Kleines politisches Wörterbuch 1983, Seite 238

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 238 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 238); Erste Internationale 238 tionen der IAA. 1869 gab es in Spanien 195 Organisationen mit insgesamt 20 000 Mitgliedern. Ähnlich verhielt es sich in anderen Ländern. In Belgien z. B. vereinigten die Organisationen 64 000 Mitglieder und 1873 in Portugal 15 000 Mitglieder. Marx war die Seele der LAA, wie W. I. Lenin schrieb. Er hatte im Generalrat zahlreiche Funktionen; so war er von Anfang an Korrespondierender Sekretär des Generalrats für Deutschland und zeitweilig für mehrere andere Länder; 1870 wurde er auf Antrag der russischen Sektion außerdem Sekretär für Rußland. Marx und Engels wirkten in der IAA als Einiger der Arbeiterklasse. (Lenin, 2, S. 12) Durch die IAA wurde der ■ proletarische Internationalismus zu einem Grundprinzip in der Massenbewegung der Arbeiterklasse. Höhepunkte der Tätigkeit der IAA waren der Kampf gegen die preußisch-deutsche Annexionspolitik während des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) und die Solidaritätsbewegung für die 'Pariser Kommune. Auf die Erfahrungen aus gemeinsamen Aktionen gestützt, konnten die Einflüsse des liberalen Trade-Unionismus, des kleinbürgerlichen Proudhonismus, des ► Lassalleanismus und Bakunismus ( Anarchismus) durch die wissenschaftliche Theorie des Marxismus ( ► Marxismus-Leninismus) verdrängt werden. Die in der Inaugu-raladresse der IAA und in deren Allgemeinen Statuten in allgemeiner Form enthaltenen Grundzüge des wissenschaftlichen Kommunismus wurden durch die Beschlüsse der Kongresse konkretisiert und präzisiert. Sie bekräftigten, daß die Arbeiterklasse den ökonomischen mit dem politischen Kampf und den Kampf um Teilziele mit dem Kampf um das Endziel verbinden und die großen Produktionsmittel aus Privateigentum in gesellschaftliches Eigentum überführen muß. Die Arbeiterklasse kann die Gesellschaft nur dann sozialistisch umgestalten, wenn sie die politische Macht erobert und sich eine selbständige revolutionäre proletarische Partei schafft. Der Haager Kongreß der IAA (1872) nahm auf Marx’ Initiative den Artikel 7a in die Statuten der IAA auf, der mit den Worten beginnt: In seinem Kampf gegen die kollektive Macht der besitzenden Klassen kann das Proletariat nur dann als Klasse handeln, wenn es sich selbst als besondere politische Partei im Gegensatz zu allen alten, von den besitzenden Klassen gebildeten Parteien konstituiert. (MEW, 18, S. 149) Der Kongreß beschloß ferner, daß jede Sektion der Internationale mindestens zu zwei Dritteln aus Lohnarbeitern bestehen muß. Diese Prinzipien haben seitdem in der internationalen Arbeiterbewegung ständig an Bedeutung gewonnen. Die Internationale wies den Weg zur Schaffung proletarischer Parteien in den einzelnen Ländern und arbeitete deren gemeinsame programmatische und organisatorische Prinzipien aus. Sie förderte wesentlich die Entstehung einer revolutionären proletarischen Partei in Deutschland, der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei ( * Eisenacher Partei). 1872 wurde der Generalrat der IAA von London nach New York verlegt; 1876 löste sich die IAA offiziell auf. Die neue Entwicklungsphase der Arbeiterbewegung, in der die Schaffung von Arbeiterparteien in den einzelnen Ländern zur Hauptaufgabe wurde, erforderte auch neue Formen der internationalen Zusammenarbeit. Für die Bildung revolutionärer proletarischer Parteien im nationalen Rahmen hatte die IAA die Voraussetzungen geschaffen. Sie hatte begonnen, den wissenschaftlichen Kommunismus mit der internationalen proletarischen Massenbewegung zu vereinigen. Sie hatte den Grundstein der internationalen Organisation der Arbeiter zur Vorbereitung ihres re-;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 238 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 238) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 238 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 238)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 4., überarbeitete und ergänzte Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1983 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 1-1134).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich neaativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Unterbindung nichtgenehmigter Veröffentlichungen in westlichen Verlagen, Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie bei der Bekämpfung der Verbreitung feindlich-negativer Schriften und Manuskripte, die Hetze gegen die und die anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft in der Regel auf Initiative imperialistischer Geheimdienste gebildet wurden und von diesen über Personalstützpunkte gesteuert werden. zum Zwecke der Tarnung permanenter Einmischung in die inneren Angelegenheiten der sozialistischen Staaten zu nutzen, antisozialistische Kräfte in der und anderen sozialistischen Ländern zu ermuntern, eich zu organisieren und mit Aktionen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und seiner Organe und der Bekundung einer Solidarisierung mit gesellschaftsschädlichen Verhaltensweisen oder antisozialistischen Aktivitäten bereits vom Gegner zu subversiven Zwecken mißbrauchter Ougendlicher. Die im Rahmen dieser Vorgehensweise angewandten Mittel und Methoden sowie die vom politischen System und der kapitalistischen Produktionsund Lebensweise ausgehenden spontan-anarchischen Wirkungen. Im Zusammenhang mit der Beantwortung der Frage nach den sozialen Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen als soziale Gesamterscheinung und stößt damit zugleich gegen die einzelnen feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen und ihre Ursachen und Bedingungen vor.

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