Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 21/39

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/39 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/39); unser Ablieferungs- und Erfassungssystem gegenüber den Bauern in Westdeutschland haben und gab damit Argumente gegen das Geschrei reaktionärer Kreise der Großbauern nach der „freien Marktwirtschaft“. Auch die Diskussionen über die noch vorhandenen Stromsperren, über Mängel im Lohngefüge und ähnliches gehörten obwohl sie etwas zu weit ausgedehnt wurden zum Thema, denn wie will ein Zirkelleiter über die bisherigen Erfolge unserer Politik und das Wesen des neuen Kurses sprechen, wenn er auf solche Fragen keine klare Antwort geben kann? Wir wollen im Parteilehrjahr doch keine „Stubengelehrten“ erziehen, sondern Menschen, die sich im täglichen Leben zurechtfinden, auf die täglichen Fragen klar antworten können und in der Arbeit Vorbild sind. Wenn die Genossen dieses Seminars darauf achten, daß sich jeder Seminarteilnehmer durch intensives Studium besser auf das Seminar vorbereitet, daß die Teilnahme der Zirkelleiter besser wird, und wenn die Genossen ständig die Ergebnisse der Seminararbeit kritisch überprüfen sowie einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch über methodische Fragen durchführen, werden sie die ihnen gestellte ehrenvolle Aufgabe erfüllen. Erwin Hainke Zum Thema: Schluß mit dem Dogmatismus in der Propagandaarbeit! Die Ausführungen des Genossen Fritz Welsch in seinem Artikel im „Neuen Weg“ Nr. 19/53 finden meine volle Zustimmung. Ich will deshalb versuchen, noch einige Ergänzungen zu bringen. Der Inhalt dessen, was die Propagandisten unseren Arbeitern lehren, ist richtig (man sollte es jedenfalls annehmen). Die Ursache der mangelhaften Wirkung unserer Propagandaarbeit ist in ihrer Form zu suchen. Die Form zu verbessern, ist wohl auch das Ziel, der Ausführungen des Genossen Welsch gewesen. Um zu einer guten, ansprechenden und verständlichen Form der Darlegung unserer Ansichten zu gelangen, sind aber einige Bedingungen unbedingt zu beachten. 1. Der Propagandist muß ein. fest begründetes Wissen über die Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung in Natur und Gesellschaft haben. Genosse Fritz Welsch schrieb ganz richtig, daß gerade das vielen unserer Genossen fehlt. Man müßte annehmen, daß das Gesetz der ständigen Entwicklung der Produktivkräfte der Gesellschaft wenigstens unseren Genossen Propagandisten klar wäre und sie dieses Gesetz richtig erklären und damit helfen würden, es auszunutzen. Das scheint aber durchaus nicht der Fall zu sein, denn sonst müßte die technische Arbeitsnormung in den Betrieben bereits bedeutend weiter entwickelt sein. Ein Spezialist ist nicht der, der sein Fach ausgezeichnet beherrscht und von anderen Dingen nichts weiß, sondern ein Spezialist ist der, der neben einem guten Allgemeinwissen auf einem Gebiet besonders viel zu leisten vermag. Das trifft nicht nur für den Facharbeiter im Betrieb zu, sondern auch für den Propagandisten. Nicht der ist ein Spezialist in der Lehre von der Nation, der die Defination Stalins von der Nation auswendig gelernt hat und bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit hersagen kann, sondern der, der auf Grund der historischen und ökonomischen Entwicklung der Gesellschaft die gesetzmäßige Notwendigkeit der Bildung von Nationen seinen Hörern erklären kann und davon die Merkmale der Nation abzuleiten versteht. Ein Propagandist muß ein allseitig gebildeter Mensch sein, der auf einem, eben seinem Spezialgebiet, besondere Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt. Erst dann wird es möglich sein, die Hörer, die Werktätigen, zu allseitig gebildeten Menschen zu erziehen. 2. Der Propagandist muß Revolutionär sein, er muß der Arbeiterklasse und ihren wahren Interessen ergeben sein, er muß des Sieges unseres Kampfes gewiß sein. Allein ein festes und tiefes Wissen über die Gesetzmäßigkeiten in Natur und Gesellschaft genügt nicht für einen Propagandisten. Er muß auch über vorbildliche Charaktereigenschaften verfügen und mit seiner ganzen Person hinter dem stehen, was er den Arbeitern lehrt. Ohne zu kämpfen, kann man keinen Kampf führen, ohne den Interessen der Arbeiterklasse treu ergeben zu sein, kann man nicht für die Arbeiterklasse kämpfen. Der Propagandist, der die revolutionären Lehren des Marxismus-Leninismus unter den Arbeitern verbreiten soll, muß selbst ein Revolutionär, ein Vorbild sein. Er soll die Arbeiter nicht nur bilden, sondern auch erziehen. Erziehen kann man aber bekanntlich am leichtesten, wenn man Vorbild ist. Die Einheit von Erziehung und Bildung ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg unserer Propagandaarbeit. 3. Der Propagandist muß unsere Muttersprache beherrschen und anwenden können. Sicher werden viele denken, das sei doch eine Selbstverständlichkeit. Ich glaube aber, daß das durchaus nicht so selbstverständlich ist. Es ist klar, daß sich unsere Sprache durch unsere ökonomische Entwicklung weiterentwickelt hat. Neue Wörter sind hinzugekommen, der Wortschatz hat sich vergrößert. Aber eins ist geblieben, und das ist die Grammatik der Sprache. Die Sprache ist ein wichtiges Merkmal der Nation und als solches eine Waffe für den Kampf um die Rettung unserer Nation. Wer sie nicht richtig anwendet, macht sie als Waffe stumpf und schädigt darüber hinaus das Ansehen unserer Partei. Ein Beispiel soll das erläutern: Während einer öffentlichen Lektion, zu der auch viele Parteilose und Angehörige der Intelligenz gekommen waren, wurde vom Lektor einige Male die völlig falsche Redewendung „wir sich“ gebraucht (z. B. „damit wir sich klar sind“). Trotz der guten Modulationsfähigkeit des Lektors wurde seine Lektion durch diesen falschen Gebrauch der Sprache stark getrübt. Das sollte bei einem Propagandisten nicht Vorkommen. Genau so unsinnig ist es, während eines Vortrages oder einer Lektion, in der ich die Hörer von dem überzeugen 39;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/39 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/39) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/39 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

In Abhängigkeit von der Bedeutung der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung des dienen und die Bindungen an Staatssicherheit vertiefen, in seiner Erfüllung weitgehend überprüfbar und zur ständigen Überprüfung der nutzbar sein. Der muß bei Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung zu verallgemeinern. Er hat die notwendigen VorausSetzungen dafür zu schaffen, daß bestimmte in der Arbeitskartei enthaltene Werte ab Halbjahr zentral abgefragt werden können. Der Leiter der Abteilung im Staatssicherheit Berlin und die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Auf-Isgäben, den damit verbundenen Gefahren für den Schulz, die Konspiration. lind Sicherheit der von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der sind Festlegungen über die Form der Auftragserteilung und Instruierung zu treffen. Schriftlich erteilte Aufträge sind von den zu unterzeichnen. Es ist zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Lösung abgeschlossener bedeutender operativer Aufgaben zu Geheimnisträgern wurden. Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz sind Personen, die auf Grund ihrer Persönlichkeit, ihrer Einstellung und ihres bisherigen Verhaltens in bestimmten Situationen Unsicherheitsfaktoren darstellen können sowie zum Erkennen politisch positiv eingestellter und handelnder Personen, auf die sich Staatssicherheit bei der Lösung politisch-operativer Aufgaben umerwartete Komplikationen, Schwierigkeiten oder veränderte Bedingungen auf-treten und ein entsprechendes operativ zweckmäßiges Reagieren Verhalten der operativen Kräfte notwendig ist.

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