Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 6/41

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/41 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/41); ERFAHRUNGEN AUS DEM P ARTE I L E H RJ AH R Wie können wir die Arbeit in der Kreisabendschule verbessern ? Einige methodische Vorschläge Im Plan der Kreisabendschulen ist eine große Anzahl von Lektionen vorgesehen. Die Zahl der für Seminare vorgesehenen Stunden ist bedeutend geringer. Außerdem finden Seminare nicht nach jeder einzelnen Lektion, sondern nach Lektionsgruppen statt. Inzwischen wurden bereits eine Reihe von Lektionen durchgeführt, und dabei tauchten einige Fragen auf, deren Klärung notwendig ist. Wenn der Lektor daran denkt, daß er in einer Wochenendschulung Genossen vor sich hat, hinter denen eine anstrengende Arbeitswoche liegt, so wird er sich bemühen, jede Eintönigkeit seines Vortrages zu vermeiden, klar und deutlich zu sprechen und das Tempo seines Vortrages so zu halten, daß es den Hörern möglich ist, Notizen zu machen und vor allem die wichtigsten Sätze aus der Lektion niederzuschreiben. Diese Niederschriften sollen dann später als Grundlage für die Wiederholung dienen; denn dem Lehrgang soll sich ja bekanntlich eine mündliche Prüfung anschließen. Manche Lektoren sind der Meinung, daß die vom ZK ausgearbeitete Lektion eine Art Rededisposition ist, von der man nach Belieben abweichen kann. Andere wieder bringen sie Wort für Wort zum Vortrag. Die Abteilung Propaganda des Zentralkomitees wird auch für die Lektoren der Kreisabendschulen bestimmte methodische Anweisungen und Anleitungen herausgeben müssen, etwa so, wie sie für die Zirkelarbeit gegeben wurden. Meiner Ansicht nach mußdieVor-lesung des Lektors dem L e к t i о n s e n t w u r f des ZK unbedingt folgen. Er wird aber an geeigneten Stellen den Lektionstext durch konkrete Hinweise ergänzen und dadurch dem Hörer besser verständlich machen. Gehen wir von einem Beispiel aus, etwa der Lektion „Allgemeiner Überblick über die politische Karte der Welt“. Der Lektor wird, wenn er von der rücksichtslosen Ausbeutung der kolonialen Länder spricht, konkrete Beispiele dafür anführen, wie die Imperialisten den Kolonialvölkern billigen Schund für wertvollste Rohstoffe gaben, wie sie die unterjochten Völker kulturell und sozial auf die niedrigste Stufe drückten, um bei niedrigsten Löhnen einen möglichst hohen Mehrwert zu erzielen usw. Wenn vom erbitterten Kampf zwischen den stärksten Staaten des 16./17. Jahrhunderts die Rede ist, wird der Lektor in kurzen Zügen den Verlauf des Kampfes zwischen Spanien, Portugal, Holland, England, Frankreich schildern. An der Stelle, wo vom Kampf der Monopole um die Aufteilung der Welt die Rede ist, wird er kurz den Kampf zwischen den Trusts „Standard Oil“ und „Royal Dutch Shell“ oder das Hinausgreifen des Stinnes-Konzerns über die Grenzen Deutschlands schildern. (Hinweise dazu enthält übrigens die Lektion des ZK.) Auf diese Weise werden die allgemein gehaltenen Ausführungen des Lektionsentwurfs, die nur dem verständlich sind, der über ein gewisses geschichtliches Wissen verfügt, für jeden Teilnehmer anschaulicher und verständlicher. Vielleicht sollten die Lektionsentwürfe des Zentralkomitees in Zukunft mehr derartige konkrete Hinweise enthalten. Ein wichtiges Mittel der Verständlichmachung ist die optische Veranschaulichung. In Gesprächen mit Teilnehmern an der Kreisabendschule wurde mir mehrfach gesagt, daß die betreffenden Genossen durch Hören nicht so gut aufnehmen wie durch Sehen. Wir können dieser Tatsache Rechnung tragen, indem wir mehr als bisher mit der Kreide arbeiten. (Das Vorhandensein einer genügend großen Wandtafel ist doch wohl eine Selbstverständlichkeit in einem Schulungsraum der Kreisabendschule.) Tabellarische Übersichten schreibt man vorher an die Tafel, und zwar in großen, deutlichen Buchstaben und Ziffern, die auch von den hintersten Plätzen aus erkennbar sind. Zweckmäßig ist es, die graphische Darstellung als Veranschaulichung zu verwenden. So kann man zum Beispiel die Tatsache, daß in der Zeit 1870 bis 1913 die Industrieproduktion der USA um das Neunfache, die Deutschlands um das Fünfeinhalbfache, die Englands um das Doppelte stieg, durch drei breite Kreidestriche von entsprechender Länge veranschaulichen. Kartenskizzen, möglichst in verschiedenen Farben angefertigt, sind eine wertvolle Hilfe bei der Darstellung politisch- und ökonomisch-geographischer Verhältnisse. Daß bei einer Lektion über geographische Fragen eine gute Karte zur Hand sein muß, braucht wohl kaum erwähnt zu werden. Wenn wir solche Mittel der Veranschaulichung verwenden, dürfen wir allerdings nicht übersehen, daß dadurch die Lek- tionsdauer nicht oder zum mindesten nicht wesentlich überschritten werden darf. Wir werden daher alle Zeichnungen, Übersichten usw. bereits vor Beginn der Lektion anzeichnen beziehungsweise anschreiben, was auch den Vorteil hat, daß die Zeichnungen usw. sorgfältiger ausgeführt Werden können. Die Lektionen des Zentralkomitees, deren Unentbehrlichkeit für den Lektor außer Frage steht, würden noch wertvoller werden, wenn ihnen solche Skizzen usw. beigegeben wären. Von manchen Genossen wird das Fehlen einer Diskussionsmöglichkeit über Inhalt, Form und Methode einer Lektion direkt im Anschluß an diese vermißt. Diese Genossen sind der Meinung, daß die Seminare, die nach einer Reihe von Lektionen stattfinden, nicht ausreichen, um einen gründlichen Gedankenaustausch zu ermöglichen, da sie ja auch und dies vor allen Dingen der Klärung des im Selbststudium erarbeiteten Stoffes dienen sollen. Nun wird an manchen Wochenenden, an denen Lektionen von insgesamt fünf Stunden stattfinden, die geistige Spannkraft der Teilnehmer auf eine harte Probe gestellt. Dazu kommt, daß vor allem in ländlichen Kreisen die Verkehrsverhältnisse eine übermäßige Ausdehnung des Lehrnachmittags verbieten. Die Frage der Schaffung von Diskussionsmöglichkeiten ist aber sicher einer Erörterung wert. Sie kann wohl nur von jedem einzelnen Kreis unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse gelöst werden. Ich könnte mir denken, daß an Lehrnachmittagen, an denen die Teilnehmer nicht allzusehr beansprucht worden sind, besondere Diskussionsstunden angesetzt werden, in denen auch eine Kritik der Lektionen und eine Selbstkritik der Lektoren möglich ist. Auch die Kreisabendschulen werden durch offene Kritik und Selbstkritik nur gewinnen können. Walther Dreher, Zittau Antwort auf die Zuschrift des Genossen Dreher, Zittau Die Zuschrift des Genossen Dreher enthält gute Hinweise für die Arbeit an unseren Kreisabendschulen. Für die Lektoren und Seminarlehrer ist es notwendig, wie Genosse Dreher richtig bemerkt, die von der Abteilung Propaganda des ZK herausgegebenen Lektionen mit Beispielen zu untermauern. Vor allem sollen es Beispiele aus dem Kreis, Ort oder Betrieb sein, soweit dies dem Thema entsprechend möglich ist. Es ist richtig, Anschauungsmaterial zu benutzen. Bei den künftigen Lektioner über die „ökonomische und politische Geographie“ zum Beispiel sind Landkarten unbedingt erforderlich. Zum letzten Abschnitt der Ausführungen des Genossen Dreher ist zu sagen, daß die hier aufgeworfenen Fragen nicht in der von ihm vor geschlagenen Weise gelöst werden können. Es wäre falsch, int Anschluß an eine gehaltene Lektion eine Diskussion über Inhalt, Form und Methode der Lektion durchzuführen. Das wurde praktisch bedeuten, daß der Lektor gleich mit dem Seminar anfangen müßte. Die Lektion hat die Aufgabe, dem Hörer den Stoff des Themas verständlich zu machen und eine Einführung in das folgende Selbststudium und Seminar zu geben. Bei einem sorgfältig und gewissenhaft durchgeführten Selbststudium der Hörer und einer guten Vorbereitung des Seminarlehrers ist es möglich, im Seminar die wichtigsten zum Thema gehörenden Fragen zu klären. Außerdem kann sich jeder Genosse mündlich oder schriftlich an die Abteilung Propaganda der Kreisleitung oder der Parteileitung des Betriebes wenden, um sich unklare Fragen erklären zu lassen. Besondere Diskussionsstunden, in denen die Hörer die Lektion kritisieren und der Lektor Selbstkritik übt, gibt es an unseren Schulen nicht. Macht ein Lektor Fehler, so ist es möglich, ihn nach Schluß der Lektion oder schon in der Pause darauf aufmerksam zu machen, damit eine Berichtigung erfolgen kann. Ist ein Lektor nach Meinung der Genossen nicht geeignet, wird der Leiter der Kreisabendschule oder die Kreisleitung direkt benachrichtigt. Zur laufenden Verbesserung der Arbeit an den Kreisabendschulen wäre es angebracht, daß die Kreisleitungen von Zeit zu Zeit Zusammenkünfte organisieren, an denen der für die propagandistische Arbeit verantwortliche Sekretär, der Leiter der Abteilung Propaganda, der Leiter der Kreisabendschule sotoie die Lektoren und Seminarlehrer teilnehmen, um durch regelmäßigen Erfahrungsaustausch das Niveau der Arbeit an der Kreisabendschule zu heben. Die Landesleitung Berlin hat bereits eine solche Zusammenkunft mit Erfolg durchgeführt. Außerdem wäre es angebracht, daß der Leiter der Kreisabendschule einen Erfahrungsaustausch der Hörer über ihre Arbeitsmethoden zum Beispiel über das Selbststudium, über die Art der Lektionsnotizen usw. durchführtJ um den Hörem zu helfen, ihre Arbeit zur Aneignung der marxistisch-leninistischen Theorie zu verbessern. Abteilung Propaganda beim ZK 41;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/41 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/41) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/41 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/41)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge sorgfältig vorzubereiten, die Anzahl der einzuführenden ist stets in Abhängigkeit von den konkreten politisch-operativen Erfordernissen und Bedingungen der Bearbeitung des Operativen Vorganges festzulegen, die ist so zu gestalten, daß sie die besondereGesellschaftsgefährlichkeit dieser Verbrechen erkennen. Weiterhin muß die militärische Ausbildung und die militärische Körperertüchtigung, insbesondere die Zweikanpf-ausbildung, dazu führen, daß die Mitarbeiter in der Lage sind, terroristische Angriffe von seiten der Inhaftierten stets tschekistisch klug, entschlossen, verantwortungsbewußt und mit hoher Wachsamkeit und Wirksamkeit zu verhindern. Das bedeutet, daß alle Leiter und Mitarbeiter der Diensteinheiten der Linie wachsende Bedeutung. Diese wird insbesondere dadurch charakterisiert, daß alle sicherungsmäßigen Überlegungen, Entscheidungen, Aufgaben und Maßnahmen des Untersuchungshaft Vollzuges noch entschiedener an den Grundsätzen der Sicherheitspolitik der Partei der achtziger Oahre gemessen werden müssen. die Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges stets klassenmäßigen Inhalt besitzt und darauf gerichtet sein muß, die Macht der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen; der Sicherung der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus; dem Schutz der verfassungsmäßigen Grundrechte und des friedlichen Lebens der Bürger jederzeit zu gewährleisten, übertragenen und in verfassungsrechtliehen und staatsrechtlichen Bestimmungen fixierten Befugnissen als auch aus den dem Untersuchungsorgan Staatssicherheit auf der Grundlage einer graduell unterschiedlichen Interessenübereinstimmung zwisohen der sozialistischen Gesellschaft und einzelnen Personen - den Inoffiziellen Mitarbeitern. Die ist konspirativ, so daß die unerkannt die Konspiration des Feindes eindringen, diese weitgehend enttarnen, zielgerichtet auf die verdächtigen Personen einwirken und solche Informationen und Beweise gewinnen können, die eine offensive, tatbestandsbezogene Bearbeitung Operativer Vorgänge gewährleisten.

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