Kleines politisches Wörterbuch 1978, Seite 473

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, Seite 473 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 473); 473 Konferenz über Sicherheit Helsinki 1975 Breshnew, ND 1. 8. 1975) Die Schlußakte bildet das Hauptergebnis der KSZE. Sie widerspiegelt als realer Ausdruck des internationalen Kräfteverhältnisses die Erkenntnis, daß die Umwandlung Europas in einen Kontinent dauerhaften Friedens und gleichberechtigter Zusammenarbeit zwischen den Staaten, unabhängig' vom Charakter ihrer Gesellschaftsordnung, nur möglich ist, indem die Probleme der Nachkriegsperiode gelöst und insbesondere die territorialen und politischen Realitäten, wie sie im Ergebnis des zweiten Weltkrieges entstanden waren, anerkannt wurden. Mit der Schlußakte wurden in multilateraler Form die territorialen und politischen Realitäten in Europa völkerrechtlich fixiert, die Nachkriegsperiode abgeschlossen und die Wende vom kalten Krieg zur Entspannung ( Ent Spannungspolitik) in Europa bekräftigt. Die KSZE eröffnete neue Perspektiven für die Entwicklung der Beziehungen zwischen den Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung Europas und Nordamerikas. Als- Ziel ihres Zusammenwirkens bezeichnen cs die Unterzeichnerstaaten, „bessere Beziehungen untereinander zu fördern sowie Bedingungen zu gewährleisten, unter denen ihre Völker in echtem und dauerhaftem Frieden, frei von jeglicher Bedrohung oder Beeinträchtigung ihrer Sicherheit leben können“. (ND 2./3. 8. 1975) Die Schlußakte, die aus mehreren Komplexen besteht, bildet ein in sich geschlossenes, einheitliches Dokument und kann nur als Ganzes, und zwar in dem Umfang und in der Weise wie darin vereinbart, verwirklicht werden. Ihr Kernstück bildet die Prinzipiendeklaration, in der ihre Signatare die folgenden, sich auf die Völkerrechtsprinzipien der UNO-Charta stützenden Grundprinzipien bekräftigten: souveräne Gleichheit, Achtung der der Souveränität innewohnenden Rechte; Enthaltung von der Androhung und Anwendung von Gewalt; Unverletzlichkeit der Grenzen; territoriale Integrität der Staaten; friedliche Regelung von Streitigkeiten; Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten; Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten, einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religions- oder Überzeugungsfreiheit ; Gleichberechtigung und Selbstbestimmungsrecht der Völker; Zusammenarbeit zwischen den Staaten; Erfüllung völkerrechtlicher Verpflichtungen nach Treu und Glauben. Die 10 Prinzipien, die an der Spitze der Schlußakte stehen, sind ein kollektiv vereinbarter Kodex der praktischen Anwendung der Prinzipien der friedlichen Koexistenz von Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung in Europa. Den Fragen der Sicherheit wurde damit jene Priorität eingeräumt, die sich aus den historischen Erfahrungen der europäischen Völker ergibt. Die Bedeutung und Wirksamkeit dieser Prinzipien unterstrichen ihre Unterzeichner dadurch, daß sie die Prinzipien als anerkannte Grundprinzipien des Völkerrechts ausdrücklich bekräftigten und ihre feste Entschlossenheit erklärten, diese Prinzipien „zu achten und in die Praxis umzusetzen“. (ND 2-/3. 8. 1975) Die strikte Verwirklichung dieser Prinzipien bildet gleichsam den Ausgangspunkt und die Grundlage einer gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit auf den verschiedensten Gebieten. Die Unterzeichner der Schlußakte brachten ihre Überzeugung zum Ausdruck, „daß die Achtung dieser Prinzipien die Entwicklung normaler und freundschaftlicher Beziehungen und den Fortschritt der Zusammenarbeit zwischen ihnen auf allen Gebieten fördern wird“. (ND 2./3. 8. 1975) Im ersten Teil der Schlußakte anerkannten ihre Signatare ferner die Notwendigkeit, die politische Entspannung durch Schritte der militärischen Entspannung zu ergänzen, und bekundeten generell ihr Interesse an Bemühungen zur Verminderung der;
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Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, 3., überarbeitete Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1978 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 1-1076).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den Rechtspf rga nen Entwicklung der Bearbeitung von Untersuchungsvorgängen - Entwicklung der Qualität und Wirk- samkeit der Untersuchung straf-tatverdächtiger Sachverhalte und politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse Entwicklung der Leitungstätigkeit Entwicklung der Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane sowie des Zusammenwirkens mit den an-deren Sicherheitsorganen. Die Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten hat sich insgesamt kontinuierlich weiterentwickelt, was zur Qualifizierung gleichermaßen der operativen als auch der Untersuchungsarbeit beigetragen hat.

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