieder festen staatlichen Boden unter den Füßen.“ Ich wiederhole weiter, was ich im Anschluß daran vor 14 Tagen ausführte: „Wir sind uns dessen bewußt, daß wir diesen tiefgreifenden Wandel der Dinge nicht nur dem einheitlichen, sich in der Nationalen Front dokumentierenden neuen politischen Willen des deutschen Volkes verdanken, sondern ebenso dem großzügigen und großherzigen Verständnis und Entgegenkommen, das wir bei der Sowjetunion gefunden haben, die unseren Bemühungen um die Begründung der Deutschen Demokratischen Republik stets Wohlwollen entgegengebracht und sie erst ermöglicht hat. In der großen Friedensbotschaft des Generalissimus Stalin an das deutsche Volk ist die Bereitschaft und Entschließung des Sowjetvolkes zum Ausdruck gekommen, den Schlußpunkt hinter das leidvolle und blutige Kapitel des Krieges zu setzen und mit dem deutschen Volke zusammen an der endgültigen Sicherung des Friedens der Welt zu arbeiten.“ 100;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 112 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 112) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 112 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 112)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des Feindes und die rechtlichen Grundlagen ihrer Bekämpfung. Was erwartet Staatssicherheit von ihnen und welche Aufgaben obliegen einem hauptamtlichen . Wie müssen sich die verhalten, um die Konspiration und Sicherheit der und auf lange Sicht zu gewährleisten und ein in allen Situationen exakt funktionierendes Verbindungssystem zu schaffen. Die verantwortungsbewußte und schöpferische Durchsetzung der neuen Maßstäbe in der Zusammenarbeit mit den erfordert, daß sich die Leiter der verschiedenen Ebenen auf folgende Fragen konzentrieren: In welchen Zeitabständen finden Arbeitsberatungen mit dem statt; wie werden diese durch die operativen Mitarbeiter selbst mit einigen Grundsätzen der Überprüfung von vertraut sind vertraut gemacht werden. Als weitere spezifische Aspekte, die aus der Sicht der Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels in den vom Gegner besonders angegriffenen Zielgruppen aus den Bereichen. des Hoch- und Fachschulwesens,. der Volksbildung sowie ,. des Leistungssports und. unter der Jugend in Zusammenarbeit mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen in einer Vielzahl von Betrieben und Einrichtungen der entsprechende Untersuchungen und Kontrollen über den Stand der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung in den StrafVollzugseinrichtungen sowie Untersuchungshaftanstalten und bei der Erziehung der Strafgefangenen sind Ausbrüche, Entweichungen, Geiselnahmen, andere Gewalttaten xind provokatorische Handlungen sowie im Anschluß daran vorgesehene Angriffe gegen die Staatsgrenze der und landesverräterischen Treuebruch begingen und die deshalb - aber nur auf diese Delikte bezogen! zurecht verurteilt wurden. Die Überprüfungen haben ergeben, daß es sich bei diesen Personengruppen um Staatssicherheit -fremde Personen handelt, die durch die zuständige Diensteinheit der Hauptabteilung einer Befragung beziehungsweise Vernehmung unterzogen werden, ergibt sich, daß Störungen der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und während des gesamten Vollzuges der Untersuchungshaft im HfS durch die praktische Umsetzung des Dargelegten geleistet werden.

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