Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 4/27

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/27 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/27); mit die jungen Menschen lernen, mit wachen Augen das Dorf zu betrachten, um so der Partei in der Führung des Klassenkampfes auf dem Lande Hilfe zu geben. Durch eine solche praktische, alltägliche Hilfe und Fürsorge durch die Partei wird die politische und kulturelle Erziehung der jungen Traktoristen durch die FDJ-Organi-sation besser werden. Tausende kampfbereiter und enthusiastischer Jungen und Mädchen werden nicht nur zu aktiven Helfern der Partei in den MTS, sondern auch in den Produktionsgenossenschaften und auf dem Dorfe erzogen werden. Sie werden bereit sein, in der Arbeit ihr Höchstes zu leisten und die Errungenschaften unseres friedlichen Aufbaus mit allen Mitteln zu verteidigen. Bereits auf dem Landjugendkongreß in Schwerin im Dezember 1949 sagte Genosse Walter Ulbricht : „ Die Traktoristen, die Mitarbeiter der MAS haben mit den Bauern unmittelbaren persönlichen Kontakt. Von ihnen hängt es wesentlich ab, daß die Bauern überzeugt werden und das Bündnis zwischen der Arbeiterklasse und der Bauernschaft gefestigt wird. Deshalb ist der nächstwichtige Schritt, daß die Traktoristen . die notwendigen agronomischen Kenntnisse erhalten, daß sie unsere Landwirtschaftspolitik gut verstehen, . damit auch ein junger Traktorist einen erwachsenen Klein- oder Mittelbauern überzeugen kann, wenn dieser irgendeine feindliche Radiostation gehört hat und nun dumme Geschichten erzählt. Und wenn der Bauer überholte Methoden der Bodenbestellung anwendet, dann muß eben dieser junge Traktorist von uns so geschult sein, daß er diesem Bauern die fortschrittlichen agronomischen Methoden erklären kann " Um solche Traktoristen heranzubilden, bedarf es zugleich einer wesentlichen Verbesserung des Ausbüdungs- und Qualifizierungssystems, vor allem für die mehr als zehntausend Jungen und Mädchen, die in den letzten drei Jahren, dem Ruf der FDJ folgend, ihre Plätze auf den Traktoren der MTS eingenommen haben. Die Konferenz der jungen Traktoristen begann mit einer offenen und harten Kritik an den in der Berufsausbildung noch bestehenden Mißständen. Unter Führung der Parteiorganisationen in allen MTS muß diese Kritik jetzt weitergeführt werden. In der MTS Wangenheim (Bezirk Erfurt) beschäftigt man z. B. die Lehrlinge mit Kartoffelschälen, Hofaufräumen und ähnlichen „nützlichen" Arbeiten. Das ist die „Ausbildung" eines jungen Menschen, der einen Beruf erlernen will. Die Jugendfreundin Magdalene Wenk von der MTS Panschwitz kritisierte, daß es noch kein brauchbares Lehrbuch für Traktoristen gibt. Um ihre Prüfung abzulegen, müssen die Lehrlinge dieser Station viermal eine Reise von je zwei Tagen zurücklegen, was, die vier Prüfungstage eingerechnet, einen Arbeits- und Lernausfall von zwölf Tagen bedeutet. Im MTS-Lehrkombinat Wriezen veranstalteten die Ausbilder vor einem Kinobesuch mit den Lehrlingen eine „kleine Prüfung", die z. B. folgende Fragen enthielt: „Wo ist das größte Messingbergwerk der Welt?“ Wer nicht antworten konnte, durfte nicht ins Kino gehen. Ein Lehrling, der seinen Prüfern auf diese „Frage" antwortete: „Gleich neben der Holzgießerei in Staaken" wurde ebenfalls vom Kinobesuch ausgeschlossen. In manchen MTS stellen die Leiter für die Ausbildung nur Traktoren zur Verfügung, die schon das ehrwürdige Alter von 15 bis 20 Jahren haben. Dabei können natürlich die Lehrlinge nicht lernen, wie man einen Traktor der sowjetischen oder unserer eigenen neuen Produktion bedient. Werden sie dann nach Abschluß der Lehre auf einen solchen versetzt, so kommen sie nicht zurecht und müssen für ihre „Dummheit" harte Vorwürfe einstecken. Ungenügend ist auch, insbesondere für die Traktoristinnen, die Sorge um die notwendigen Arbeitserleichterungen. Auf der MTS K u 1 -rade gibt es z. B. keinen heizbaren Aufenthaltsraum, obwohl die Traktoristen einen Anmarschweg bis zu 15 km haben. Unsere Mädchen fordern mit Recht die Anfertigung brauchbarer Traktorensitze, automatischer Anlaßvorrichtungen und besserer Hebe- und Ausrückvorrichtungen für die Anhängegeräte. Obwohl diese Forderungen seit zwei Jahren erhoben werden, sitzen nach wie vor die Bürokraten der Verwaltungsstellen offensichtlich auf den so dringend gebrauchten Sitzen und sabotieren die Verbesserungen. Sie haben es auch bis heute mit Erfolg verhindern können, daß ein Erfahrungsaustausch der Mähdrescherführer stattfindet und daß die bereits viermal wiederholten Vorschläge der jungen Traktoristen auf Einführung eines technischen Minimums und des Titels „Traktorist 1. Klasse" und „Meistertraktorist" verwirklicht werden. Die Parteiorganisation der Hauptabteilung V im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft würde gut daran tun, in Auswertung der Konferenz sich gründlich mit der Arbeitsweise der für diese Mißstände verantwortlichen Genossen zu befassen. Vor allem muß sich die Parteiorganisation auch mit der Arbeitsweise des Leiters der Hauptabteilung, des Genossen Edmund Schlag, beschäftigen, der in Halle versuchte, die Verantwortung auf die einzelnen Stationen abzuwälzen und dessen Ausführungen von den Delegierten mit heftigem Widerspruch auigenommen wurden. Aber auch für die Parteiorganisationen in allen MTS ergibt sich die Aufgabe, zum Stand der Ausbüdung der zur Zeit noch in den Stationen befindlichen Lehrlinge und zur Weiterentwicklung aller jungen Arbeiter, insbesondere der Traktoristen, Stellung zu nehmen. Das unverantwortliche Verhalten zahlreicher Genossen MTS-Leiter, die nicht für die planmäßige Ausbildung des Nachwuchses sorgen, muß von der Partei streng verurteilt, und es muß ihnen geholfen werden, solche ernsten Fehler zu überwinden. Die Genossen Technischen Leiter, Meister und Agronomen sollten den Parteiauftrag erhalten, die Klubs junger Agronomen und die Zirkel junger Landmaschinentechniker bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen und durch persönliche Patenschaften den besten jungen Arbeitern bei ihrer Weiterbildung zu helfen. Die Genossen in den MTS und den Politischen Abteilungen müssen bei der Ausarbeitung der Pläne zur politischen und fachlichen Weiterbildung der Traktoristen die berechtigten Forderungen, die auf der Konferenz junger Traktoristen erhoben wurden, und die Kritik an der Arbeit der MTS berücksichtigen. Gleichzeitig müssen sie tatkräftig helfen, damit die aus Anlaß der Konferenz und zu Ehren des 60. Geburtstages des Genossen Walter Ulbricht übernommenen sozialistischen Verpflichtungen wie z. B. 1000 ha mittleres Pflügen im Jahre 1953 erfüllt werden können. Das wird dazu beitragen, die MTS zum Mittelpunkt der Umgestaltung des. Dorfes auf sozialistischer Grundlage zu machen. Dann werden dort Menschen arbeiten, die ein umfassendes politisches und fachliches Wissen besitzen, die alle Probleme der Arbeit in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und bei den werktätigen Einzelbauern ausgezeichnet kennen, еЦе sich im politischen Geschehen richtig zu orientieren vermögen und imstande sind, den Bauern die Politik unserer Partei und der Regierung einfach und verständlich erklären zu können und damit zu wertvollen Helfern der werktätigen Bauern werden. 27;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/27 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/27) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/27 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Untersuchungsorgan aufgabenbezogen an-zuivenden Komplizierter ist jedoch die Identitätsfeststeilung bei Ausländern, über die kein Vergleichsmaterial vorliegt Hier sind vor allem durch exakte erkennungsdienstliche Maßnahmen seitens der Linie Voraussetzungen zu schaffen, um die sich entwickelnden Sicherheitserfordernisse des Untersuchungshaftvollzuges und ihren Einfluß auf die Veränderung der politisch-operativen Lage in den kommenden Jahren rechtzeitig zu erkennen und ihnen in der Arbeit der Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit die Bedeutung der Fest-nahmesituationen und die daraus res ultierenden Verdachtshinweise noch nicht genügend gewürdigt werden. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kommen und unter Berücksichtigung aller politisch, politisch-operativ und straf rechtlich relevanten Umstände wird die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens angestrebt. Es wird im Ergebnis der Verdachtshinweisprüfung nicht bestätigt. Gerade dieses stets einzukalkulierende Ergebnis der strafprozessualen Verdachtshinweisprüfung begründet in höchstem Maße die Anforderung, die Rechtsstellung des Verdächtigen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit keine Rolle. Es sei deshalb an dieser Stelle nur darauf hingewiesen, daß gemäß mit eine Übergabe der Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die Erforschung dominierender und differenzierter Motive für eine inoffizielle Zusammenarbeit, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten, politische Ein-stellüngen zu schematisch und oberflächlich erfolgt.

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