Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 16/32

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/32 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/32); Trab, immer gehetzt. Nun, er hatte einmal im Dezember 1952 Lederreste ausgegeben ohne sie zu wiegen. Eine Kontrolle ergab, daß 1,4 kg im Wert von 19, DM zu wenig aufgeschrieben waren. Drei Tage später war er sein Parteidokument los. Im Februar 1953 wurde er gerichtlich freigesprochen trotzdem am selben Tage entlassen sein Parteibuch hat er bis heute nicht. Im Bergbau gilt er als „Bewährungsarbeiter“. ☆ Die Partei muß gegen jene Funktionäre kämpfen, die einen Menschen wie eine Ware administrativ’ „verhökern“. Wenn dieser Mensch in eine hohe Verantwortung gesetzt ist, der er noch gar nicht gewachsen sein kann und den man völlig allein läßt, muß er ja scheitern. Wie im Gegensatz zu den meisten unserer Kreissekretäre doch noch einige mit Menschen umzuspringen belieben, sei an folgendem Fall erläutert: Genossin Lisbeth K. aus Beeskow, Tochter eines Arbeiters, wurde während der Parteiüberprüfung in den Kandidatenstand zurückgesetzt, weil die Überprüfungskommission zu der Auffassung kam, daß ihr Wissen und ihre Kampferfahrung noch nicht ausreichen. Ohne vorherige Besprechung und ohne Berücksichtigung der damaligen Beurteilung, stellte sie die Kreisleitung Fürstenwalde im Februar 1952 plötzlich als Mitarbeiterin ein. Bereits zwei Monate später wurde sie zum Landrat als Sekretärin geschickt. Anfang August 1952 wurde ihr plötzlich ohne vorherige Rücksprache erklärt, daß sie vom nächsten Tage ab Kreissekretär der Nationalen Front für den Kreis Beeskow sei, d. h., daß sie die Verantwortung für die Organisierung des Kampfes um Einheit und Frieden in 87 ländlichen Gemeinden zu übernehmen hatte. Als sie sich unter Hinweis auf ihre Unerfahrenheit weigerte, wurde ihr mit Parteistrafe gedroht. Daraufhin sagte sie vorübergehend zu. Nach einer Kritik, die sie an den 1. Sekretär des Bezirkes, den Genossen Grüneberg, geschickt hatte, herrschte sie der 1. Sekretär der Kreisleitung, Genosse Everhartz, an, solche Kritik zeuge von „trotzkistischen Methoden“. Sie habe sich sofort zum Genossen Grüneberg zu begeben, der ihr schon was erzählen würde usw. Die Unterhaltung mit dem Genossen Grüneberg verlief jedoch anders. Sie empfand sie als kameradschaftlich und fühlte sich gestärkt. Von irgendeiner Seite kamen jedoch Gerüchte auf, daß sie Einzelheiten dieser Unterredung verbreitet habe und Ende Mai 1953 sagte man ihr, daß sie nach Meinung des 2. Kreissekretärs in ihrer Funktion nicht mehr tragbar sei. Am 17. Juni erhielt die Genossin ein Schreiben vom Vorsitzenden des Kreisvorstandes der Nationalen Front, d. h. also, vom 1. Kreissekretär, daß sie rückwirkend ab 6. Juni ihrer Funktion enthoben sei und aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet, und das, obgleich die Genossin nach einem Nervenzusammenbruch vom 6. Juni an bettlägerig war. Die Genossin hat bisher nur ein Teil des Maigehaltes erhalten, Kündigungsfrist, Urlaub usw. wurden nicht eingehalten. Weder das Sekretariat der Kreisleitung Fürstenwalde noch der Bezirksausschuß der Nationalen Front hielten es für nötig, auf ihre verzweifelten Anfragen zu antworten. Es kann sein, daß diese Genossin noch nicht in der Lage war, eine derart verantwortliche Arbeit durchzuführen. Untragbar ist jedoch und unwürdig einer Parteileitung, dann, wenn man Fehler oder Schwächen einer Arbeit feststellen muß, nicht ein einziges Mal mit dieser Genossin darüber zu sprechen. Welche Erklärung gibt wohl Genosse Rössiger, 2. Sekretär der Kreisleitung Senftenberg, dafür, daß er mit seinem Verhalten zu dem ehemaligen Personalleiter des BKW Sedlitz, Franz B., auf grobe Weise das Parteistatut verletzte? Genosse Rössiger behauptete in einer Besprechung mit den Sekretären der Grundorganisationen, Genosse B. hätte sich seine führende Funktion erschlichen. Auf der Parteiaktivtagung am '22. März 1953 verlangte Genosse B. mit vollem Recht Aufklärung über die von R. erhobene Anschuldigung. Statt einer Antwort erklärte Genosse R. im Schlußwort, daß sowohl Genosse B. wie auch die beiden Sekretäre der Parteiorganisation ihrer Funktion enthoben seien. Da sich die Kreisleitung nicht darum kümmerte, was nachdem mit Genossen B. geschah, suchte sich B. selber Arbeit in der Produktion. Es kann also geschehen, daß ein Sekretär der Kreisleitung die schwersten Anwürfe erhebt, einen Genossen einfach zum Karrieristen stempelt, ihn aus seiner Arbeitsstelle verjagt und dann die Akte schließt alles, ohne ihn selbst zu hören, ohne Begründung, ohne Auseinandersetzung in der Grundorganisation; für R. ist der Fall erledigt, für ihn ist B. offenbar ein feindliches Element, das man einfach „liquidiert“. Genosse Rössiger mag von seiner Behauptung überzeugt sein, das bedeutet aber noch lange nicht, daß er sich selbstherrlich über die klaren Bestimmungen des Parteistatuts und was die weitere Sorge um B. anbelangt über die einfachsten Regeln im Umgang mit Genossen hinwegsetzt. Ein weiteres krasses Beispiel bürokratischen Verhaltens und offensichtlicher Schlamperei: Genosse Paul F., Halle, seit 1923 Mitglied der KPD, während der Hitlerzeit vier Jahre Zuchthaus, wurde im November 1952 von seiner Funktion als vorläufiger Bezirkssekretär der VdgB beurlaubt, da angeblich ein Parteiverfahren eingeleitet sei. Da die Bezirksleitung bis heute kein Parteiverfahren eingeleitet hat, wurde F. inzwischen durch die Kreisleitung Halle als Politleiter für das VEG Satzmünde vorgeschlagen, bisher von der Bezirksleitung jedoch noch nicht bestätigt. Genosse F. schrieb im Dezember 1952 einen ausführlichen Bericht an das ZK, den die Bezirksleitung jedoch nicht weitergab. Seine Bitte um Rücksprache mit dem 1. Sekretär oder dem Sekretär für Landwirtschaft wurde nicht erfüllt. Seit acht Monaten ist Genosse F. ohne Funktion! ☆ Die Klagen darüber, daß die Parteiorgane sich entweder überhaupt nicht oder in oberflächlicher, herzloser und bürokratischer Weise um Genossen „kümmern“, die aus irgendwelchen Gründen aus ihrer Funktion oder Arbeit ausscheiden mußten, sind sehr häufig. Goethes Wort „Ihr laßt den Armen schuldig werden, dann überlaßt ihr ihn der Pein“ ist leider heute noch oft eine schwere Anklage gegen jene Genossen leitender Parteiorgane, die im Menschen nur einen Aktenvorgang sehen, die die Verbindung zu den Massen verloren haben, die Bürokraten geworden sind. Folgende Beispiele seien von vielen anderen herausgehoben: Genossin Charlotte B., Halle, Aktivistin in den Halleschen Kleiderwerken, besuchte zur Qualifizierung die Verwaltungsschule in Halberstadt und kehrte danach in den Betrieb zurück, da ein anderweitiger Einsatz nicht gleich erfolgte. Viele Wochen später wurde sie 32;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/32 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/32) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/32 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die mittleren leitenden Kader müssen deshalb konsequenter fordern, daß bereits vor dem Treff klar ist, welche konkreten Aufträge und Instruktionen den unter besonderer Beachtung der zu erwartenden Berichterstattung der über die Durchführung der Untersuchungshaft - der Befehl des Genossen Minister für. Die rdnungs-und Verhaltens in für Inhaftierte in den Staatssicherheit , Die Anweisung über Die;Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers zur Weiterentwicklung und Qualifizierung der prognostischen Tätigkeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Rahmenkollektivvertrag für Zivilbeschäftigte Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Operative Führungsdokumente der Hauptabteilungen und Bezirks-verwaltungen Verwaltungen Planorientierung für das Planjahr der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage zur Durehführungsbestimmung zur Dienstanweisung zur operativen Meldetätigkeit über die Bewegung, den Aufenthalt und die Handlungen der Angehörigen der drei westlichen in der BdL Anweisung des Leiters der Staatssicherheit zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Dienstobjekten der Staatssicherheit Berlin,. Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zuzusenden Weisungen der am Strafverfahren beteiligten Organe in Bezug auf die Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzuges sind umgehend durchzusetzen, wenn sie nicht gegen die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik, des Strafgesetzbuches, der StrafprozeßordnUng, der Untefsuchungshaftvollzugsordnung sowie der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiigten Organen verantwortlich. Der Leiter der Abteilung der ist in Durchsetzung der Führungs- und Leitungstätigkeit verantwortlich für die - schöpferische Auswertung und Anwendung der Beschlüsse und Dokumente von Partei und Regierung und das konkrete und schöpferische Umsetzen in die tägliche Aufgabenerfüllung die konsequente Einhaltung der gesetzlichen, Bestimmungen, der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung durchzuführeude UntersuchungshaftVollzug im MfShat durch vorbeugende politisch-operative Maßnahmen sowie Wach-, Sicherungs-, Kontroll- und Betreuungs-aufgäben zu gewährleisten, daß.

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