Kleines politisches Wörterbuch 1978, Seite 352

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, Seite 352 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 352); Hegemonie der Arbeiterklasse Hegemonie der Arbeiterklasse: führende Rolle der Arbeiterklasse. Die H. ergibt sich aus der objektiven Stellung der Arbeiterklasse im System der gesellschaftlichen Produktion, aus ihrer historischen Mission als Toten“ -gräber des Kapitalismus und als Schöpfer der neuen, sozialistischen Gesellschaft. Die Idee der H. wurde von K. Marx und F. Engels begründet. W. I. Lenin schuf unter den neuen geschichtlichen Bedingungen der imperialistischen Epoche, die zugleich die Epoche proletarischer Revolutionen ist, eine geschlossene Theorie von der H. im Ringen um Frieden, Demokratie und nationale Befreiung, im Kampf um die Errichtung der s- Diktatur des Proletariats und bei der sozialistischen Umgestaltung der Gesellschaft. Ausgehend von der Tatsache, daß unter den neuen historischen Verhältnissen die Bourgeoisie in den imperialistischen Staaten endgültig die Fähigkeit verloren hatte, Leiter des gesellschaftlichen Fortschritts zu sein, wies Lenin nach, daß die H. die einzige Gewähr auch für den vollen Sieg der bürgerlich-demokratischen Revolution und die notwendige Bedingung für deren Hinüberwachsen in die sozialistische Revolution ist; die -*■ revolutionärdemokratische Diktatur der Arbeiter und Bauern wächst in die proletarische Diktatur hinüber. Die H. setzt das feste Bündnis der Arbeiterklasse mit den werktätigen Bauern sowie mit allen antiimperialistischen, demokratischen Kräften voraus (-*-Bündnispolitik). Die Grundbedingung für die Verwirklichung der H. ist die Existenz einer revolutionären Partei neuen Typus, die fähig ist, die ideologisch-politische und organisatorische Selbständigkeit der Arbeiterklasse zu sichern und eine wissenschaftliche Strategie und Taktik auszuarbeiten. Die Lehre von der H. bildet den Kern der marxistisch-leninistischen Revolutionstheorie, deren Allgemeingültig- 352 keit durch den Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und die gesamte ‘historische Entwicklung in unserem Jahrhundert bewiesen ist. Die SED wendete diese Theorie schöpferisch an. Unter Führung der Arbeiterklasse und im Bündnis mit den werktätigen Bauern, der Intelligenz und anderen werktätigen Schichten wurde auf dem Gebiet der heutigen DDR in einem einheitlichen revolutionären Prozeß die antifaschistisch-demokratische Umgestaltung durcligcführt (-- antifaschistisch-demokratische Ordnung) und die sozialistische Revolution zum Siege geführt. Arbeiterklasse, Revolution Heimat: territoriale Einheit des natürlichen, sozialen und kulturellen Milieus, in dem der Mensch seine erste, wesentliche Persönlichkeitsprägung erfährt; im engeren Sinne die Landschaft und Siedlungsform (Dorf oder Stadt bzw. Stadtteil), in der er die Kindheit und Jugend verlebt und seine ersten individuellen und gesellschaftlichen Bindungen eingeht. In der wissenschaftlichen Ideologie der Arbeiterklasse wird zwischen H. und -*■ Vaterland unterschieden. H.gefühl ist nicht mit - Patriotismus gleichzusetzen oder zu verwechseln. Die demagogische Gleichsetzung bzw. Vertauschung der Begriffe dient innerhalb des bürgerlichen Nationalismus oft dazu, chauvinistische Gefühle zu wecken, die Klassenantagonismen in der bürgerlichen Gesellschaft zu verschleiern und die Ausgebeuteten in politisch-ideologischer Abhängigkeit von den Privateigentümern an den Produktionsmitteln zu halten. In der sozialistischen Gesellschaft werden die H.gefühle der Bürger in harmonische Verbindung mit dem wissenschaftlichen Geschichtsbild ( s- Ge-schicbtsbewußtsein), dem sozialistischen Internationalismus {-*■ proletarischer Internationalismus) und dem sozialistischen - Staatsbewußtsein gebracht. Die H.gefühle verlieren da-;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, Seite 352 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 352) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, Seite 352 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 352)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, 3., überarbeitete Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1978 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 1-1076).

Von besonderer Bedeutung ist die gründliche Vorbereitung der Oberleitung des Operativen Vorgangs in ein Ermittlungsverfahren zur Gewährleistung einer den strafprozessualen Erfordernissen gerecht werdenden Beweislage, auf deren Grundlage die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und die exakte, saubere Rechtsanwendung bilden eine Einheit, der stets voll Rechnung zu tragen ist. Alle Entscheidungen und Maßnahmen müssen auf exakter gesetzlicher Grundlage basieren, gesetzlich zulässig und unumgänglich ist. Die gesetzlich zulässigen Grenzen der Einschränkung der Rechte des Verhafteten sowie ihre durch den Grundsatz der Unumgänglichkeit zu begründende Notwendigkeit ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und auch danach, insbesondere während der Körperdurchsuchung und der Durchsuchung der Bekleidung sowie der mitgeführten Gegenstände verhafteter Personen, hohe Anforderungen gestellt.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X