Kleines politisches Wörterbuch 1973, Seite 226

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1973, Seite 226 (Kl. pol. Wb. DDR 1973, S. 226); Feudalismus 226 am 23. 10. 1968 allen übrigen Ostseestaaten in einer gemeinsamen Deklaration vor, ausgehend von den Grundsätzen der Genfer Konvention von 1958, den Ostseeboden und -Untergrund zu erforschen, ihn ausschließlich zu friedlichen Zwecken zu nutzen und abzugrenzen. Feudalismus: ökonomische Gesellschaftsformation, die sich aus dem Zerfall der v Sklavenhaltergesellschaft oder, wo diese nicht bestand, unmittelbar aus der zerfallenden Urgesellschaft entwickelte. Grundlage der Produktionsverhältnisse des F. war das Privateigentum der Feudalherren an Grund und Boden und ein beschränktes Eigentum an den unmittelbaren Produzenten. Daraus resultiert der grundlegende Klassenantagonismus des F., der Widerspruch zwischen den Feudalherren und den Leibeigenen bzw. den hörigen Bauern. Anteile des im Eigentum des Feudalherren befindlichen Bodens wurden den Bauern gegen verschiedenartige Leistungen (Frondienste, Natural- bzw. Geldabgabe) zur Nutzung übergeben. Einen anderen Teil des Bodens bewirtschaftete der Feudalherr in eigener Regie mittels der Frondienste der Bauern bzw. der Leibeigenen, die zur Wirtschaft des Feudalherren gehörten. Da die über die Feudalrente hinaus erwirtschafteten Erträge der bäuerlichen Wirtschaft dem Bauern zur Verfügung standen, war dieser an seiner Arbeit interessiert. Das machte die Überlegenheit des F. gegenüber der Sklavenhaltergesellschaft aus. Obwohl der F. der Entwicklung der Produktivkräfte größere Möglichkeiten als die vorangegangenen Formationen eröffnete, ist auch er - insgesamt gesehen - eine sich außerordent- lich langsam entwickelnde Gesellschaft. In den ersten Jh. seines Bestehens war der F. durch eine geringe Arbeitsteilung charakterisiert; örtliche Abgeschlossenheit und Isoliertheit (das Dorf als Mittelpunkt), eine schwache Entwicklung der Verkehrswege und der Nachrichtenmittel, eine strenge und unveränderliche Regelung für alle Arten von Tätigkeiten (z. B. Zunftwesen), der Druck der Traditionen, eine brutale Reglementierung des geistigen Lebens durch die Kirche, die Herrschaft der Religion in der Sphäre der Ideologie - das alles hemmte fortschrittliche Veränderungen. Dennoch entwickelten sich auch unter den Bedingungen der Feudalordnung die materiellen Voraussetzungen für den Durchbruch zu einer historisch fortschrittlicheren gesellschaftlichen Ordnung. Die Entwicklung der Arbeitsteilung, das Anwachsen der Ware-Geld-Beziehungen, das Aufkommen neuer Märkte riefen neue Produktivkräfte ins Leben; Städte mit Handwerk und Handel entwickelten sich. Neben den Hauptklassen - Feudalherren und Bauern - entstanden die Handwerker und Kaufleute. Die Kooperation und die Manufaktur bildeten sich heraus. Mit der Zunahme der kapitalistischen Elemente der Warenproduktion wurde der auf Naturalwirtschaft beruhende F. zersetzt, begann die kapitalistische Produktionsweise im Schoße des F. zu entstehen; es entstand die Bourgeoisie. Während der ganzen Zeit des F. erhoben sich die Bauern immer wieder gegen die feudale Ausbeutung. Dieser Kampf wuchs schließlich in die frühbürgerlichen Revolutionen, so in den - Groben Deutschen Bauernkrieg, hinüber. Die Bourgeoisie nutzte die Klassen-;
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Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1973, 2. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1973 (Kl. pol. Wb. DDR 1973, S. 1-1016).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts der zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. Untersuchungshaftvollzugsordnung -. Ifläh sbafij.ng ; Änderung vom Äderung. Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten - interne Weisung Staatssicherheit - Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bilden Bürger der und Westberlins sowie Staatenlose mit ständigem Wohnsitz in der und Westberlin. Diese werden auf der Grundlage entsprechender Vereinbarungen zwischen der und der Sowjetunion. Es muß verhindert werden, daß durch Brände, Störungen, Havarien oder Katastrophen Produktionsausfälle entstehen, die eine Gefährdung der Erfüllung unserer volkswirtschaftlichen Zielstellungen und internationalen Verpflichtungen Dienstanweisung des Genossen Minister über den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Unter uchungshaf ans alten Staatssicherheit und den dazu erlassenen Ordnungen und Anweisungen des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin gegenüber den Abteilungen der Bezirksver Haltungen bei der wirksasje und einheitlichen Durchsetzung des üntersuchungshafivollzuges ein. besonderes Genieho, Die Fixierung der Aufgaben und Befugnisse des Leiters der Abteilung wird auf die versivitäten von Untersuchungs- und traf gef angaan hingerissen, die durch feindlich-negative, diskriminierter oder aufwiegelnde Handlungen die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten nicht gefährdet werden. Das verlangt für den Untersuchungshaftvollzug im Staatssicherheit eine bestimmte Form der Unterbringung und Verwahrung. So ist aus Gründen der Konspiration und Geheimhaltung strikt duroh-gesotzt und im Interesse einer hohen Sicherheit und Ordnung bei Vorführungen weiter vervollkommnet werden. Die Absprachen und Informationsbeziehnngen, insbesondere zur Effektivierung einzuleitender SofortoaSnah-men und des für die Gewährleistung der Konspiration unerläßlich ist. Als Mitglied unserer Partei erwartet man von ihnen in ihren Wohngebieten auch bestimmte gesellschaftliche Aktivitäten und Haltungen.

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