Kleines politisches Wörterbuch 1985, Seite 83

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 83 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 83); 83 Arbeitslosigkeit auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Der A. wirkt als ökonomischer Hebel für die Entwicklung der sozialistischen Produktion und die Erziehung der Werktätigen , indem er ihre persönlichen materiellen Interessen mit den gesellschaftlichen Erfordernissen verbindet, auf die Erhöhung der Arbeitsproduktivität und die Erhöhung der Qualität der Erzeugnisse sowie auf die Senkung der Selbstkosten orientiert, die Qualifikation fördert, die Arbeitskräftelenkung unterstützt und der Festigung der sozialistischen Arbeitsmoral und des sozialistischen Bewußtseins dient. Das Lohnsystem ist Ausdruck der staatlich gelenkten, planmäßigen und einheitlichen Durchsetzung des Prinzips der Verteilung nach der Arbeitsleistung ( Gesetz der Verteilung nach der Arbeitsleistung). Grundlagen dafür sind das *■ Tarifsystem, die Arbeitsklassifizierung, die wissenschaftliche Arbeitsorganisation, die Anwendung wissenschaftlich begründeter Leistungskennziffern sowie die Lohnformen. Die Höhe des A. wird durch die individuelle Arbeitsleistung des Werktätigen wie auch durch das Niveau der gesellschaftlichen Arbeitsproduktivität bestimmt. Arbeitslosigkeit: für den Kapitalismus typische Erscheinung des Mangels an Erwerbsmöglichkeiten für einen Teil der Werktätigen, die vor allem mit dem Charakter der Arbeitskraft als Ware zusammenhängt. Die A. wird durch das Wirken ökonomischer Gesetze des Kapitalismus hervorgerufen. Im Prozeß der kapitalistischen Akkumulation geht durch die steigende * organische Zusammensetzung des Kapitals die Nachfrage nach Arbeitskräften relativ zurück; es entsteht eine relative Übervölkerung, die im Vergleich zu den mittleren Verwertungsbedingungen des Kapitals überflüssig ist und keinen Arbeitsplatz findet. Diese Arbeitslosenarmee bildet die industrielle Reservearmee. Die A. tritt in verschiedenen Formen auf, als flüssige, latente oder stockende A. Zur flüssigen A. zählen die Arbeiter, die infolge der anarchischen Entwicklung der kapitalistischen Produktion ihren Arbeitsplatz zeitweilig verlieren. Die latente A. existiert vor allem in der Landwirtschaft als Unterbeschäftigung. Die stockende A. bedeutet das Vorhandensein von Gelegenheit- und Saisonarbeitern und anderen unregelmäßig Beschäftigten. Unter den Bedingungen der wissenschaftlich-technischen Revolution wird die strukturelle A. immer bedeutsamer, sie setzt Beschäftigte ganzer Industriezweige frei oder bewirkt weitgehende Berufsumschichtungen. Der Umfang der A. schwankt mit dem industriellen Zyklus ( - zyklische Krise); er ist in der Phase der Krisen und der Depressionen am größten und geht in der Phase der Belebung und des Aufschwungs zurück. In der Periode der * allgemeinen Krise des Kapitalismus ist die A. selbst in Zeiten der Hochkonjunktur eine ständige Erscheinung und nimmt einen chronischen Charakter an. Hinzu kommt noch die immer mehr zunehmende ► Kurzarbeit, bei der die Arbeiter nur während eines Teiles des Arbeitstages oder der Arbeitswoche beschäftigt sind. Die A. ist ein wesentliches Element der Verelendung des Proletariats. Sie drückt auf den Lohn der Beschäftigten und senkt das durchschnittliche Realeinkommen der Arbeiterklasse. Sie führt zu einer sozialen Degradation der Persönlichkeit, da der Mensch aus der wichtigsten sozialen Lebenssphäre ausgeschlossen wird. Die A. wird ebenso wie die Kurzarbeit zur weiteren Steigerung der Arbeitsintensität ausgenutzt und verschlechtert auch auf diese Weise die Lebenslage der Werktätigen. Gleichzeitig wird die A. zur politischen Unterdrückung ausgenutzt, indem klassenbewußte Arbeiter auf schwarze Listen gesetzt; Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 1-1134).
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 83 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 83) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 83 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 83)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 1-1134).

Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes haben gegenüber den Inhaftierten und Strafgefangenen Weisungsrecht. Das Weisungsrecht bezieht sich auf - die Durchsetzung dieser Dienstanweisung, die Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung und - die Durchsetzung der Ordnungs- und Verhaltensregeln sowie die Nichtbefolgung der Weisungen der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten, zum Beispiel das Nichtaufstehen nach der Nachtruhe, das Nichtverlassen des Verwahrraumes zur Vernehmung, zum Aufenthalt im Freien in Anspruch zu nehmen und die Gründe, die dazu führten, ist ein schriftlicher Nachweis zu führen. eigene Bekleidung zu tragen. Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren durch das Gericht erteilt. Das erfolgt auf der Grundlage von Konsularvertrg auch nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wird unter Beachtung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die sundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eine hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und auch danach, insbesondere während der Körperdurchsuchung und der Durchsuchung der Bekleidung sowie der mitgeführten Gegenstände verhafteter Personen, hohe Anforderungen gestellt.

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