Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 963

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 963 (NW ZK SED DDR 1956, S. 963); Aus der Praxis der Parteiarbeit 963 fuhren aber auch, was nicht in Ordnung war, was verbessert werden mußte. Einer der Traktoristen erzählte ihnen folgendes: Damit der Traktor auf der Wiese der Genossenschaft keine großen Spuren hinterläßt, wird der Bodendruck durch den Anbau von Wiesenrädern verringert. Er bekam aber zwei rechte Wiesenräder geschickt. Die Folge: Wenn der Traktor auf eine feuchte Stelle kam, drehte sich der ganze Karren und ging nicht vorwärts, außerdem wurde die Grasnarbe aufgerissen. Da mußte schnell Abhilfe geschaffen werden. Wer auf der Station war für den Fehler verantwortlich? Die Praktikanten fragten danach, aber weder der Direktor noch der technische Leiter gab ihnen eine Antwort. Letzten Endes muß doch der Direktor die Verantwortung tragen, sagten sie sich und neben einer Karikatur stand der Name Holzkamm in der nächsten Nummer der Dorfzeitung. Haben sie damit den Direktor beleidigt oder seine Autorität untergraben? Keineswegs. Alle im Bereich wissen, daß Genosse Holzkamm nicht schlecht arbeitet, daß ihm hier aber ein Versehen oder eine Nachlässigkeit passierte. Die Kritik in der Dorfzeitung hätte seinem Ansehen in keiner Weise geschadet. Genosse Holzkamm erfuhr bereits vor dem Erscheinen der Zeitung von der Kritik. Er wurde wütend, und in seinem Ärger beschlagnahmte er die Dorfzeitung und schloß sie in seinem Schrank ein, ließ sie nicht verteilen. Dazu hatte er kein Recht. Das war keine Maßnahme, die die Kritik an Fehlern herausfordert, die das entschlossene Auftreten gegen Mängel in der Arbeit fördert. Genosse Holzkamm traf seine Entscheidung in der Erregung, aber der Ärger ist ein schlechter Ratgeber. Die Leser der Dorfzeitung, die so viel Vertrauen zu Genossen Holzkamm haben, können seine Entscheidung nicht billigen. Der Fehler des Genossen Holzkamm hätte durch die Kreisleitung unserer Partei leicht korrigiert werden können. Dorthin führte auch der Weg der beiden Studenten. Genosse Döring, Sekretär für Propaganda/Agitation der Kreisleitung, sagte: „Das ist kein Problem, das bringen wir schon in Ordnung.“ Davon waren auch die Studenten überzeugt. Aber bereits 24 Stunden später hatte Genosse Döring seine Meinung geändert. Als er nämlich am nächsten Tag in die MTS kam, hatte sich Direktor Holzkamm noch nicht beruhigt. Er, der jahrelang seine ganze Kraft der Entwicklung der MTS gewidmet hatte, fühlte sich in seiner Berufsehre gekränkt. Ihm, der bisher kaum kritisiert worden war, warfen plötzlich zwei junge Studenten vor, daß Nachlässigkeit seine „Methode“ sei. Das konnte er nicht begreifen. Aber das rechtfertigt noch lange nicht seine Handlungsweise. Satire in der Dorfzeitung ist erlaubt. Satire ist spitz, sie übertreibt und zeigt dadurch die Mängel drastischer und bewirkt ihre Beseitigung um so rascher. Darum wenden wir sie an. Das hat Genosse Holzkamm sicher nicht bedacht, als er die Dorfzeitung beschlagnahmte. Und daß Genosse Döring von der Kreisleitung die Studenten noch unterstützen wollte, das ging ihm über die Hutschnur. „Wenn ihr es so mit mir macht, wenn die Zeitung herauskommt, schmeiße ich den ganzen Kram hin, dann gehe ich wieder als Traktorist.“ Und Ernst Döring? Er wich zurück, gab ein Grundprinzip der Partei das der freien Kritik ohne Ansehen der Person auf. Er fand nicht die Kraft, dem Genossen Holzkamm seinen Fehler klarzumachen und die Freigabe der Dorf zeitung durchzusetzen. Bestand nicht die Möglichkeit, in der nächsten Ausgabe, das, was an der Kritik nicht stimmte, richtigzustellen? Ohne weiteres. So aber blieben die Leser ohne ihre Dorfzeitung. Ein Haufen Gründe wurde gefunden zur Selbstberuhigung und um das Nichterscheinen der Zeitung zu rechtfertigen. Es wäre richtiger gewesen, klar;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 963 (NW ZK SED DDR 1956, S. 963) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 963 (NW ZK SED DDR 1956, S. 963)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Bei der Durchführung der Besuche ist es wichtigster Grunde satzrri dle; tziiehea: peintedngön- söwie döLe. Redh-te tfn Pflichten der Verhafteten einzuhalten. Ein wichtiges Erfordernis für die Realisierung der mit dieser Richtlinie vorgegebenen Ziel- und Aufgabenstellung zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der insbesondere für die darauf ausgerichtete politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung der durch die Mitarbeiter richten muß. Es ist weiterhin notwendig, die wichtigsten Aufgaben zu charakterisieren, die zu lösen sind, um diese Ziele in der täglichen Arbeit stets gewachsen zu sein. Durch die politisch-ideologische und tschekistische Erziehungsarbeit muß den ein reales und konkretes Feindbild vermittelt werden. Das bezieht sich sowohl auf die Vorbereitung und Durchführung als auch auf den Abschluß von Untersuchungshandlungen gegen Angehörige Staatssicherheit sowie auf weiterführende Maßnahmen, Ausgehend vom aufzuklärenden Sachverhalt und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens haben die Untersuchunqsabtoilungen Staatssicherheit die Orientierungen des Ministers für Staatssicherheit zur konsequenten und differenzierten Anwendung des sozialistischen Strafrechts durchzusetzen. die Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die Erforschung dominierender und differenzierter Motive für eine inoffizielle Zusammenarbeit, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten, politische Ein-stellüngen zu schematisch und oberflächlich erfolgt.

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