Kleines politisches Wörterbuch 1986, Seite 219

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 219 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 219); 219 Entfremdung Entfremdung: auf dem Privatei-entum an den Produktionsmitteln eruhendes gesellschaftliches Verhältnis, durch das die von den Menschen geschaffenen Produkte, Verhältnisse und Institutionen ihnen als fremde, über ihnen stehende Mächte egenübertreten; sie werden von iesen beherrscht, sie sind deren blindem bzw. willkürlichem Wirken unterworfen. Die E. existiert in allen vorsozialistischen Gesellschaftsordnungen und erreicht ihren Höhepunkt im Kapitalismus, in der kapitalistischen Warenproduktion (Warenfetischismus). K. Marx und F. Engels führten die E. auf ihre gesellschaftlichen Ursachen zurück und erkannten den historischen Charakter der E. Grundlage der E. in den antagonistischen Gesellschaftsformationen ist im allgemeinsten Sinne die Spontaneität der gesellschaftlichen Entwicklung, die Tatsache, daß die Menschen den gesellschaftlichen Prozeß auf Grund des Privateigentums an den Produktionsmitteln und der daraus folgenden Klassenantagonismen nicht bewußt und planmäßig regulieren können, daß sie nicht die Herren ihres Produkts und der Folgen ihrer eigenen gesellschaftlichen Tätigkeit sind, daß sie nicht die Gesetze ihres eignen gesellschaftlichen Tuns, ihrer Vergesellschaftung (Engels, MEW, 20, S. 264) beherrschen können, sondern von ihnen beherrscht werden. Entscheidende Grundlage der E. sind die Verhältnisse der *■ Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen in der Klassengesellschaft. Im Imperialismus nimmt die E. umfassende Formen an, indem das Monopolkapital und der staatsmonopolistische Kapitalismus zu alles beherrschenden Mächten des gesellschaftlichen Lebens werden. Auf dem Gebiet der Politik zeigt sich das im Abbau der bürgerlichen Demokratie, in der Schaffung einer allmächtigen bürokratischen und militarisierten Staatsmaschine. Es ver- tieft sich der Zerfall sozialer Beziehungen, traditioneller bürgerlicher Werte, die Unberechenbaren der Politik kapitalistischer Regierungen nimmt zu, Existenzangst, Isolierung und Ohnmacht des Menschen sowie das Streben nach alternativen Lebensweisen verstärken sich. Die Arbeiterklasse wendet sich in ihrem Kampf gegen die Ausbeutung auch gegen die E. Die Grundlage zur Beseitigung der E. wird erst mit der sozialistischen Revolution, der Errichtung der ► Diktatur des Proletariats und im Prozeß des Aufbaus der sozialistischen Gesellschaft geschaffen. Die Spontaneität der gesellschaftlichen Entwicklung wird durch die Bewußtheit und Planmäßigkeit abgelöst; an die Stelle des Privateigentums an den Produktionsmitteln und des ihm entsprechenden Klassenantagonismus tritt das sozialistische Eigentum und, darauf beruhend, das enge Bündnis zwischen der Arbeiterklasse, der Klasse der Genossenschaftsbauern, der Intelligenz und den anderen Werktätigen. Die Aufhebung aller Formen der Ausbeutung und Unterdrückung ist begleitet von der Aufhebung der E. Aber die E. verschwindet nicht automatisch. Für ihre Überwindung ist der bewußte Kampf der Volksmassen unter der Führung der marxistisch-leninistischen Partei notwendig, die Verwandlung der Menschen der sozialistischen Gesellschaft in wirkliche Herren ihres eigenen Lebensprozesses, der gesellschaftlichen Entwicklung auf der Grundlage der ständig steigenden Teilnahme der Volksmassen an der Leitung der sozialistischen Wirtschaft und des sozialistischen Staates und die Überwindung des bürgerlichen Individualismus und Egoismus. Die bürgerlichen und revisionistischen Marx-Kritiker benutzen die Theorie der E., um den Marxismus-Leninismus seines klassenmäßigen Inhalts, seiner Parteinahme für die Arbeiterklasse und;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 219 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 219) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 219 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 219)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, 6. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 1-1134).

Auf der Grundlage von charakteristischen Persönlichkeitsmerkmalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr.sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise der Begehung der Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen, des entstandenen Schadens, der Persönlichkeit des Beschuldigten, seiner Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld und seines Verhaltens vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. Voraussetzung dafür ist, daß im Verlauf des Verfahrens die objektive Wahrheit über die Straftat und den Täter festgestellt wird, und zwar in dem Umfang, der zur Entscheidung über die strafrechtliche Verantwortlichkeit die Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen und die Persönlichkeit des Beschuldigten und des Angeklagten allseitig und unvoreingenommen festzustellen. Zur Feststellung der objektiven Wahrheit und anderen, sind für die Untersuchungsabteilungen und die Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Grundsätze ihrer Tätigkeit. Von den allgemeingültigen Bestimmungen ausgehend, sind in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister und dos belters der Diensteln-heit, so besonders der gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltоs der des Ministers für Staatssicherheit sowie des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft -Untersuchungshaftvollzugsordnung - Teilausgabe der Ordnung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Unterstützung anderer Organe bei der Durchsetzung von gesetzlich begründeten Maßnahmen durch die Deutsche Volkspolizei, Oanuar Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über Maßnahmen zum schnellen Auffinden vermißter Personen und zur zweifelsfreien Aufklärung von Todesfällen unter verdächtigen Umständen vom Ouli Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Aufklärung von Brandstiftungen und fahrlässig verursachten Bränden sowie die Entstehungsursachen von Bränden vom Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei bezüglich der Durchführung von Maßnahmen der Personenkontrolle mit dem Ziel der. Verhütung und Bekämpfung der Kriminalität,.

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