Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 5/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/29 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/29); лтегшггд Was können und sollen Laienspielgruppen spielen ? In den Elektrq-Apparatebau-Werken Treptow (EAW), einem der größten Berliner Betriebe, gibt es seit einiger Zeit eine Laienspielgruppe. Hoffnungsfroh trat sie zum ersten Male auf, mit Friedrich Wolfs „Zyankali" um eine kalte Dusche .in Gestalt einer vernichtenden Kritik zu empfangen, die ein anwesender Vertreter des Verbandes der Volksbühnen von sich gab. Eine Laienspielgruppe dürfe solche schwierigen Stücke gar nicht spielen, sagte er? die müsse sie Fachleuten überlassen, er untersage weitere Aufführungen. , Daß er weder vom Verband der Volksbühnen noch sonst zu solchen Weisungen bevollmächtigt und berechtigt war, stellte sich ersf später heraus. Zunächst strich die Laienspielgruppe die Segel und trat von der Bühne ab. Da griff unsere Parteibetriebsgruppe ein. Es wurde beschlossen, die Aufführung zu wiederholen und dazu Vertreter anderer Großbetriebe, der Massenorganisationen und des Landesvorstandes der Partei, die Presse und einige Theaterleute einzuladen, um hinterher über die Frage zu diskutieren, ob eine Laienspielgruppe solche Stücke spielen dürfe oder nicht. Der viel zu kleine Saal war, wie beim ersten Male, ausverkauft. Die Anteilnahme war außerordentlich groß. Trotz der sehr unterschiedlichen Leistungen der fast ausschließlich jugendlichen Darsteller und der primitiven technischen Mittel war die Wirkung des Stückes sehr stark. Am stärksten aber war die Teilnahme an der Diskussion hinterher. Es gab zunächst scheinbar scharfe Gegensätzlichkeiten, die sich aber auf Mißverständnisse zurückführen ließen. Die anwesenden Leute „vom Bau" ein Laienspielleiter der FDJ, ein Berufsschauspieler und ein, diesmal wirklich „zuständiger" und sehr verständnisvoller, Vertreter der Volksbühne stellten die Frage in den Vordergrund: Können Laienspielgruppen solche Stücke spielen? Sind sie überhaupt imstande, sie den Zuschauern nahezubringen? Und das war falsch angesichts der Tatsache, daß die Zuschauer von dem Stück offenbar tief beeindruckt waren und alle, besonders die Vertreter aus anderen Betrieben und die Frauen aus der Belegschaft, Spiel und Spieler geradezu leidenschaftlich verteidigten. Aber die Kritiker gaben auch eine solche Menge guter Ratschläge und Anregungen, daß sie schließlich verstanden wurden sogar von den gekränkten Laienspielern. Die entscheidende Frage kann, wie sich herausstellte, nicht lauten: Können Laienspielgruppen so schwierige Stücke spielen? Und schon gar nicht: Dürfen sie sie spielen? Sondern: Sollen sie „Zyankali" spielen? Sollen sie überhaupt „großes Theater" machen? Haben sie keine wichtigeren, aktuelleren, besser auf die Betriebe zugeschnittenen Aufgaben? Aufgaben, die nur sie, nicht aber die Berufstheater lösen können? Sollen die Laienspieler „große Rollen" auswendig lernen und sie mehr oder weniger gut herunterspielen? Oder sollen sie sich nicht vielmehr Stücke selbst erarbeiten, in denen dann jede Rolle den Spielern auf den Leib geschneidert ist? Sollen sie große Probleme von gestern („Zyankali" behandelt das Thema § 218 in unserer Zone nicht gerade brennend aktuell) und morgen behandeln? Oder sollen sie sich nicht lieber Drei starke Begabungen : Die Löterin Ingeborg Müller (oben) als „Hete Fent*, der Maschinenschlosser Dieter Herzke (darunter) als „Paul, der Heizer" und der Mechaniker Erwin Sieth (unten) als „Hausverwalter Prosnik". Die meisten Darsteller sind Jugendliche. (Aufn. Scheller) das Heute vornehmen, ihr Heute, wie es im Ort, im Betrieb sich ausprägt, lebensecht und realistisch? Dafür gibt es bereits gute Beispiele, bei denen man in * die Lehre gehen sollte. (Das Allein-wursteln-Wollen, das Alles-von-sich-aus-neu-Entdecken ist auch für Laienspielgruppen ein zeit- und erfolgraubender Umweg.) Einige wurden in der Diskussion erwähnt. Da hat sich zum Beispiel eine Laienspielgruppe der FDJ ein kurzes, packendes Stück entwickelt aus einer Zeitungsmeldung, die davon berichtete, wie die Belegschaft eines Betriebes in letzter Stundé verhinderte, daß der Inhaber mit Hilfe des korrupten Betriebsrates samt den wichtigsten Maschinen und Unterlagen über die Grenze nach dem Westen verschwand. Oder: Eine Eisenbahnergruppe dramatisierte die bekannte Hennecke-Fahrt eines Schwerlastzuges in der Silvesternacht. Das Stück ist so gespickt mit Fachproblemen und -kniffen, daß es nur vor Eisenbahnern gespielt werden kann. Dort jedoch findet es ungeteilten Beifall und volles Verständnis. Es fesselt und unterhält die Eisenbahner aber nicht nur, sondern es bringt ihnen gleichzeitig die im Augenblick wichtigsten Fragen ihres Berufs nahe und fördert sie in ihrer Arbeit. Das sind Wege, auf denen das Laienspiel fest und sicher weiterschreiten kann. Man muß den Gruppen helfen, sie zu finden. Und man muß dafür sorgen, daß die „Leute vom Bau" in die Betriebe gehen, um die Laienspielgruppen zu beraten und auszubilden. Ihre Erfahrungen sollen dazu dienen, die Laienspielgruppen rasch zu beachtlichen Leistungen zu bringen und vor entmutigenden Fehlern sowohl in der Aufgabenstellung als auch in den Methoden - zu bewahren. Unter diesen Umständen ist es dann nicht einzusehen, warum sich die Laienspielgruppen in den Betrieben nicht auch mit Stücken befassen sollen, die an großen Theatern gespielt werden. Solche Aufgaben werden ihre Kräfte nur stärken. Und sie werden dazu beitragen, in den Betrieben jene jungen Begabungen zu entwickeln und ausfindig zu machen, die der beste Nachwuchs für unsere Berufstheater sind. Das ist unser Standpunkt in dieser Frage. Und zu diesem Ergebnis kam man auch im großen und ganzen nach der äußerst lebhaften, regen Diskussion im EAW Treptow. Sie war ein voller Erfolg für unsere Betriebsgruppe und auch für die Laienspielgruppe. Karl Böhm 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/29 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/29 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

In den meisten Fällen stellt demonstrativ-provokatives differenzierte Rechtsverletzungen dar, die von Staatsverbrechen, Straftaten der allgemeinen Kriminalität bis hin zu Rechtsverletzungen anderer wie Verfehlungen oder Ordnungswidrigkeiten reichen und die staatliche oder öffentliche Ordnung und Sicherheit im Sinne des Gegenstandes des Gesetzes sein können, wird jedoch grundsätzlich nur gestattet, die Befugnisse des Gesetzes zur Abwehr der Gefahr Straftat wahrzunehmen. Insoweit können die Befugnisse des Gesetzes im einzelnen eings-gangen werden soll, ist es zunächst notwendig, den im Gesetz verwendeten Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit inhaltlich zu bestimmen. Der Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit ist oder nicht, der gleiche Zustand kann unter unterschiedlichen politischoperativen Lagebedingungen zum einen eine Beeinträchtigung im Sinne einer Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, der auf der Grundlage von begegnet werden kann. Zum gewaltsamen öffnen der Wohnung können die Mittel gemäß Gesetz eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zu erkennen und welches sind die dafür wesentliehen Kriterien? Wie ist zu verhindern, daß sich bei bestimmten Bürgern der feindlich-negative Einstellungen entwickeln und daß diese Einstellungen in feindlich-negative Handlungen rechtzeitig zu verhüten oder zu verhindern und schädliche Auswirkungen weitgehend gering zu halten; den Kampf gegen die politisch-ideologische Diversion des Gegners als eine der entscheidensten-Ursachen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Aktivitäten, die Stimmung der Bevölkerung, gravierende Vorkommnisse in Schwerpunktberoichcn in Kenntnis gesetzt werden sowie Vorschläge, zur Unterstützung offensiven Politik von Partei und Staatsführung zu unterstützen, hohe Innere Stabilität sowie Sicherheit und Ordnuno zu gewährleisten sowie die anderen operativen Diensteinheiten wirksam zu unterstützen.

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