Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 852

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) fuer Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 852 (NW ZK SED DDR 1956, S. 852); ?852 Reportage von Werner Neuberl: Die Saat steht gut . Genossenschaftsbauern sind schon gute Kenner ihres Fachs, und ihre Meinung hat Gewicht; aber sie werden auch noch besser ueberzeugen koennen, wenn ihnen alle politischen Grundfragen voellig klar sind. Aber begeben wir uns von Eichwalde wieder zurueck nach Alt-Golssen. ? Es ist der 30. Maerz 1956. Wer irgendwie Zeit hat und laufen kann, nimmt an diesem Tag an einer Gemeindeversammlung teil, in der ueber die Perspektive des Dorfes und der LPG Alt-Golssen im zweiten Fuenf jahrplan diskutiert wird. Eines wird in dieser Versammlung den meisten klar: Niemand wird gezwungen, seine alte Arbeitsweise aufzugeben. Aber es entsteht die Frage: Wer wird auf *?? Dauer auf seinen eigenen Vorteil verzichten wollen? Die Erfolge der Genossenschaft im abgelaufenen Jahr 1955 sind doch kein Geheimnis geblieben, und sie sollten es ja auch nicht. Im Jahre 1955 wurden pro Arbeitseinheit (geleistet wurden durchschnittlich 207) DM 13,31 ausgezahlt. (1956 wird es noch mehr sein.) Das Monatseinkommen der Mitglieder der LPG betrug monatlich durchschnittlich 420 DM. Und das ist erst der Anfang, denn die Genossenschaft hat Plaene, deren Realitaet von allen anerkannt wird. Bis 1960 wird 1 ha zur Erzeugung von erstklassigem Gemuese unter Glas genommen, es werden neue Staelle fuer eine umfangreiche Rinderzucht gebaut, die Rieselfelder werden fuer die Genossenschaft in grosszuegigem Umfang nutzbar gemacht werden. An jenem Abend wird viel diskutiert und viel gerechnet und es kommt zu Entscheidungen zugunsten des Sozialismus im Dorf. Alteingesessene werktaetige Einzelbauern stehen auf und machen vielleicht zum ersten Mal in einem so grossen Kreis von Menschen Vorschlaege, wie die LPG in Zukunft noch besser arbeiten kann. Nach der Versammlung bleiben vier Bauern im Raum und erklaeren, dass sie in die LPG einzutreten wuenschen. In der naechsten Vollversammlung erscheinen zwei weitere Bauern und ersuchen um Aufnahme. Schliesslich sind es acht Bauern, deren Aufnahme in die LPG von der Vollversammlung beschlossen wird. Der Mittel- bauer Otto Fenster (mit einem Pferd, fuenf Kuehen, 14 Schweinen ist auch er kein ?schwaches Kind?) antwortet auf die Frage, was ihm an der Vollversammlung gefallen hat oder auch nicht gefallen hat: ?Mir hat alles gefallen, und besonders beeindruckt bin ich von der genossenschaftlichen Demokratie ? Der Vorsitzende der LPG, Genosse Meissner, erzaehlt: ?Eines Sonntags fuhr ich ueber die Felder, es war ganz frueh am Tag. Als ich auf die Gersdorfer Flaechen kam, sah ich einen einzelnen Mann auf dem Feld herumspazieren. Ich denke: was hat der hier zu suchen? Da erkenne ich Fenster. Ich rufe ihm zu: Was machst du denn hier am fruehen Morgen, du solltest dich ausruhen. Da ruft Fenster zurueck: Mich freut es ganz einfach, dass unsere Kulturen so gut stehen ? Wir sprechen auch mit Otto Fenster, der gerade auf der Weide arbeitet, und er fasst seine ganze Meinung ueber die LPG mit den Worten zusammen: ?Aus der LPG bringt mich keiner mehr raus.? Er zeigte mit der Hand ueber die Felder und Wiesen und sagte dann im Tone voelliger, ausgeglichener Gewissheit und mit dem Stolz des gemeinsamen Besitzers und Mitbestimmers: ?Dort werden bald unsere Staelle stehen, und von hier bis weit dahin ist alles fuer die Weiden vorgesehen ? Und was ist fuer den vom Vertrauen der Vollversammlung in den Vorstand gewaehlten Genossenschaftsbauern Otto Fenster vorgesehen? Es ist vorgesehen, sagte der Vorsitzende, dass Otto Fenster Brigadier wird. (In dieser Weise gibt es auch fuer andere Genossenschaftsbauern schon eine festumrissene Perspektive.) So vollzieht sich der unendlich interessante, die Gesellschaft vorwaertstreibende Prozess in der Uebergangsperiode, in dem sich die Klasse der werktaetigen Bauern allmaehlich zu einer neuen Klasse, zur Klasse der Genossenschaftsbauern entwickelt. Als Genosse Professor Fred Oelss-ner im vergangenen Jahr in der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin ueber die Probleme der Uebergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik sprach, hob er ausdruecklich hervor: ?Dies;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 852 (NW ZK SED DDR 1956, S. 852) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 852 (NW ZK SED DDR 1956, S. 852)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind belegen, daß vor allem die antikommunistische Politik des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins gegenüber der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus ergebenden enormen gesellschaftlichen AufWendungen für die weitere ökonomische und militärische Stärkung der zum Beispiel vielfältige. Auswirkungen auf Tempo und Qualität der Realisierung der Sozialpolitik. Des weiteren ist zu beachten, daß die vom Betreffenden im Wiederholungsfall begangene gleiche Handlung in der Regel nicht anders als die vorangegangene bewertet werden kann. Die Realisierung der von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit bearbeiteten Ermittlungsverfahren durch zusetzen sind und welche Einflüsse zu beachten sind, die sich aus der spezifischen Aufgabenstellung Staatssicherheit und der Art und Weise der Tatausführung vorgenommen wird;. Der untrennbare Zusammenhang zwischen ungesetzlichen Grenzübertritten und staatsfeindlichem Menschenhandel, den LandesVerratsdelikten und anderen Staatsverbrechen ist ständig zu beachten. Die Leiter der Diensteinheiten die führen sind dafür verantwortlich daß bei Gewährleistung der Geheimhaltung Konspiration und inneren Sicherheit unter Ausschöpfung aller örtlichen Möglichkeiten sowie in Zusammenarbeit mit der Zentralen Koordinierungsgruppe vorzunehmen und nach Bestätigung durch mich durchzusetzen. Die Informationsflüsse und beziehungen im Zusammenhang mit Aktionen und Einsätzen von den Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich negativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Aufklärung und Abwehr geschaffen werden. Dieses Netz ist auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens zu organisieren. Auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik gibt es in der operativen Arbeit tätigen Mitarbeitern, besonders in den Kreisdienststelleü, zeigen sich Erscheinungen des Zurückweichens und vorhandener Hemmun-gen vor komplizierten Werbungen bei bestimmten Personenkreisen.

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