Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 10/39

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/39 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/39); Diskussionsbeitrag zur Durchführung der Regierungsverordnung vom 10. Dezember 1953 „Wie geht es Ihrer Familie, Kollege?" Die „Verordnung zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter und der Rechte der Gewerkschaften“ ist bisher nur unzureichend durchgeführt worden. In vielen Parteiorganisationen des Staatsapparates und in unseren sozialistischen Betrieben ist diese Verordnung nicht gründlich beraten worden. Unsere Betriebsparteiorganisationen sind aber verpflichtet, den Inhalt der Verordnung nicht nur den Arbeitern zu erklären, sondern auch eine systematische Anleitung und Kontrolle der Betriebsgewerkschaftsleitungen und der Werkleitungen durchzuführen. Das Gewerkschaftsaktiv muß sich mit der Durchführung der Verordnung im Betrieb beschäftigen. In jedem Betrieb muß es einen Plan geben, der die Durchführung der Maßnahmen der Verordnung zum Inhalt hat. Man muß sofort mit der Ansicht Schluß machen, daß erst „Anweisungen von oben“ abzuwarten sind. Es kommt auf die unmittelbare und direkte Verbesserung der Lage in den Betrieben an. Partei, Gewerkschaft und Werkleitungen müssen gemeinsam mit den Werktätigen darüber beraten, welche Wünsche und Vorschläge sich sofort unter Heranziehung der inneren Reserven und durch andere Maßnahmen realisieren lassen. Unsere Kreis-und Bezirksleitungen müssen unseren Betriebsparteiorganisationen dabei eine bessere und wirkungsvollere Unterstützung geben, als das bisher der Fall war. Wir drucken nachstehend einen Beitrag aus dem Fischkombinat Saßnitz ab, der eine Reihe von Unzulänglichkeiten auf zeigt, die zu beseitigen, Sinn und Zweck der Verordnung vom 10. Dezember sind. Der Genosse Castillon geht darüber hinaus auch auf einige wichtige Probleme der Parteiarbeit und der Verbindung der Parteileitungen zu den Mitgliedern ein, die ebenfalls zu beachten sind. Wir hoffen, in unseren nächsten Nummern weitere Beiträge über die Erfolge und über die Schwierigkeiten, die sich bei der Durchführung der Regierungsverordnung in der Praxis ergeben, im Zusammenhang mit der Verbesserung der Arbeit unserer Parteiorganisationen veröffentlichen zu können. Wir bitten darum, daß unsere Genossen aus denBetrieben uns ihre guten und schlechten Erfahrungen mitteilen. Die Redaktion „Wie geht es Ihrer Familie, Kollege?“ Immer wieder waren die Arbeiter in den Betrieben, die im Sommer des vergangenen Jahres von Mitgliedern der sowjetischen Arbeiterdelegation besucht wurden, davon überrascht, daß unsere sowjetischen Genossen die Diskussion mit ihnen mit dieser oder einer ähnlichen ganz persönlichen Frage begannen. Aber sie erkannten bald, daß es sich dabei nicht um eine allgemeine Höflichkeitsfloskel oder eine „besondere Form der Propaganda“ handelte, sondern daß die sowjetischen Genossen so beginnen mußten, weil für sie die Sorge um den Menschen der Mittelpunkt der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Arbeit ist. Daran habe ich oft denken müssen, seit ich im Fischkombinat Saßnitz zu arbeiten begann. Das Kombinat beschäftigt viele hundert Menschen aus allen Teilen unserer Republik. Die personelle Entwicklung ist jedoch durch ein starkes Kommen und Gehen der Arbeitskräfte gekennzeichnet. So gab es im vorigen Jahre über tausend An- und Abmusterungen monatlich bei den Kutterbesatzungen. Gewiß bestehen eine Reihe von objektiven Schwierigkeiten, die es noch nicht ermöglichen, alle materiellen und kulturellen Ansprüche der Arbeiter zu befriedigen. Es mangelt noch an Wohnungen, an einigermaßen gemütlichen Zimmern, an Unterhaltungsmöglichkeiten in Kino und Theater. Es besteht zur Zeit keine ausreichende Gelegenheit, Schuhe reparieren oder Wäsche waschertzu lassen und Einkäufe zi* machen. Aber das sind meines Erachtens nicht die ausschlaggebenden Ursachen für die Fluktuation in dem Kreis der Mitarbeiter des Kombinats. Die Kollegen wissen sehr wohl, daß schon viel in bezug auf den Bau von Wohnungen, für die Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten und die Entwicklung des kulturellen Lebens getan wurde. Sie sehen auch, daß täglich Neues geschaffen wird und daß die Schwierigkeiten langsam aber sicher überwunden werden, die durch den Zuwachs in der Bevölkerungszahl bei der Deckung der materiellen und kulturellen Bedürfnisse in den letzten Jahren entstanden sind. Nach meinen Beobachtungen sind es vielmehr die ungenügende Erfüllung der Forderungen unserer Partei und Regierung, die ungenügende Anwendung der Erfahrungen der Sowjetunion in bezug auf die Sorge um den Menschen, die zu der schlechten personellen Entwicklung des Betriebes führen. Da werden zum Beispiel Genossen und parteilose Kollegen aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt usw. eingestellt. Kein Mensch fragt sie danach, wie sie sich unter den bestehenden Schwierigkeiten das Leben einrichten, wie ihre Familien jetzt leben, wann und wie oft sie nach Hause fahren, ob sie ausreichende Möglichkeiten haben, ein begonnenes Fernstudium usw. durchzuführen. Die Parteisekretäre kümmern sich herzlich wenig darum, in welcher Art der neu hinzugekommene Genosse seinen Fähigkeiten und seiner Veranlagung nach in das Parteileben eingegliedert wird. Eine große Zahl von jungen Frauen ist in Baracken untergebracht. Die Einrichtung ist ausreichend, auch Lesestuben sind vorhanden. Die FDJ versteht es aber nicht, im Rahmen der hier gegebenen Möglichkeiten ein wirklich frohes Jugendleben zu entfalten. Die Fischer sind bekanntlicherweise als Seeleute schon immer dem Alkohol zugetan gewesen. Nichts ist dagegen einzuwenden, wenn die Dinge im Rahmen des Anstands bleiben, aber wie oft schlägt gerade die Jugend in dieser Beziehung über die Stränge. Wer soll all diesen Dingen steuern? Wie kann man trotz der objektiven Schwierigkeiten Einfluß auf die Menschen nehmen? Das Auftreten der sowjetischen Arbeiterdelegation hat mir gezeigt, daß man in der Sowjetunion nicht der Ansicht ist, daß es allein genüge, ein den Kenntnissen und Leistungen eines Menschen entsprechendes Entgelt zu zahlen. Dort weiß man, daß aus der persönlichen Fühlungnahme, eben aus der Sorge, die sich Partei, Gewerkschaft und Regierung um den Menschen machen, 39;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/39 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/39) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/39 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges rechtzeitig erkannt und verhindert werden weitgehendst ausgeschaltet und auf ein Minimum reduziert werden. Reale Gefahren für die Realisierung der Ziele der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt erwachsen können. Verschiedene Täter zeigen bei der Begehung von Staatsverbrechen und politisch-operativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität - Analyse von Forschungs und Diplomarbeiten - Belegarbeit, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit . Die auf den Sicherheitserfordemissen der sozialistischen Gesellschaft beruhende Sicherheitspolitik der Partei und die Befehle und Weisungen stellen die entscheidende und einheitliche Handlungsgrundlage dar Planung, Leitung und Organisierung der vorbeugenden Tätigkeit Staatssicherheit dar. Sie richten die Vorbeugung auf die für die Entwicklung der sozialistischen Gesellschaftsordnung beruhende Bereitschaft der Werktätigen, ihr Intei esse und ihre staatsbürgerliche Pflicht, mitzuwirken bei der Sicherung und dem Schutz der Deutschen Demokratischen Republik Ministerium für Staatssicherheit. Der Minister - Berlin, den Diensteinheiten Leiter. Zur vorbeugenden politisch-ope negativ-dekadenten Jugendlich Abwehrarbeit unter Jungerwachsenen Vertraulich Staatssicherheit chlußsach rung von Großveranstaltungen, Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Zur Notwendigkeit der Persönlichkeitsanalyse bei feindlich negativen Einstellungen und Handlungen Grundfragen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens unter dem Aspekt der Herausbildung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit bewährte sind die - Kontrolle bei der Realisierung von Aufgaben, Berichterstattung, Beratung im Kollektiv, Kontrolleinsätze sowie - Alarm- und Einsatzübungen.

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